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Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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ohne seine Augen von Lorgyn zu nehmen.
    Er hielt dem Blick stand, versuchte aber, weder verärgert noch herausfordernd zu wirken, sondern eher interessiert. Genthate mochte Arlo nicht. Den Grund dafür kannte er nicht, aber das war im Moment irrelevant. Wichtig war allein, dass er es sich ebenfalls mit Genthate verscherzt hatte, was Arlo und ihn sozusagen in dasselbe Boot beförderte. Statt es durch Lügen und Wortspielen zum Kentern zu bringen, wäre es geschickter, sich mit Arlo gutzustellen: Der Mann war gebildet, wusste viel, und sicher stand er deswegen in Eisbach ähnlich allein auf weiter Flur wie Lorgyn. „Du bist ein … unterhaltsamer Gesprächspartner, Arlo“, sagte er schließlich. „Etwas dagegen, wenn wir unseren Plausch morgen oder übermorgen in der Perle weiterführen?“
    Die Frage schien Arlo zu überraschen, denn er legte den Kopf schief.
    „Und?“
    „Von mir aus. Aber nicht in der Perle, da ist es so laut. Eher würde mir behagen, einen feinen Winterspaziergang zu unternehmen, gutes Wetter vorausgesetzt.“
    „Durch einen Meter Schnee?“
    Arlo zwinkerte. „Ich kenne einen Weg, den die Waldarbeiter freigeräumt haben. Ist sehr beschaulich – und ruhig.“
    Lorgyn verstand. Er wollte ungestört reden. „Fein. Wann?“
    „Übermorgen am Nachmittag? Ich hole dich ab.“
    „Wunderbar“, entgegnete Lorgyn. „Bis dann.“ Er wartete, bis Arlo und Laris verschwunden waren.
    Der Bursche verbarg etwas. Sein Herumgestammel auf die Frage, warum Valgas in Eisbach gewesen war … Das hatte er in aller Eile zusammengereimt.
    Laris hingegen war unbekümmert und von erfrischendem Gemüt, arglos und neugierig. Gerom besaß zwei Perlen: die Taverne – und seine Tochter.
    Sofort meldete sich sein schlechtes Gewissen. Seine Frau war sterbenskrank, und er sinnierte über den Reiz eines anderen Mädchens!
    Ja, sie war perfekt für das, was er vorhatte.
    Mit sinkender Laune stapfte er zurück zu seinem Haus, das ihm mit einem Schlag düster vorkam, gedrungen und abweisend, die kleinen Fenster, das dunkle Dach …
    Leise öffnete er die Tür, die trotzdem ein Quietschen von sich gab.
    „Lorgyn?“
    Er ging zur Bettnische und zog den Vorhang beiseite.
    Erschöpfte, in tiefen Höhlen liegende Augen sahen ihn aus einem bleichen Gesicht entgegen.
    „Hallo, mein Schatz.“
    „Wo warst du?“
    Er erzählte ihr von dem unliebsamen Dorfpriester.
    „Also können wir nicht einmal zur Messe“, schlussfolgerte sie.
    „Wieso auch?“
    „Damit Iros mir vielleicht Gnade gewährt? Oder wenigstens einen schmerzlosen Tod?“ Sie schlug die Decke über das Gesicht, und gedämpft vernahm er ihr Weinen.
    „Aluna …“
    „Lass mich!“, drang das Zischen an den Rändern der Decke vorbei.
    Bedrückt zog er den Vorhang zu und setzte sich an den Tisch, seine Gedanken in Widerstreit.
    Im Moment war seine Sorge um Aluna wie weggewischt, und zu seinem Schreck empfand er zum ersten Mal Abscheu gegenüber ihrem gebrechlichen Körper und krankem Gesicht. Und er hasste sich dafür. Sie war seine Frau, hatte ihn unterstützt, ihm beigestanden, wenn er mit Groll und Frust von der Akademie heimgekehrte. Treu und leidenschaftlich zugleich, war sie die Frau, die er sich immer erträumt hatte. Ein liebliches, von schwarzen, dichten Locken eingerahmtes Gesicht drängte sich vor sein geistiges Auge.
    Er presste die Lider zusammen, bis das Traumantlitz zerplatzte. Doch öffnete er sie, erstand es erneut. Sein eigener Geist war ein dreckiger Verräter.
    Wie würde ich mich fühlen, wenn der Tod mit jedem Tag näher rückt? Würde ich mich nicht auch an irgendeine höhere Macht wenden, an die irreale Hoffnung klammern, göttliches Eingreifen könnte mir Genesung bringen?
    „Wenn du möchtest, können wir morgen zum Tempel gehen und der Messe beiwohnen.“
    Keine Antwort.
    „Hörst du?“
    Nichts.
    Nein, nicht ganz.
    Sie weinte noch immer.
    Er presste die Fäuste zusammen und wollte mit einem Mal vor Wut auf die Tischplatte eindreschen. Zwei tiefe Atemzüge später hatte er sich wieder unter Kontrolle.
    Hast du gedacht, dass es einfach wird, Lorgyn? Dass du nur ein bisschen Forschen und Experimentieren brauchst, und schon ist alles wie vorher? Hast du gedacht, es wird leicht, sowohl Aluna in dunklen Stunden beizustehen als auch deinen Plan voranzutreiben?
    Mit einem Ruck stand er auf und nahm die Öllampe.
    „Es wird alles gut, Aluna“, murmelte er, als er die Kellertüre öffnete.
    „Lorgyn?“, hörte er Alunas tränenerstickten

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