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Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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Wirklich nicht? Lorgyn de Daskula, Richter über Leben und Tod – klingt doch gar nicht schlecht, oder?
    Er presste die Kiefer zusammen. Sobald das hier vorbei wäre, würde er neu anfangen. All die Geschehnisse kamen ihm manchmal vor, als wäre nicht er selbst darin verwickelt, sondern ein dunkler Zwillingsbruder, mit dem er – die äußere Erscheinung ausgenommen – nichts gemein hatte.
    Eine Ausrede. Passt zu dir, du Feigling! Menschen umbringen, aber die Schuld nicht bei dir selbst suchen. Eine erbärmliche Masche!
    Er blendete die Stimme aus. »Wir sollten allmählich zusehen, dass wir von hier verschwinden.«
    »In Ordnung.« Laris löste sich von ihm. »Wir werden nicht mehr hierher zurückkehren können, oder?«
    »Ich bezweifle es.«
    Sie seufzte leise. »Dann will ich noch ein paar Sachen holen.«
    »Das ist keine gute Id…«
    Sie verschränkte die Arme. »Ohne die gehe ich nicht weg!« Dann lächelte sie freudlos. »Falls es Probleme gibt, kannst du ja alles einäschern, was sich uns in den Weg stellt.«
    *
    Mondlicht übergoss wie Feenstaub aus einem Märchenbuch sein Haus und die Grabsteine dahinter. Fußbreit um Fußbreit pirschte Lorgyn sich voran, jederzeit gewärtig, in eine Falle tappen. Wenn, dann würde man ihm hier auflauern.
    Er nickte Laris zu, die Schmiere stehen würde, solange er im Haus war, kletterte über den Zaun, huschte zur Rückseite und trat durch die zerstörte Kellerluke ein. Für seinen Geschmack waren seine Schritte viel zu laut – irgendetwas knirschte unter seinen Sohlen, kleine Steinchen oder Reste der explodierten Luke –, aber erstens war er alles andere als ein geübter Einbrecher, und zweitens verstärkte sich der Eindruck, dass niemand ihm auflauerte.
    Aber genau das ist ja auch der Zweck einer Falle , dachte er, als er die Aussparung zwischen den Holzscheiten passierte, die sein Illusionszauber kaschiert hatte. Waren die Zauber bereits bei seiner Ohnmacht im Götterhauch zusammengebrochen – oder erst während seines Albtraums in Tostes Haus, als er alle magischen Stränge gekappt hatte? Wie war Arlo in die Fänge von Genthates Schergen geraten? 
    An der Treppe hielt Lorgyn inne und lauschte.
    Nichts.
    Vorsichtig stieg er hinauf und verfluchte die alten Stufen, die jeden Schritt mit einem Knacksen oder Knarzen quittierten. Ein Blick in den Wohnraum offenbarte nichts Ungewöhnliches. Trotzdem prüfte er jedes potenzielle Versteck: kein Attentäter unter dem Bett oder im Schrank. Die Luft war rein. Er nutzte die Gunst des Augenblicks und zog sich erst einmal um, obwohl es ungewöhnlich kalt im Wohnraum war. Komisch eigentlich, da keines der Fenster offen stand.
    Zwar sagte ihm sein Körpergeruch nicht sonderlich zu, und die Haare waren fest wie Stacheln von dem ganzen Schlamm, aber endlich aus den von oben bis unten verdreckten und angerußten Klamotten rauszukommen, entlockte ihm trotzdem ein wohliges Seufzen. Anschließend holte er einen Beutel, stopfte weitere Kleidung hinein, desgleichen seinen Kampfstab, der auf dem Regal lag, und …
    Jähes Entsetzen fuhr ihm durch Mark und Bein.
    Die Bücher!
    Sein Herz schlug ihm bis unter die Schädeldecke. Wo waren seine Bücher?
    Hatte Gerom sie?
    Toste?
    Droskje?
    Genthates Häscher?
    Bleib ruhig, Lorgyn. Bleib verdammt noch mal ruhig!
    »Ich brauche sie nicht«, stieß er nach einiger Zeit hervor. Er kannte sie auswendig. Nötigenfalls würde er sie einfach neu schreiben. Trotzdem war er bestürzt, dass nun jemand anderes die Bücher besaß.
    »Na und?«, sagte er laut. Niemand würde sie verstehen.
    Aber wer könnte sie haben? 
    Gerom. Das war am wahrscheinlichsten.
    Er würde Laris fragen, wo ihr Vater wertvolle Effekten aufbewahrte.
    Nach einiger Zeit hatte er sich wieder im Griff, auch wenn er kaum glauben konnte, dass er die Bücher so lange überhaupt nicht vermisst hatte.
    Es ist im Moment egal, völlig unbedeutend , redete er sich ein, als er die kleine Leiter hochstieg, die Luke öffnete und die Hand hindurchschob. Seine Finger brachten Papier zum Rascheln: Arlos Aufzeichnungen. 
    Er wirkte einen Lichtzauber. Die Pergamente lagen ungeordnet und verstreut auf dem Spitzboden; für Hunak Valgas’ Tagebuch musste er sich ordentlich strecken, um es von der Leiter aus in die Finger zu bekommen.
    In großer Eile hier deponiert, daran bestand kein Zweifel. Arlo hatte ihm gesagt, dass er seine Arbeit im Fall der Fälle hier oben verstecken würde, hoffend, dass niemand zu genau nachsah. Zwar wusste die Kirche, dass

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