Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
Vom Netzwerk:
zwölf Kupfer für jeden Kopf.“
    Das war gesalzen, aber nach dem Verkauf des Stadthauses in Jalsur und dem, was er angespart hatte, konnte er sich das ohne Probleme leisten.
    „Wenn man länger bucht, gibt es natürlich Rabatt“, erklärte der Mann weiter.
    „Wie viel kosten … zwei Monate?“
    Der Blick des Mannes verklärte sich kurz. „Drei Goldstücke – pro Kopf.“
    Lorgyn öffnete seinen Beutel, griff hinein, zückte seine Geldkatze und fischte drei Goldstücke heraus.
    „Ihr seid zu zweit“, bemerkte der Mann mit einem Seitenblick auf Aluna.
    „Ich bin nur Begleitung.“
    „Das macht keinen Unterschied.“
    „Ich will gar nicht baden!“
    Der Mann lächelte halbseitig und leierte einen wohl auswendig gelernten Text runter. „Zum einen genießt Ihr die heilenden Dämpfe auch, wenn Ihr nicht badet, und zum anderen wird Euch eine Badegarnitur bereit gestellt, die aus Gründen der Reinlichkeit jeder Gast zu tragen hat.“
    „Verstehe.“ Lorgyn fischte zusätzlich zwölf Kupfermünzen heraus und reichte sie diesem Halsabschneider.
    Der Mann nickte wie ein Höfling und machte eine einladende Geste in Richtung Durchgang. „Ich wünsche einen erholsamen und angenehmen Aufenthalt in unserem Badehaus.“
    „Hoffentlich ist es das Geld wert“, gab Lorgyn zurück.
    „Wenn es zu teuer ist, dann …“, begann Aluna, als sie den gefliesten Hauptgang entlang schritten.
    „Blödsinn“, fiel er ihr ins Wort. „Du musst dich erholen, alles ist nicht von Belang.“
    Der Dampf der Quellen kitzelte in der Nase. Ein milder, angenehmer Geruch, mit etwas mehr Schwefel allerdings, als er es von den Badehäusern Jalsurs gewohnt war.
    Aluna atmete tief ein. „Das ist gut.“
    Lorgyn lächelte, und mit einem Kuss verabschiedete er sich von ihr, da die Umkleiden nach Geschlechtern getrennt waren. Ein Bediensteter reichte ihm Wäsche und ein Tuch und lotste ihn zu einer Kabine, in der er sich umzog.
    Als er heraustrat, wartete der junge Mann bereits auf ihn.
    „Euren Beutel könnt Ihr in der Kabine lassen. Sie wird verschlossen, bis Ihr wieder zurück seid.“
    „Den Beutel nehme ich mit.“
    „Wie Ihr wünscht.“ Der Mann verbeugte sich und begleitete ihn bis zum Hauptbereich, ein Steinrund mit verschieden großen Becken.
    Ein schleierfeine Gaze aus Dampf hing in der Luft und verlieh dem Ort etwas Ätherisches und Unwirkliches, als wandele man durch eine leichte, schwebende Welt.
    Er war froh um den dünnen Stoff seines knielangen Umhangs, denn die Luft war warum und so feucht, dass er sie zu trinken meinte. Trotzdem konnte er tief durchatmen und hatte das Gefühl, als könne er doppelt so viel Luft in die Lungen saugen wie normal.
    „Da bin ich“, sagte Aluna mit einem Lächeln und drehte sich einmal im Kreis.
    Lorgyn zog die Brauen hoch. Sie war äußerst spärlich bekleidet – was ihn an sich nicht gestört hätte, aber für die Öffentlichkeit empfand er das schmale Tuch um Brust und Hüfte als gewagt. Sie legte den Kopf schief und sah ihn an, ein keckes Lächeln auf den Lippen.
    „Gefällt dir, was du siehst?“
    „Sehr sogar.“
    Sie lachte.
    „Und jetzt geh“, er beugte sich nach vorne, seine Lippen an ihrem Ohr, „sonst reiße ich dir den letzten Rest Stoff vom Leib.“
    Sie gab ihm einen Kuss, bevor sie zu einem der Becken entschwand.
    „Ich warte hier“, rief er ihr nach und setzte sich auf die Bank, welche den Rand des gesamten nach oben hin offenen Kuppelgebäudes entlanglief.
    Nachdem er es sich gemütlich gemacht hatte, sah er Aluna dabei zu, wie sie sich im Wasser treiben ließ, ihr schwarzes Haar wie ein Banner, das ihren Kopf umwehte.
    Sie wird nicht sterben, dachte er fest, und wieder einmal schwor er, dass er nichts unversucht lassen würde, um sie zu retten. Diesen Verlust würde er nicht verkraften. Erst sie hatte ihm gezeigt, dass das Leben aus mehr bestand als Studieren und Forschen und Experimentieren. Er kannte nun zwei Arten von Magie. Die eine war die mysteriöse Kraft, derer sich manche Menschen bedienen konnten, um zu zaubern, die andere die Magie der Liebe. Er wollte beides nicht missen – und deswegen würde er die eine Art mit der anderen heilen.
    Nach einiger Zeit ließ er den Blick schweifen. Das Bad war recht leer, was an der Zeit liegen mochte. Die meisten Gäste saßen im Moment wahrscheinlich an der Mittagstafel. Eine Heilerin geleitete eine greise Frau zu einem kleinen Becken. Der Körper der Alten wies eine ähnliche Krümmung auf wie das Griffstück ihres

Weitere Kostenlose Bücher