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Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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schon benutzt? Vergessen, er hatte einfach nicht daran gedacht.
    Nichts ist wichtiger als Alunas Wohlbefinden, ermahnte er sich.
    Oder spielte auch die Gier eine Rolle, ein magisches Problem zu lösen, genau wie damals, vor Aluna?
    So fest presste er die Lider zu, dass bunte Punkte auf seiner Netzhaut gleißend explodierten und einen Vorhang aus Schlieren schufen.
    „Es geht nur um sie. Nur um sie. Nur um sie allein“, murmelte er. Sorge machte sich breit. Kurz vor Erreichen des Hauses war sie fast zusammengebrochen. Lag sie gerade im Bett und erstickte?
    Nein, ganz sicher schlief sie: Nach einem Besuch bei den Quellen pflegte sich ihr Zustand zu bessern. Alles war gut. Lorgyn lenkte sich ab, indem er an gestern Abend dachte: an das geglückte Experiment!
    Euphorie durchflutete ihn. Er hatte es geschafft! Er hatte einen wichtigen Schritt getan. Morgen würde er weitermachen. Nun hieß es üben, seine neu erlangte Fertigkeit konsolidieren, wie Bjarim das relativ stumpfsinnige Wiederholen neu gelernter Zauber genannt hatte. Aber er hatte Recht. Talent allein reichte nicht aus.
    Übung macht den Meister – und auch den Großmeister, lautete ein weiterer von Bjarims Sprüchen.
    Plötzlich Schritte, dann ein Schnaufen, und im nächsten Moment eilte Arlo an ihm vorbei.
    „Entschuldige mich kurz!“, japste er. Wankend bahnte er sich einen Weg durch Farne und Buschgehölz, rutschte einmal in einem Schneehaufen aus, raffte sich wieder auf und preschte weiter.
    Konsterniert sah Lorgyn ihm nach. Was war denn jetzt los? Nach kurzer Überlegung gab er sich einen Ruck und lief hinterher. Was, wenn er irgendwo zusammenbrach und man ihn nicht mehr fand? Eine Nacht hier draußen bedeutete den Tod. Seiner Leibesfülle ungeachtet war der Chronist flott unterwegs.
    „Warte!“
    Arlo schien ihn nicht zu hören, sah nicht zurück, sondern rannte weiter.
    „Verflucht!“, zischte Lorgyn und blieb dran, obwohl die plötzliche Anstrengung ihm den Puls bis in die Ohren jagte.
    Nach einiger Zeit sah er kurz zurück: bloß den Weg nicht verlieren! Er hatte keine Ahnung, wie groß dieser Wald war. Quälend langsam holte er auf.
    Plötzlich hörte er ein Geräusch zu seiner Rechten. Es klang, als bewege sich jemand weiteres im Unterholz. Schwer atmend blieb er stehen und spähte über das Gewirr aus Ranken und Moosflechten, die auf einem umgestürzten Stamm wucherten.
    Ein Aufblitzen von Angst. Er unterband das Gefühl, auch wenn sich sein Körper instinktiv spannte und sein Herz noch härter wider den Burstkorb pochte. Wahrscheinlich nur irgendein Nagetier, nichts weiter. Vielleicht aber auch Genthate, der ihnen nachstellte, um herauszufinden, was die beiden unliebsamen Neu-Eisbacher zu bereden hatten?
    Absurd.
    Ein Knurren.
    Im nächsten Moment setzte etwas über den Baumstamm hinweg, ein Etwas mit bösen, gelben Augen und gebogenen Fangzähnen.
    Entsetzt taumelte Lorgyn zurück, hob die Arme abwehrend vor den Körper – eine nichtige Geste angesichts dieses Bollwerks aus Fell, Muskeln und Knochen, das auf ihn zustürmte.
    Kralik! jagte es durch seinen Kopf, als seine vor Angst rasenden Gedanken das Aussehen mit etwas Bekanntem abglichen: der präparierte Kopf in Geroms Taverne! Das Vieh war gar nicht mal so groß, aber massig – dicke Muskelstränge unter weißgrau gemasertem Fell, scharfe Krallen, die sich in den gefrorenen Schnee und Waldboden rissen, dass weißbraune Fetzen durch die Luft wirbelten.
    Ein Kampfzauber, ich brauche einen Kampfzauber …
    Aber Lorgyn war zu überrascht, sah nur das sich öffnende Maul, den dunklen Schlund, sah die Krallen auf sich zu schnellen, als der Kralik zum Sprung ansetzte, um die letzten Meter zu überbrücken.
    Lorgyn hörte einen Schrei, laut, schrill, der ihm in den Ohren gellte. Sein eigener Schrei. Und wahrscheinlich der letzte in seinem Leben.
    Urplötzlich gab es ein Zischen.
    Etwas Buntes, eine wabernde Wolke mit hellen Punkten oder ein Gespinst aus Energiefäden – es ging alles so schnell – traf den Kralik und schleuderte ihn aus seiner angedachten Flugbahn. Wenige Zentimeter schoss er an Lorgyn vorbei.
    Blitze und Feuerzungen brannten sich in die Bäume ringsum, den Boden, oder sausten durch das Geäst in den Himmel. Es war, als wäre eine Blase magischer Energie geplatzt, die ihre Entladungen willkürlich durch die Gegend spuckte.
    Ein Schlag am linken Oberarm, dazu ein fauchendes Zischen. Schmerz fraß sich durch die Haut in sein Fleisch. Er schrie und stürzte zu Boden, und für

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