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Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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Ruf.
    Einen Moment zögerte er.
    Dann, die Lippen zusammengepresst, schloss er die Kellertüre und stieg hinab, sah die Konturen des Tisches und der Käfige, die das unstete Lampenlicht aus dem Dunklen fischte.
    Noch einmal hörte er Aluna rufen.
    „Sei ruhig!“, zischte er leise, zog das Buch aus dem Umhang und legte es auf den Tisch. „Ich tue das für dich.“
    Er durfte jetzt nicht zaudern, musste hart sein! Seine Forschung war ihre Rettung!
    Er horchte in sich hinein. Seine Magie wartete darauf, benutzt zu werden, schwappte mit sanfter Dünung gegen die Barriere seiner rigiden Kontrolle über die arkane Kraft. Aber würde sie ausreichen für das, was er vorhatte – und an dem er wieder und wieder gescheitert war?
    Missmutig schlug er das Buch auf, las die Zeilen, die er schon beinahe auswendig kannte. Nach einiger Zeit blätterte er weiter, bis er zu seinen eigenen Aufzeichnungen kam, die er auf den leeren Seiten gegen Ende des Buches angefügt hatte. Er holte das Tintenfass heran, in dem der Federkiel ertrank, nahm ihn, schüttelte die Tropfen ab und begann zu schreiben.
    Eine Katze schnurrte um seine Beine herum.
    Er drückte sie weg und schrieb konzentriert weiter, fasste zusammen, was bei dem Experiment heute Morgen schief gegangen war. Er musste noch aufmerksamer sein, noch subtiler. Als er fertig war, stand er auf und holte zwei Käfige. In den einen sperrte er einen Hasen, in den anderen die Katze, die sich von dem Fußwischer nicht hatte abschrecken lassen.
    Den Kopf schiefgelegt, sah sie ihn aus unschuldigen Augen an.
    „Dein Opfer wird ein Leben retten“, sagte Lorgyn leise.
    Die Katze spitzte die Ohren.
    Er schöpfte die Magie aus der Quelle innerer Kraft und bündelte sie.
    Mit einem Knurren ließ er sie fahren und stand auf, beide Hände gegen den Kopf gepresst. Er bräuchte es gar nicht erst versuchen! Es reicht nicht! Morgen, morgen wäre es besser …
    Er entließ die Tiere aus ihren Käfigen und öffnete die breite Luke, die nach draußen führte. Dicke Schneeflocken senkten sich auf ihn herab. Nach kurzem Zögern ging er hinaus und schloss sie, damit die Tiere nicht wegliefen.
    Langsamen Schrittes entfernte er sich vom Haus, watete durch den Schnee wie durch Schlamm.
    Er musste nachdenken.
    Was lief falsch? Warum gelang ihm der Zauber nicht? Wenn er nicht mit den Tieren klappte, wie sollte er dann … später funktionieren?
    Seine Beine trugen ihn zurück zum Friedhof, folgten der Spur, die seine Stiefel bereits geschaffen hatten. Nachdem Tralvis und Bjarim ihm das Buch über die Kampfzauber gezeigt hatten und er bald darauf mit dem Üben begann, war er erst später an seine Grenzen gestoßen, nicht gleich am Anfang. Wäre Alunas Krankheit nicht gewesen, hätte er früher oder später selbst die wirklich anspruchsvollen Kampfzauber beherrscht. Aber das hier, das war … anders. Lag es daran, dass dieses Buch nicht explizit das behandelte, was er im Sinn hatte, sondern nur den Grundstock bildete, auf dem er aufbauen musste?
    Er schüttelte den Kopf.
    Wer war besser mit den Theorien und Konzepten der Magie vertraut als er? Bjarim damals, jetzt vielleicht Tralvis. Aber hinsichtlich ihrer Anwendung konnte ihm keiner das Wasser reichen. Niemals war er an einem Problem gescheitert, und es durfte einfach nicht sein, dass es jetzt geschah, da es um das Wichtigste in seinem Leben ging!
    „Ich werde einen Weg finden.“ Lorgyn blieb stehen und ließ den Blick über den verschneiten Friedhof gleiten.
    Plötzlich tat sein Herz einen Schlag.
    Weniger als dreißig Meter entfernt stand Laris vor einem Grabstein.
    Seine ersten Impuls, sofort umzukehren, unterdrückte er: Sie hatte ihn bereits gesehen.
    Mit klopfendem Herzen ging er zu ihr. Einerseits regte sich milde Freude, dass er sie wiedersah, andererseits fühlte er sich schäbig. Hastig sah er nach links. Dort lag sein Haus. Dort war Aluna.
    „Schon wieder hier?“, sagte er federleicht.
    „Dasselbe könnte ich Euch fragen.“
    „Das ist wahr“, gab er zu und errötete leicht.
    Verdammt! Was ist los mit mir?
    „Entschuldigt, das war unhöflich“, fügte sie sofort hinzu.
    „Nein, überhaupt nicht.“ Er räusperte sich. „Es ist nur … Die Stille dieses Ortes sagt mir zu.“
    „Bei mir ist es genauso. Ich habe mich von Arlo verabschiedet und bin zurückgekehrt.“ Ihr Blick zuckte zum Grabstein.
    „Eure Mutter“, sagte Lorgyn, als er den Schriftzug erfasste.
    „Woher wisst Ihr davon?“ Weder Argwohn noch Verwirrung sprachen aus ihrer

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