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Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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Keine Spur mehr von einer Verletzung. Er ließ Laris los. Vorsichtig strich sie mit der Hand über die einstige Verletzung.
    »Du kannst tatsächlich zaubern.«
    »Das war noch gar nichts«, grinste er.
    Der Versuch der Aufmunterung prallte an ihr ab. »Wie kannst du lächeln? Allein der Tod hat Grund zur Freude.«
    Er wischte das Lächeln aus seinem Gesicht. »Es ist nicht mehr zu ändern, so leid es mir tut.«
    Sie schluckte, ihre Augen schimmerten einen Augenblick. »Ich habe einen Menschen getötet.«
    »Der dich töten wollte«, entgegnete er prompt.
    »Ich weiß. Trotzdem fühle ich mich schlecht.«
    »Denkst du, mir bereitet es Freude, jemandem das Leben zu nehmen?«
    »Du hast Ugdar und Toste den Hals durchgeschnitten.« Sie hob die Hand, schnippte mit den Fingern. »Einfach so.«
    »Die hätten keine Sekunde gezögert, das Gleiche mit uns zu machen.«
    »Sie waren wehrlos.«
    »Es wäre zu riskant gewesen, sie am Leben zu lassen, versteh das doch.«
    Sie drehte den Kopf, sah zur Seite. »Ich kann nicht glauben, dass das alles passiert ist.«
    »Ich war ihr Opfer!«, zischte er. » Mich haben sie betäubt, gefesselt und kujoniert, nicht andersherum. Sei froh, dass wir mit dem Leben davongekommen sind.« 
    Sie wandte ihm wieder den Blick zu, öffnete den Mund, doch bevor sie etwas erwidern konnte, hörte man Stimmen von unten, polternde Schritte und das Bellen eines Hundes.
    Sein Herz sprang ihm bis in den Hals.
    Wie konnte das sein?
    Warum hatte der Warnzauber nicht angeschlagen?
    Binnen eines Herzschlags prüfte er das magische Geflecht des Zaubers.
    Zerrissen.
    Der Albtraum: Etwas hatte ihn festgehalten, etwas Weltliches, das von außen in die Traumblase hineinragte. Es war der Zauber gewesen! Um den Nachtmahr hinter sich zu lassen, hatte er den Zauber gekappt.
    Lorgyn stand auf, und Laris erhob sich ebenfalls, wenn auch etwas wackelig.
    Angsterfüllt blickte sie zur angelehnten Tür. »Die Tempelwachen?«
    In Lorgyns Kopf verbanden sich die beiden losen Enden, die er schon fast zusammengeführt hatte, ehe der Schlaf ihn übermannte: Arlo hatten sie bereits geschnappt. Ihn, Lorgyn, wollten sie auch. Irgendwie war Laris hierher gelangt. Und wenn Laris das gelungen war, würde es Genthates Häschern ebenso gelingen.
    Auf leisen Sohlen glitt er zur Tür, öffnete sie vorsichtig und steckte den Kopf hinaus.
    Ein Kerl in Lederharnisch, Helm und Schwert erklomm die Treppe. Wie es der Zufall wollte, schaute er genau in diesem Moment in Lorgyns Richtung.
    »Das ist jemand!«, rief er.
    Jäh stürmten zwei weitere Männer die Stufen hinauf.
    Das Bellen eines Hundes hallte durch das Haus.
    Der Mann, der Lorgyn gesehen hatte, fasste blitzschnell an seinen Gürtel und warf etwas.
    Lorgyn nahm den Kopf nicht schnell genug zurück – zum Glück jedoch verfehlte ihn das Geschoss und zersplitterte eine Armlänge von ihm entfernt an der Wand. Tonscherben spritzten in alle Richtungen. Der Mann hatte ein Fläschchen nach ihm geworfen. Was sollte das bringen?
    Der Gedanke hing noch in seinem Kopf, da raste ein Brennen durch seinen Mund in die Lunge. Lorgyn keuchte auf, taumelte zurück ins Zimmer. Erst die Bettkante am rechten Schienbein bremste ihn.
    »Was ist?«
    Weder konnte er antworten, da ein Feuer in Mund und Rachen wütete, noch irgendetwas sehen: Seine Augen brannten, als hätte man glühenden Sand hineingestreut.
    Beruhig dich! Verlier nicht den Kopf!
    Trotz der Schmerzen drehte er sich zur Tür, orientierte sich anhand des Polterns von Schritten. Stimmen, geraunte Befehle. Die Dreckskerle bereiteten sich darauf vor, das Zimmer zu stürmen.
    Ihr werdet mich nicht kriegen!
    Seine Magie bäumte sich auf, wurde zur tobenden Bestie. Egal ob er selbst dabei verglühte – kampflos würde er nicht aufgeben! Er streckte die Arme aus, so rasch und kraftvoll, als wolle er einen Gegner von sich stoßen.
    Mein Dank an den Verfasser des Buches über Kampfzauber!
    Urgewaltig platzte es aus seinen Fingerspitzen, Lichtlanzen der Vernichtung. Ihr Gleißen drang sogar durch den Nebel vor seinen Augen. Ein fürchterliches Krachen, ein spitzer Schrei, der jäh wieder abriss. Lorgyn taumelte nach hinten, getroffen von einer Luftfaust, fiel auf das Bett, überschlug sich mit einer halben Drehung nach hinten. Alles war nur Brüllen und Tosen.
    Laris rief etwas, doch ihr Schrei war nur ein fader Abklatsch zu den gellenden Rufen schieren Entsetzens, die nun draußen vom Gang in Lorgyns Ohr schnitten.
    Hitze.
    Knistern und

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