Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
Vom Netzwerk:
Detail, sondern beließ es bei vagen Andeutungen. Den Alten Bund erwähnte er gleichfalls nur beiläufig.
    Nachdem er geendet hatte, sagte sie: »Da steckt doch mehr dahinter.«
    »Das würde jetzt zu weit führen.«
    Sie stand auf und sah ihn funkelnden Auges an. »Nein! Ich habe dir in aller Ausführlichkeit erzählt, wie ich dich gefunden habe. Du wirst mir jetzt nicht ausweichen! Ich will die Wahrheit ! Die Wahrheit über Arlos Arbeit und den Einbruch, die Wahrheit über deine Zauberei – und die Wahrheit über dich!« Sie bohrte den Zeigefinger in seine Brust. »Entweder das – oder ich gehe aus dieser Tür und komme nie wieder zurück!« 
    Nach kurzer Überlegung hob Lorgyn die Arme in einer Geste der Beschwichtigung. »Ich werde dir sagen, was ich weiß. Versprochen. Nur nicht jetzt.« Er deutete einen Blick über die Schulter zu Firna an, die zwar noch gefesselt war, aber nicht mehr am Boden lag. Offenbar hatte Laris sie in der Zwischenzeit auf die alte Matratze geschafft. Der Hund lag zu ihren Füßen und blickte Lorgyn erbarmungswürdig an.
    »Und wann dann?«
    Er fasste sie an der Hand, öffnete die Tür, sah sich um und führte sie hinaus in die Nacht. »Wenn ich dir das erzähle, können wir die Alte nicht am Leben lassen – auch wenn es kein großer Verlust wäre.«
    Laris wackelte mit den Augenbrauen. »Du trägst ja ganz schön auf. Geht es um das Ende der Welt?«
    »So ähnlich.«
    »Also?«
    »Ich erzähle es dir, wenn wir auf dem Weg nach Gruvak sind.«
    Sie streifte seine Hand ab. »Ich werde mich jetzt umdrehen und …«
    »Warte!« Seine Gedanken begannen zu sprudeln. Scheiße! Was sollte er sagen? Was konnte er sagen? Eine Lüge. Es musste sein – wieder einmal. Und so wob er den ersten Faden eines weiteren Netzes der Täuschung, in dem sich Laris hoffentlich verfangen würde. 
    Ich bin ein Scheusal , dachte er und sagte: »Du hast verdient, dass ich ehrlich zu dir bin.« 
    Du kleine Ratte! Du kleine, miese Ratte!
    Sie lächelte kurz.
    Wie viel wusste sie über den wirklichen Tathergang im Götterhauch ? Lorgyn setzte alles auf eine Karte. 
    »Ich bin in den Tod der beiden Männer verwickelt.«
    Erschüttert sah Laris ihn an. Offenbar hatte sie gehofft, er trüge keine Schuld. Wüsche er seine Hände in Unschuld, würde er allerdings unglaubwürdig wirken.
    Nach einem tiefen Seufzer sagte er: »Turdon, Alunas neuer Geliebter, sah mich bei den Heilenden Quellen – und bat mich zu einem Gespräch in sein Zimmer. Was als reinigendes Gewitter begann, artete bald völlig aus. Er warf mir vor, ich würde Aluna und ihm nachstellen – was nicht stimmte –, dann brüllte er mich an, ich hätte sie weggeworfen wie schimmeliges Brot, als ich ihrer überdrüssig wurde. Ehe ich mich versah – griff er mich. Er schlug mir ins Gesicht, rang mich zu Boden. Plötzlich tauchte auch noch sein Vater auf. Die Situation eskalierte. Ich hatte Todesangst. Und deswegen wehrte ich mich mit dem Erstbesten, was mir in den Sinn kam: Magie.« Er setzte eine betroffene Miene auf. »In meiner Panik tötete ich sie. Danach, durch den Zauber völlig entkräftet, verlor ich das Bewusstsein. Das Nächste, an das ich mich erinnere, ist, wie ich gefesselt in Tostes Schuppen liege.«
    Laris schaute ihn lange Zeit an, nicht mehr entsetzt, sondern abschätzend, als versuche sie auszuloten, ob er wirklich die Wahrheit erzählte. Genau wie vorher. Und genau wie vorher setzte er sich diesem forschenden Blick aus. Es war, als würde er direkt in die Sonne stieren, als würde er das Brennen spüren, das den Schutzmantel seiner Lügen langsam einäscherte.
    »Und was ist mit Durias Mutter und ihrem Geliebten?«
    »Damit habe ich nichts zu tun.«
    Wie glatt mir das über die Lippen geht, ohne jegliches Zögern, als würde ich schon selbst daran glauben.
    Laris nickte. »Was du getan hast, ist schrecklich, Lorgyn. Aber du wurdest angegriffen. Einerseits kann ich es verstehen. Andererseits überkommt mich das kalte Grausen, wenn ich daran denke, wie du Ugdar und Toste die Kehle durchgeschnitten hast.«
    »Wie gesagt, es diente nur unserem Schutz.«
    »Es war brutal und gnadenlos.«
    »Meine Güte!« Erzürnt warf er die Hände in die Höhe. »Ich war in Panik, kaum Herr meiner Gedanken. Was willst du von mir?«
    Plötzlich umarmte sie ihn. »Ich will, dass es aufhört. Bitte!«
    Er streichelte ihren Kopf, strich die Finger durch das verfilzte, schlammbesprenkelte Haar. »Glaub bloß nicht, dass mir das Freude bereitet.«
    Nein?

Weitere Kostenlose Bücher