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Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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Willenskraft.
    Trotzdem, Lorgyns Kräfte schwanden. Ein hastiger, abgehackter Atem bebte auf seinen zusammengepressten Lippen, und seine Augen lagen in ihren Höhlen wie dunkle, kalte Murmeln. »Komm, Arlo!« Zitternden Schrittes schleppte er sich voran.
    »Was soll das bringen?«
    »Ich will ihnen helfen! Dazu brauche ich die Ströme. Sie kreuzen sich unter dem Altar!«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich habe es gesehen!«
    »Völlig verrückt geworden«, murmelte Arlo und bückte sich zu Laris. »Entschuldige, aber das wird jetzt ein bisschen wehtun.«
    Laris hob den Blick und sah ihn verwirrt an, ihre Augen vor Schmerz getrübt.
    So vorsichtig wie möglich schob er die Hände unter ihren Körper, die linke unter den Rücken, die rechte ganz behutsam unter beide Kniekehlen. Dann hob er sie an.
    Ihr rechtes Bein knickte ab. Sie schrie, bäumte sich auf. Durch die ruckartige Bewegung drohte sie ihm aus den Händen zu rutschten. Reflexartig packte er fester zu. Sie brüllte wie am Spieß, sackte dann jedoch zusammen. Ihre Lider flatterten.
    »Komm!«, drängte Lorgyn.
    »Sie hat Schmerzen«, knurrte Arlo, während er Lorgyn zum Altar folgte.
    »Dorthin«, wies Lorgyn ihn an.
    Sachte legte er Laris auf den Rücken. »Und jetzt?«
    »Du holst den Kampfstab, postierst dich bei der Geheimtür und schlägst jedem den Schädel ein, der seine Nase durchsteckt.«
    Mit einem Kopfnicken deutete Arlo zum Tempelportal. »Was ist mit den anderen? Und wer sind die überhaupt?«
    »Weiß ich nicht. Aber sag mir, wenn sie kommen.«
    »In Ordnung.«
    Eigentlich müssten sie schon längst da sein , überlegte Arlo. Wahrscheinlich zögern sie aus Angst, dass Lorgyn sie mit einem Feuerball röstet.  
    Er holte sich den Kampfstab, legte einen Bogen und einen Pfeilköcher in Griffweite – man wusste ja nie – und stellte sich so an die Tür, dass man ihn von der anderen Seite aus nicht sah, wenn man sie öffnete.
    Hoffentlich wird das alles gut gehen , meldeten sich Zweifel, doch er unterband sie. 
    Ich atme noch – und das ist mehr, als ich erwartet habe. Also sei zufrieden und erachte jedes weitere Luftholen als Geschenk!
     

Kapitel 14
     
    Darin täuschen wir uns,
    dass wir den Tod immer nur vor uns sehen;
    ein großer Teil von ihm liegt schon hinter uns;
    die ganze Zeit, die wir bisher durchlebten, hat der Tod schon.
     
    Seneca
     
     
    Als Arlo Position an der Tür bezog, beendete Lorgyn den Zauber der Dunkelheit und wischte sich über die Stirn.
    Die geballte Energie der Fünferkreuzung unter dem Altar summte ihr Lied von Kraft und Macht, und sein Körper vibrierte, als stünde er auf einem Steilfelsen am Meer und unter ihm donnerten Wellenberge gegen den Stein, so mächtig, dass die Erschütterungen durch seine Fußsohlen bis in seinen Kopf drangen.
    Jedoch, war er überhaupt noch in der Lage, diese Urgewalt zu beherrschen? Ein Fehler, und sie würde ihn einfach zerfetzen. Ein Zittern durchlief seinen Körper, ein Zittern wie von Kälte und Hunger, wenn man ohne Nahrung durch eine finstere, bitterkalte Nacht stapfte. Bewegte er sich, egal wie sacht, erglühte ein Flammenkreis aus Schmerz in seiner linken Schulter. Der Arm baumelte nutzlos herab.
    Bis auf die Pfeilwunde war sein Plan trotzdem aufgegangen, alles hatte sich entwickelt wie erhofft: Die Menschen waren geflohen, und Aluna hatte die Massenpanik unbeschadet überstanden. Das war das größte Risiko gewesen, das er eingegangen war. Zu wem der Bogenschütze gehörte, der ihm den Pfeil in die Schulter gejagt hatte, wusste Lorgyn nicht. Wer außer Genthate trachtete ihm noch nach dem Leben? Er schüttelte den Kopf. Nicht ablenken lassen. Er durfte keine Zeit verlieren. Zum einen beeinträchtigte ihn die Verletzung mehr und mehr, zum anderen würden der Bogenschütze sowie seine Spießgesellen bestimmt nicht lockerlassen und irgendwann hier aufkreuzen.
    Ich muss es schaffen, darf nicht versagen!
    Nur darauf kam es an: das Einlösen eines Versprechens.
    Er würde zu Ende führen, was er begonnen hatte.
    Die Macht pulsierte direkt unter seinen Füßen. Für den Dunkelzauber hatte er sie bereits genutzt. Bediente er sich ihrer weiterhin, würde das die Ufer der Ströme weiter schädigen und Dargolashs Kommen beschleunigen. Aber er hatte sich entschieden. Er liebte Laris, und er liebte Aluna. Das Versprechen war das Zünglein an der Waage.
    Bjarim hatte gesagt, man müsse etwas opfern, wenn man den Weg bis zum Ende gehen wolle.
    Er würde Aluna retten. Und Laris opfern. Es

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