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Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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Knacken.
    Rauch.
    Er hustete.
    »Laris!«, keuchte er. »Bring uns hier raus! Ich sehe nichts!«
    Eine Hand umfasste seine Finger, drückte fest zu und zerrte ihn nach vorne. Holzstücke knackten und knirschten unter seinen Stiefeln, vor seinen Augen ein waberndes, orangerotes Flirren, konturlos, als befände er sich in einer brennenden Wolke. Ein Schwall von Hitze verschlang ihn, raubte ihm den Atem, dann jedoch wurde es besser.
    Er blinzelte, wischte sich über die tränenden Augen. Endlich kehrte sein Augenlicht zurück. Er konnte die Konturen des zerstörten Geländers ausmachen sowie die breite Treppe, die übersät war mit kokelnden Holzlatten. Eine Gestalt lag reglos auf den Stufen. Flammen verzehrten das Haar, und die Lorgyn zugewandte Seite des Nackens war brandig gesprungen, schwarze Flecken ähnlich Schimmelspuren.
    Von unten vernahm er einen panischen Ruf, dazu das überschnappende Gebell des Hundes.
    »Ular! Togrin! Jorn! Was ist passiert?«
    Lorgyn sah hinter sich. Die Wand zum Schlafzimmer fehlte. Wo sie gewesen war, gähnte ein riesiges gezacktes Loch, umrandet von Flammen, die gierig nach der Decke leckten, dem Geländer und der Treppe. Die Villa brannte wie Zunder!
    Laris’ Blick flog von Lorgyn zur Treppe und wieder zurück zu den Flammen. »Was jetzt?«
    »Runter!«, sagte er und überwand die ersten Stufen, auf denen bereits ein niedriger Flammenteppich lohte.
    »Da unten sind aber noch welche!«
    »Uns bleibt keine Wahl.«
    Plötzlich prallte er mit der Stiefelspitze gegen etwas Längliches. Ein Holzstück?
    Nein.
    Es war ein angerußter menschlicher Arm, der am Schulteransatz abgerissen war. Rot glänzendes Fleisch, darin der Oberarmknochen, der weiß schimmerte wie in Stück Kreide. Durch den Stoß purzelte er die Stufen hinab, ganz langsam, als hätte er es nicht eilig.
    »Ich glaube, mir wird schlecht, Lorgyn.«
    »Weiter!« Forsch zog er sie am Arm in den immer dichter werdenden Rauch.
    Bestimmt wartete der Rest dieser Hammelbande am Ende der Treppe, bereit, Laris und ihn mit Pfeilen zu spicken.
    Der Hund begann, wie wild zu kläffen.
    Den Atem angehalten, blieb Lorgyn inmitten des ätzenden Rauchs stehen.
    Konzentration. Ruhe. Innere Losgelöstheit. Es gibt keinen Rauch, es gibt keinen Schmerz, nur die Magie und ihren Meister.
    Er ließ Laris los, schnellte die Arme nach vorne. Flammenlanzen brandeten aus seinen Fingern, durchstießen den Rauch, der wilde Wirbel vollführte.
    Schreie.
    Erschöpfung. Lorgyn prallte gegen Laris, die ihn mit einem überraschten Keuchen auffing. Ihn schwindelte.
    Irgendwie, mehr fallend als gehend, überwanden sie gemeinsam die letzten Stufen. Dann verließen ihn die Kräfte. Er stürzte. Laris, ihn immer noch stützend, wurde mitgerissen. Zusammen kugelten sie die verbliebenen Stufen hinab. Laris’ Knie traf sein Gesicht, dann knallte er mit der Stirn auf das Fußende der Treppe.
    Sterne tanzten vor seinen Augen. Trotzdem sah er zwei Männer, die gerade das Hasenpanier ergriffen. Ein Hund, den Schwanz zwischen die Hinterläufe geklemmt, sprintete ihnen laut winselnd hinterher. Die linke Seite seines Hinterns war angesengt und rauchte leicht.
    Plötzlich stach ein Fingernagel in Lorgyns Auge.
    »Au!« Rasch drehte er den Kopf weg.
    Ein Stiefelabsatz bohrte sich in seinen Oberschenkel. »Autsch!«
    »Tut mir leid«, hörte er Laris keuchen, die panisch versuchte, auf die Beine zu gelangen. Sie taumelte von der Treppe weg, begann, rachitisch zu husten.
    Lorgyn krabbelte hinterher. Sein Kopf dröhnte, und als er einen weiteren Schwall Rauch einatmete, krampfte sein Kehlkopf, und er sank röchelnd neben ihr zu Boden.
    Sie packte ihn am Kragen. Woher sie die Kraft nahm, ihn hinter sich herzuschleifen, war ihm unbegreiflich, doch sie schaffte es.
    Frische Luft!
    Er sank in den Matsch. Tief einatmen, um mehr drehte sich seine Existenz für die nächsten Momente nicht.
    Die beiden Fliehenden schwangen sich gerade auf ihre Pferde und gaben ihnen die Sporen, der Hund hinterher. Dann waren sie verschwunden.
    Flammen fauchten aus den Fenstern des Hauses, Rauch wallte aus dem Eingang in den Abendhimmel, dick, ölig und albschwarz. Von Eisbach aus war das sicher gut zu sehen.
    Laris folgte seinem Blick und zog denselben Schluss. »Wir müssen hier weg!«
    »Kann nicht mehr«, japste Lorgyn und sank zusammen. Das Brüllen der Flammen zerfaserte zu einem dumpfen Rauschen, und sein Atem dröhnte und wummerte in seinen Ohren.
    *
    Lorgyn erwachte aus seiner

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