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Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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hatte. Trotzdem behielt er die Arme oben.
    Sie gingen die Treppe hoch in Geroms Zimmer.
    Jaskos Blick heftete sich umgehend auf die aufgebrochene Schublade. Inzwischen war er etwas ruhiger, da es nicht aussah, als schwebe er noch in akuter Lebensgefahr, auch wenn Lorgyn ihn weiterhin ansah wie der Wolf das Kaninchen.
    »Sucht man nach uns?«, fragte Laris.
    »Nicht direkt, glaube ich.«
    »Was soll das heißen?«, knurrte Lorgyn.
    »Die beiden Soldaten, also der Hauptmann und noch einer, der den Bart zu zwei Zöpfen geflochten trägt, haben Arlo mitgenommen. Bringen ihn wohl nach Gruvak.«
    Lorgyn nickte, als hätte er das erwartet.
    »Es tut mir leid«, blubberte es plötzlich aus Jasko heraus, obwohl er gar nicht wusste, warum er nun redete. »Der Große mit der Glatze hat mich dazu gezwungen. Ich hatte solche Angst!«
    »Wovon sprichst du?«, fragte Laris.
    Stockend erzählte er davon, wie Grinn und er Arlo bewacht hatten.
    Laris umfasste kurz seine Hand und drückte sie. »Mach dir keine Vorwürfe.«
    »Ich will hier weg. Ich würde dir auch helfen, aber ich bin nicht mutig. Ich werde auch niemandem davon erzählen, dass ihr hier seid. Ich haue gleich ab, versprochen!«
    Laris machte ein trauriges Gesicht, trotzdem nickte sie aufmunternd. »Brauchst du noch irgendetwas?«
    »Vielleicht etwas Geld«, sagte er kleinlaut. »Ich habe nicht viel. Natürlich nur, falls das möglich ist«, fügte er schnell hinzu: Er fühlte sich schäbig, so offen um Geld zu betteln, doch ohne Münzen würde er sich schwertun, die Zeit zu überbrücken, bis er eine neue Arbeit fand.
    Laris schob die Hand in die Schublade und holte eine schwere Holzkassette heraus, die sie auf den Tisch stellte.
    »Ich weiß leider nicht, wo mein Vater den Schlüssel dafür versteckt.«
    Ohne ein Wort hob Lorgyn den rechten Arm und öffnete die Hand. Dann schloss er sie ruckartig, als wolle er eine Frucht zerquetschen. Die dicken Holzleisten der Kassette brachen nach innen durch, ganz so, als würde jemand mit einem schweren Eisenhammer draufschlagen. Ein paar Münzen rollten heraus, kreiselten und schlitterten über das Holz, ehe sie klackernd zu Boden fielen.
    Zauberei!
    Der Hauptmann hatte Recht gehabt.
    Laris entfernte den zersplitterten Deckel, griff mit der Hand in das Kästchen und ging zu Jasko.
    Silber und Gold blitzten zwischen ihren Fingern. Wortlos schüttete sie die Münzen in seine Jackentasche.
    »Danke«, stammelte er. Das war ja ein halbes Vermögen! So viel Geld auf einen Haufen hatte er noch nie besessen. »Eine Bitte noch: Könnte ich … Geroms Wagen und ein Pferd haben? Selbstverständlich zahle ich dafür.«
    »Mit dem Geld, das ich dir gerade gegeben habe?«, lachte Laris plötzlich. »Nimm den Wagen und behalt das Geld. Aber kauf dir nicht nur Wein davon.«
    Er grinste verschämt. »Nein, sicher nicht.« Dann sah er sie an, die Frau, die er wohl nie vergessen würde. »Werden wir uns eines Tages wiedersehen?«
    »Das hoffe ich, Jasko.«
    »Ich bin nicht regelmäßig in die Kirche gegangen, und gebetet habe ich auch nicht oft – von jetzt an allerdings werde ich jeden Tag ein Stoßgebet zu Iros schicken. Er soll dich beschützen und dafür sorgen, dass sich unsere Wege eines Tages wieder kreuzen.«
    Laris schluckte und nahm einen tiefen Atemzug. Sie sah ihn einen Moment an, mit zitternden Lippen und glänzenden Augen, ehe sie ihn fest an sich drückte. »Gib auf dich acht.«
    »Um mich brauchst du dir keine Sorgen machen. Pass lieber auf dich auf.«
    Lorgyn verfolgte das Ganze mit ausdruckslosem, ja leicht genervtem Gesicht. Ehe Jasko sich versah, stieß er den Finger auf den Zauberer und sagte mit leicht überschnappender Stimme: »Und du passt auch auf sie auf und bringst sie nicht in Schwierigkeiten!« Er schluckte, drückte die Brust raus. »Sonst … sonst …«
    Lorgyn schaute ihn an wie einen Käfer, der plötzlich zu sprechen gelernt hatte, und hob die Augenbrauen.
    Jasko wandte sich ab, ging zur Tür, sein Kopf rauschend vor Blut. Forsch riss er sie auf, doch die Schwelle war wie ein Bann. Das Blut versackte. Zurück blieb ein Gefühl von Zerrissenheit. Er drehte sich herum. »Ich … ich gehe dann jetzt.«
    »Ja«, sagte Laris leise. »Werde glücklich, Jasko.«
    »Du auch«, quetschte er heraus, dann kamen die Tränen. Halb blind, eine Hand am Handlauf des Geländers, stieg er die Treppe hinab und verließ die Perle . 
    Auf dem Weg zum Stall fing der Pilger ihn ab.
    Hastig wischte Jasko sich mit dem Ärmel über das

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