Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
Vom Netzwerk:
Heiler.“
    „Sieht so aus. Du aber auch“, meinte Lorgyn und deutete mit einem Nicken auf Arlos brandig gesprungene Finger, aus denen die unkontrollierten Entladungen ausgetreten waren.
    Plötzlich erscholl ein Ruf, der zwischen den Bäumen hin und her zu prallen schien, sodass man nicht wusste, woher er kam: „Heda! Braucht jemand Hilfe?“
    „Das muss einer der Holzarbeiter sein“, meinte Arlo. „Vielleicht können die ja helfen?“
    Nach kurzer Überlegung schüttelte Lorgyn den Kopf, was Arlo verblüffte.
    „Warum nicht?“
    „Soll wirklich jeder wissen, dass wir der Magie fähig sind? Das einfache Volk begegnet unsereins mit Aberglauben und Argwohn. Und Genthate hat eh schon einen Pik auf uns. Besser, wir verschwinden.“
    Arlo kratzte sich am Kopf und sah auf den Kralik. „Was ist damit?“
    Trotz der Schmerzen und der Schwäche fokussierte Lorgyn den Kralik. Die Eisnadel schmolz in Herzschlagschnelle. Der Kralik sank in sein Blut, das die Fläche um ihn herum tränkte. „Sollen sich die Dorflumpen den Kopf zerbrechen, wie das Biest gestorben ist. Von mir erfahren sie es nicht“, fügte er hinzu und schaute Arlo fest in die Augen.
    „Kein Sterbenswörtchen“, versprach dieser, dann: „Und unsere Fußspuren?“
    „Könnte jeder gewesen sein.“
    Arlo machte einen nachdenklichen Laut, seine Augen kehrten sich nach innen, ehe sie, klar und wissend, auf Lorgyn zu ruhen kamen, mit einem Funkeln, das ihm, warum auch immer, überhaupt nicht gefiel. „Wie du meinst, Lorgyn de Daskula.“
    Einen Moment lang versagte Lorgyn die Stimme. Er hustete die plötzliche Trockenheit in seiner Kehle weg und sagte: „Wir müssen uns nochmal unterhalten.“
    Arlo nickte. „Gut. Ich werde dich besuchen.“
    Die Zähne zusammengebissen gegen den immer heftiger werdenden Schmerz, schritt Lorgyn aus. „Und jetzt nichts wie weg hier.“

    Kapitel 7

    Die Zukunft hat viele Namen: für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für den Mutigen die Chance.

    Victor Hugo

    Den Kragen gegen den zur Abenddämmerung auffrischenden Wind mit einer Hand zusammenhaltend, strebte Gerom auf das Connark zu, das Haupthaus, in dem der von den Einwohnern gewählte Rat tagte. Normalerweise lockte eine solche Versammlung keinen alten Hund hinter dem Kamin vor, weil es vorwiegend um das Schlichten von kleineren Streitigkeiten ging. Bei Härtefällen wandte man sich an Gruvak, Sitz des einzigen Gerichts in Wintertal. Lappalien regelten die Dörfler selbst. So war es Brauch, und niemand wollte sich das Privileg der Rechtsprechung von der Obrigkeit nehmen lassen.
    Heute jedoch war alles anders.
    Schon von weitem hörte Gerom aufgeregte Stimmen, und als er ankam, war es ihm, als dränge sich jeder Eisbacher, der laufen konnte, um das Connark .
    „Lasst mich vorbei!“, rief er und schob sich durch den ersten Leiberring. Da er eines der fünf Mitglieder des Dorfrates war, machte man ihm ohne Murren Platz. Trotzdem musste er Schultern und Ellenbogen einsetzen, dass er es wirklich bis zum Eingang schaffte, den Ugdar und Rul bewachten, die breitschultrigen Söhne von Geroms Freund Toste. Sie bildeten die inoffizielle Miliz von Eisbach, hatten jedoch nicht viel zu tun. Das letzte Mal hatten sie einschreiten müssen, als die betrunkene Duria im Schankraum der Perle wütete.
    Nun, Prügel in den Händen, die eigentlich nur der Abschreckung dienten, hielten sie die besonders Neugierigen zurück, wozu böse Blicke jedoch ausreichten.
    Sie wichen beiseite und nickten Gerom knapp zu, als er an ihnen vorbei in den Hauptraum eilte, ein fünfzehn mal zehn Schritt langes Geviert mit Giebeldach, von dessen Balken ein halbes Dutzend Kerzenlüster hingen, die man jedoch nur zu Festlichkeiten entzündete.
    Nun brannten zwei Öllampen auf dem Tisch, und im Kamin prasselte ein Feuer, das sich wohltuend auf seine Wangen legte. Als Jasko ihn im Keller der Perle gefunden und erzählt hatte, was vorgefallen war, hatte sich Gerom einfach eine Frühlingsjacke übergeworfen – und das war während der beißenden Tage Durlums selbst für einen Nordenvaarder zu wenig.
    Knapp ein Dutzend Leute scharten sich um die Tafel, auf der etwas lag.
    Etwas Großes.
    Schweigend gesellte sich Gerom dazu.
    Niemand sah auf.
    Alle starrten auf den Kralik.
    Ein Prachtexemplar, noch beeindruckender als derjenige, dessen Kopf die Rückwand der Perle zierte: muskelschwellende Schultern, massiver Nacken, Reißzähne von der Länge eines Dolchs.
    Gerom beugte

Weitere Kostenlose Bücher