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Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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Pferd lag im Schlamm, grotesk verrenkt und mit einem Pfeil im Kopf. Ihr Blick stotterte von Ugdar und Rul, die beide erschrocken dreinschauten, über Toste zu Gerom, der panisch auf sie einredete.
    »Ist gut«, murmelte sie und beförderte wieder einen Schwall Blut aus ihrem Mund. »Ich lebe.«
    Muss mir auf die Lippe gebissen haben …
    Gerom, sein Gesicht puterrot, wandte sich Toste zu und brüllte: »Bist du noch ganz dicht? Um ein Haar hättest du meine Tochter getötet!«
    Der Schrei schien an Toste einfach abzuprallen. »Gegenfrage: Was hat deine Tochter hier zu suchen?«
    »Weiß ich nicht! Ist doch egal!«
    »Ist überhaupt nicht egal!«, keifte Toste und sah Laris so finster an, als bereute er es, anstelle von ihr das Pferd getroffen zu haben. »Hast du ihr etwas erzählt … von uns?«, setzte er nach.
    Gerom schwieg, doch sie spürte, dass er den Körper spannte wie in Erwartung eines Schlags.
    »Du hast es zu lange hinausgezögert!«, blaffte Toste. »Und jetzt haben wir den Salat!«
    Lag es daran, dass sie noch etwas benebelt war, warum sie gar nichts verstand? Oder redeten die beiden einfach völlig an ihr vorbei?
    »Ich kann nicht ganz folgen. Vater, wovon spricht er?«
    Toste schüttelte den Kopf. »Du bist ein elender Feigling!«
    »Kannst du stehen?«, fragte Gerom sie leise.
    »Ja.«
    Er ließ sie los, ging zu Toste und pflanzte sich, die Arme in die Hüften gestemmt, vor ihm auf. »Der richtige Zeitpunkt war noch nicht da.«
    Toste gab ein Lachen von sich, das jeder Belustigung entbehrte. »Oh nein, so nicht!« Mahnend hob er den Zeigefinger. »Du hast dich immer davor gedrückt.«
    »Irgendwann hätte ich es getan. Wenn die Zeit reif gewesen wäre.«
    »Erzähl keinen Scheißdreck!«
    Dergestalt ging es weiter; die beiden knurrten sich an wie zwei Wölfe, die um die Führung des Rudels kämpften. Laris hörte nur mit halben Ohr hin, denn ein anderes Geräusch zog plötzlich ihre Aufmerksamkeit: ein Röcheln, das in ein herzerweichendes Stöhnen überging.
    Sie sah an Gerom und Toste vorbei zu Ugdar und Rul. Erst jetzt gewahrte sie die zwischen ihnen liegende Gestalt, die sich gerade übergab. Sie war gefesselt, kämpfte schwach gegen die Striche an, hob für einen Moment den Kopf, ehe er wieder in Schlamm sank.
    »Lorgyn!«
    Sie schob sich an den beiden Streithähnen vorbei und kniete sich neben ihn. Behutsam strich sie ihm ein paar Strähnen schlammverkrusteten Haars aus dem Gesicht – und erschrak. Er sah erbärmlich aus, ganz weiß, mit Spuren von Erbrochenem um Mund und Kinn.
    Sie richtete sich auf. »Was habt ihr mit ihm gemacht?«
    Gerom und Toste hörten sie gar nicht, und Ugdar und Rul sahen sie nur stumm an, diese beiden Torfköpfe!
    Sie ging zu Gerom und rüttelte ihn durch. »Warum liegt Lorgyn halb tot im Dreck?«
    Er machte ein ratloses Gesicht und rang nach Worten, wohingegen Toste herumwirbelte und sie finster ansah. »Geht dich überhaupt nichts an!«
    »Oh doch! Tut es sehr wohl!«
    »Halt dich da raus!«
    Laris ballte die Fäuste. »Glaub bloß nicht, dass du mich mit deinem Herumgebrülle einschüchterst!« Sie ging wieder zu Lorgyn, riss den Dolch aus der Scheide und säbelte an der Fußfessel herum. Er hob den Kopf, sah sie aus verschleierten Augen an – und übergab sich abermals. Diesmal kam nur noch Galle.
    Toste stapfte zu ihr. »Hör auf damit, törichtes Weib!«
    »Hab mich doch gern!«, knurrte sie zurück. Ein letzter Ruck, und der Riemen war durchtrennt. »Ihr schuldet mir eine Erklärung! Vater, auf welch böses Spiel hast du dich eingelassen? Wolltest du mich deswegen fortschicken? Damit ich hiervon nichts erfahre?«
    »Laris … Du verstehst das nicht«, stammelte er. »Ich wollte nur, dass …«
    »Natürlich verstehe ich es nicht! Deswegen sagst du mir jetzt, was das Ganze soll!« Gerade setzte sie die Klinge am Strick an, der Lorgyns Hände zusammenhielt, als Toste sie an den Schultern packte, hochhob und wie eine Puppe in den Matsch schleuderte.
    Wieder fiel sie auf den Bauch. Schmerz leckte durch ihren Körper, raubte ihr erneut den Atem. Jäh aufflammender Zorn verlieh ihr neue Kraft. Den Dolch fest umklammert, richtete sie sich langsam auf. »Mach das noch einmal, und ich schneide dir die Finger ab!«
    Toste gab Ugdar einen Wink.
    Dieser griff nach ihr, doch sie sprang zurück und vollführte einen pfeifenden Hieb. Erschrocken zog Ugdar die Hände zurück und funkelte Laris an.
    »Hört auf damit!«, rief Gerom und wollte Laris zu Hilfe eilen. Toste

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