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Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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glaubte weder an Iros noch den Alten Bund oder sonst was, nur an das Klimpern von Goldstücken. Und Gerom und Toste waren einflussreich genug, um ihm das Geschäft zu vermiesen, sollte er nicht mitziehen.
    Unter normalen Umständen hätte Droskje dichtgehalten. Sobald man allerdings eine Klinge an der eigenen Kehle spürte, änderte man seine Einstellung zu gegebenen Versprechen sehr rasch.
    Und das hieße, dass er, Gerom, vom bloßen Wirt, der den Soldaten seine Zimmer bereitstellte, zum Verdächtigen aufsteigen würde.
    Er könnte brüllen vor Wut. Der Vorfall im Götterhauch hatte sich so passend ereignet, sich so wunderbar in den ursprünglichen Plan gefügt! Droskje selbst hatte Lorgyn gefunden, wie er bewusstlos auf den Toten lag. Da er natürlich nicht wollte, dass der Vorfall die Runde machte, suchte er Gerom auf, um nach Rat zu fragen. 
    Scheiße im Bierkrug! Das Ganze wäre so einfach gewesen, einfacher, als die Hose runterzulassen und in einen Busch zu pissen!
    Aber nein, plötzlich tauchten die Tempelwachen auf, nahmen Arlo gefangen und schnüffelten nach Lorgyn.
    Am besten, wir schneiden dem Kerl gleich hier und jetzt die Kehle durch und verscharren ihn irgendwo im Wald.
    Gerom riss an den Zügeln, da er vor lauter Gedanken in vollem Tempo in den Hof jagte.
    Das Pferd stieg.
    So unvermittelt aus den Gedanken geschleudert, hielt er sich nicht richtig fest. Sein Fuß rutschte aus dem linken Steigbügel.
    Er verlor den Halt.
    Über ihm der strahlende Himmel.
    Er knallte auf den Rücken, so hart, dass Sterne vor seinen Augen explodierten und ihm die Luft wegblieb. Schwärze legte sich hinter die Sterne, und wie von weit her vernahm er hastige Fußschritte.
    Eine Stimme dröhnte in seinen Ohren.
    Blinzelnd wandte Gerom den Kopf. Ein Gesicht hüpfte auf und ab, dehnte sich aus und zog sich wieder zusammen, war plötzlich zweimal da.
    »… verletzt?«
    Er krächzte und blinzelte erneut.
    Jemand bugsierte ihn in eine aufrechte Sitzposition.
    Es war Rul, Tostes jüngerer Sohn.
    »Ist was gebrochen?«
    Gerom lauschte der Schmerzserenade, die sich vom Rücken ausgehend im ganzen Körper ausbreitete. Vorsichtig bewegte er Arme und Beine. »Glaube nicht. Aber ich habe mir die Prellung meines Lebens geholt.« Er schnaufte tief durch. »Hilf mir auf.«
    Rul fasste ihn unter und wuchtete ihn hoch. Gerom schwankte, blieb aber auf den Beinen.
    »Warte kurz«, sagte Rul und fing das Pferd ein, das wild über den Hof tänzelte, und band es an einem Baum fest, dessen Blätterdach das Landhaus berührte.
    Toste kam aus dem Eingang, eilte zu Gerom und sah ihn stirnrunzelnd an. »Abgestiegen?«
    Gerom nickte. Schmerz bohrte sich in seinen Nacken. Sein ganzer Körper war steif.
    »Komm, setzen wir uns erst einmal rein«, meinte Toste.
    »Nein. Die Zeit drängt.« In knappen Worten erzählte Gerom, dass Kostar und seine Männer nun bei den Heilenden Quellen die Fühler ausstreckten.
    »Verdammt! Hat dich auf dem Weg hierher jemand gesehen?«
    »Firna«, erwiderte Gerom, ein Stöhnen unterdrückend. »Hockte auf ihrer vermaledeiten Bank, als ich vorbeigeritten bin.«
    »Dieses elende Flintenweib!« Toste schlug mit der Faust in die flache Hand. »Droskje wird auspacken, oder?«
    Gerom stemmte die Hände in den Rücken. »Bei diesem Kostar redet jeder, glaube ich.«
    Toste legte die Hand an die breite Stirn und schloss für einen Moment die Augen. »Ich hab’s! Wir übergeben ihm Lorgyn einfach, sagen, wir hätten ihn gefangen, als er im Wald herumgeschlichen ist!«
    »Du vergisst eines: Ich habe Lorgyn mitgenommen, und das weiß Droskje – selbst wenn er nicht weiß, was wir mit ihm vorhaben.«
    Toste knurrte einen Fluch und sah an Gerom vorbei zum Weg, als könnten Kostar und seine Männer jeden Moment auftauchen. Etwas Zeit hatten sie vielleicht noch, aber nicht mehr viel. »So eine Scheiße! Fällt dir denn nichts ein? Du bist doch der Denker!«
    »Wir müssen Lorgyn fortschaffen. Die haben zwar einen Hund dabei, anders jedoch geht es nicht. Wir sagen einfach, dass Lorgyn entkommen ist. Und seitdem ist er auf und davon. Niemand weiß, wo er steckt.«
    »In Ordnung.« Trotzdem kratzte Toste sich am Kopf. »Doch was, wenn Kostar dich fragt, warum du ihm das nicht gleich gesagt hast?«
    »Ich … ich behaupte, ich hätte schreckliche Angst gehabt, weil er uns entwischt ist. Deswegen habe ich mich nicht getraut, es ihm zu beichten.«
    »Klingt einleuchtend. Fein. Also weg mit dem Kerl!« Toste drehte sich herum. »Rul! Ugdar!

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