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Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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obgleich er nur schlafen wollte. Diesen Trost jedoch war er ihr schuldig: Sie hatte ihn gesucht und ohne Rücksicht auf das eigene Wohl gerettet, hatte ihren Vater sterben sehen und blickte nun auf die Scherben ihres einstigen Lebens. Ungeachtet dieser Schicksalsschläge stand sie zu ihm. Und das, obwohl er sich ganz klar und ohne jederlei Beschönigung eingestehen musste, dass er die Liebe dieser Frau nicht verdiente.
     

Kapitel 10
     
    Ein Versprechen: geschöpft aus der Schmelze der Freundschaft und Liebe, gegossen und geformt im Willen edler Gesinnung, gehärtet im Feuer der Widerstände – vergessen im Lidschlag eines einzelnen Gedankens der Habgier, Missgunst oder Angst.
     
    Bjarim
     
     
    Iros sei gedankt! Bald bin ich raus aus diesem Wald!
    Das Grau der Morgendämmerung, das sich verheißungsvoll jenseits der letzten Baumreihen abzeichnete, beschleunigte Jaskos Schritte, obwohl er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Er war geschafft, körperlich wie seelisch. Seine Waden schmerzten, die Oberschenkel, die Arme konnte er kaum mehr heben, und sein Kopf fühlte sich wie durchlöchert an, durchlöchert von den schrecklichen Eindrücken, die in dieser Nacht in seinen Kopf gesengt waren.
    Vielleicht ist die Erschöpfung gar nicht so schlecht , dachte er im nächsten Moment, sonst würde ich wahrscheinlich wahnsinnig werden.  
    Den genauen Ablauf des Dramas vermochte niemand zu rekonstruieren, nicht einmal der ehemalige Jäger und Spurenleser Sirgan. Zu zerwühlt war der Platz vor Tostes Haus. Nach Aussage der beiden überlebenden Tempelsoldaten war nur eines sicher: Lorgyn war darin verwickelt. Und Laris wahrscheinlich auch, was Jasko noch mehr Bauchschmerzen bereitete.
    Vor dem Ritt zu Tostes Anwesen hatten die Wachen mit Firna geredet, und die alte Giftschleuder schwor Stein und Bein, dass nicht nur Gerom, sondern wenig später auch seine Tochter in Richtung Forst geritten war. Die Tempelwachen vermuteten somit eine Verschwörung von Laris und Lorgyn.
    Jasko wollte das einfach nicht glauben, auch wenn Grinn ihm einmal zugeraunt hatte, dass zwischen den beiden etwas lief. Das hatte ihm einen gehörigen Dämpfer verpasst, obwohl er wusste, dass zwischen Laris und ihm nie mehr sein würde als Freundschaft. Die Prinzessin und der dicke Stallbursche – das gab es nicht einmal im Märchen.
    Endlich ließ er die Bäume hinter sich.
    Auch die anderen Männer, die beim Löschen des Feuers geholfen hatten, atmeten auf. Keiner von ihnen würde je vergessen, was sie vor Tostes lichterloh brennendem Haus gesehen hatten.
    Jasko kniff die Augen zusammen, so fest, dass bunte Farbblasen vor der Schwärze seiner geschlossenen Lider zerplatzten. Aber das half genauso wenig, wie der Wein diesmal helfen würde.
    Er begann zu zittern, als das Bild von Geroms blutüberströmtem Leichnam seinen Geist ausfüllte. Wer wen abgeschlachtet hatte, wussten nur die Toten.
    Gerom, Toste, Ugdar und Rul. Alle weg. Die zwei Überlebenden – drei, nahm man den Hund dazu – hatten Glück gehabt, auch wenn bei dem böse dreinschauenden Hünen ordentliche Narben im Gesicht zurückbleiben würden. Die rechte Hälfte war völlig verbrannt, nur rotes, rohes Fleisch. Nachdem sie die Bewohner Eisbachs über die Vorfälle informiert hatten, verschwanden sie mit Arlo.
    Davor hatte der Hauptmann – da war sein Gesicht noch heil gewesen, wenn auch nicht weniger Furcht einflößend – Jasko und Grinn damit beauftragt, ein Auge auf Arlo zu haben.
    Solltet ihr Dummheiten machen und der Gefangene nicht mehr in der Herberge sein, wenn ich zurückkomme, werde ich euch bei lebendigem Leib die Haut abziehen. Und seid euch sicher – ich finde euch, egal wo ihr seid.
    Diese Worte würde Jasko in ähnlich schrecklicher Erinnerung behalten wie Geroms Leiche. So hatten Grinn und er sich abgewechselt, auf den Gefangenen aufzupassen, obwohl ihnen der arme Kerl wirklich leidtat, weil man ihn geknebelt und an einen Stuhl gefesselt hatte. Die ganze Zeit schrie und wimmerte Arlo in den Knebel und wand sich in seinen Fesseln, so heftig, dass er einmal mit dem Stuhl umkippte. Sie richteten ihn wieder auf, und mehr als einmal spielte Jasko mit dem Gedanken, die Seile durchzuschneiden. Jedoch, die Angst vor dem hünenhaften Hauptmann war zu groß. Hoffentlich erwartete Arlo kein allzu grausames Schicksal.
    Vorzuwerfen habe ich mir nichts. Die Wachen handeln im Auftrag der Kirche, und ich habe nur meine Pflicht erfüllt.
    Trotzdem spürte Jasko seit geraumer Zeit

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