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Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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dass Sirganetwas herausfindet.“
    „Worauf ihr euch verlassen könnt“, knurrte dieser. „Sonst können wir uns demnächst eine Predigt anhören, dass Iros´ heilige Lanze jenen schrecklichen Kralik getötet hat, der sich jedes Jahr einen Menschen holt.“
    „Vielleicht ist er es ja?“, sagte Toste.
    Gerom sah seinen Freund an, wissend, und dasselbe Wissen lag auch in Tostes Augen. „Möglich ist alles.“
    Und dann sah Gerom noch etwas: Tostes verstohlenen Blick zum Kralik, der nur für seine, Geroms, Augen bestimmt war: Es gab noch etwas, das die anderen nicht wussten.
    Gerom deutete ein Nicken an.
    Später.

    *

    Das Befragen der Einwohner hatte keine neuen Erkenntnisse gebracht: Der Bezwinger des Kraliks hielt sich im Verborgenen.
    Oder war tot.
    Eine dicke Mütze mit Ohrenklappen auf dem Kopf, den Schal ums Gesicht geschlungen, dass nur die Augen freiblieben, erklomm Gerom die Stufen zum Connark. Zwei Fackeln in Eisenhalterungen wehrten sich tapfer gegen die Kälte und warfen flackerndes Licht über den nun leeren Vorplatz, als er den Schlüssel benutzte, sich einmal umsah und hastig das Gebäude betrat.
    Schwärze legte sich vor seine Augen.
    Er hörte ein Klicken, sah einen Funken, und im nächsten Augenblick erwachte der matte Schein einer Öllampe zum Leben, der eine Gestalt neben der Tafel mit dem Kralik erhellte.
    „Toste?“
    „Komm zum Tisch“, erklang gedämpft dessen Stimme.
    „Was gibt es?“
    „Drehen wir das Biest auf die andere Seite.“
    „Wieso?“
    „Mach einfach.“
    Mit gemeinsamen Kräften wuchteten sie den Kralik herum, sodass jetzt die rechte Seite oben lag.
    Als Toste die Lampe ganz nah ans Fell hielt, wurde Gerom einiges klar.
    Toste entfernte den Schal vor seinem Mund. „Habe ihn absichtlich so hingelegt, dass die anderen nur die linke Flanke zu sehen bekamen.“
    „Brandflecken“, stellte Gerom fest.
    Toste nickte. „Und überall verteilt.“
    „Eine Fackel?“
    „Glaube ich nicht. „Es war später Nachmittag, als wir ihn fanden. Weshalb sollte jemand am helllichten Tag mit einer Fackel herumlaufen?“
    „Stimmt. Und selbst wenn – wie schafft man es, so nah an einen Kralik heranzukommen, dass man ihn gleich mehrmals erwischt. So schnell ist kein Mensch auf dieser Welt. Und außerdem: In der einen Hand eine Fackel, in der anderen einen Speer. Dutzende Treffer mit der wirkungslosen Fackel, ein einziger tödlicher Stoß mit der Waffe. Ergibt überhaupt keinen Sinn.“
    Toste stellte die Lampe auf den Tisch und sah Gerom an. „Also muss es eine andere Erklärung geben.“
    Kurz dachte Gerom nach. Wer benutzte das Element Feuer zum Kampf? Eigentlich lag es auf der Hand. „Magie.“
    Toste verstaute ein halbes Lächeln im linken Mundwinkel. „Wir haben also unseren Zauberer.“
    „Der einen Kralik getötet hat.“
    Toste kratzte mit dem Finger am linken Auge herum, als wolle er Sand entfernen. „Könnte gefährlich werden. Nur vergiss nicht, in nicht mehr ganz drei Monaten ist Reikjol. Wir hätten jemanden, der mächtig ist – nicht irgendeinen Stümper, der kaum weiß, wie ihm geschieht.“
    Ein Seufzen unterdrückend, nickte Gerom. Ungebeten bahnten sich jene Erinnerungen einen Weg in seinen Geist, die ihn stets heimsuchten, wenn er über Reikjol sprach oder nur daran dachte: ein Dolch … und viel Blut …
    Das letzte Mal war dies geschehen, kurz bevor Lorgyn und Aluna völlig erschöpft in Eisbach eingetroffen waren. Im selben Moment kamen ihm Lorgyns Worte ins Gedächtnis, als dieser erklärte hatte, wie er trotz des widrigen Wetters ohne Erfrierungen nach Eisbach gelangt war: Er hatte einen Magier mit einem Wärmezauber oder irgendetwas in der Art beauftragt. War er selbst dieser Magier?
    „Was ist?“, fragte Toste plötzlich. „Du bist ja ganz blass.“
    Abwehrend hob Gerom die Hand. „Nichts, ich … ich muss nachdenken. Komm morgen zu mir. Gegen Nachmittag, bevor die Perle aufmacht.“
    „In Ordnung.“
    „Jetzt sollten wir hier verschwinden, bevor uns irgendjemand bemerkt.“
    Zusammen wuchteten sie den Kralik wieder auf die andere Seite.
    „Was ist, wenn sie ihn fortschaffen – und das verbrannte Fell bemerken?“
    „Keine Sorge, meine Jungs übernehmen das.“
    Gerom nickte. „Gut. Sie sollen ihn zu mir in den Kälteraum bringen. Vor Morgengrauen am besten. Ich bleibe wach.“
    Ein gelbzahniges Grinsen meißelte sich in Tostes dichten Bart. „Noch ein Kralik-Kopf an der Wand?“
    „Wer weiß …“
    Sie verließen das Connark , sperrten

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