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Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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Abwehrschwüngen seines Gegenübers vermutete, sprang nach vorne und ließ den Stab niedersausen. Statt des Helmes traf er nur die Klinge.
    Zum Glück reichte das aus, dass die Wache erschrak und sich nicht schnell genug fing. Arlo stieß zu. Das Ende des Stabes knallte in das überraschte Gesicht seines Gegners. Es knackte. Blut schoss aus der Nase, und der Mann sackte in die Knie.
    Arlo huschte an ihm vorbei.
    Schritte in seinem Rücken.
    Entsetzt fuhr er herum. Ein Gegner, den er übersehen hatte?
    Nein: Lorgyn, der einen Bogen nebst gefülltem Köcher in der Rechten hielt.
    »Hier! Halt sie mir vom Leib! Der Zauber der Dunkelheit zehrt an meinen Kräften.«
    »Was hast du vor?«
    »Mach einfach!«
    Arlo ging weiter, setzte seine nackten Füße so leise wie möglich auf, damit Kostar und die vier verbliebenen Männer sein Kommen nicht bemerkten. Sie bildeten einen Kreis aus vorgereckten Klingen. Ihre Gesichter wirkten angestrengt, und ihre Köpfe bewegten sich hin und her, damit ihnen kein Laut entging.
    »Macht euch bereit«, flüsterte Kostar.
    Plötzlich vollführte der Hauptmann einen Ausfallschritt. Seine Klinge stieß ins Leere, doch wäre Arlo dort gestanden, würde ihm jetzt eine Handbreit Stahl im Bauch stecken. Sofort gliederte Kostar sich wieder in den Ring ein.
    »Ich muss zum Altar«, wisperte Lorgyn.
    Leider versperrten Kostar und seine Männer den Weg dorthin.
    Zwar hatte Arlo noch nie mit einem Bogen geschossen, doch ein Ziel zu treffen, das lediglich ein paar Meter vor ihm stand, sollte er hinbekommen.
    Er fasste sicheren Stand, hob den Bogen, legte einen Pfeil auf und zog die Sehne zurück, bis die Fiederung des Pfeils seine Wange streifte. Er nahm Kostar ins Visier.
    Ganz ruhig, einfach nur den Pfeil loslassen, den Arm gerade halten, und ganz normal atmen , redete er sich ein. Dennoch zögerte er. Er war im Begriff, auf jemanden zu schießen, der sich überhaupt nicht wehren konnte. 
    Sie haben mich gefoltert, und ein jeder von ihnen hätte mich gern am Galgen ersticken sehen!
    Sein Arm begann zu zittern.
    Plötzlich pfiff der Pfeil los.
    Im nächsten Moment steckte er quer im Hals des Mannes direkt neben Kostar.
    Ein zischendes Keuchen, und der Getroffene sackte in sich zusammen. Mit einem Scheppern schlug er auf. Seine Beine zuckten ein paarmal, dann lag er still.
    »Er hat einen Bogen!«, schrie einer der Männer.
    »Zurück!«, bellte Kostar. »Weg von hier! Nehmt den Gang beim Altar!«
    Hastig, sich gegenseitig fast niederrennend, stolperten sie die Stufen zum Altar hoch. Genthate hörte sie, er sagte etwas, Kostar antwortete, und zusammen eilten sie zu der geheimen Tür, die Lorgyn und Arlo seinerzeit ebenfalls benutzt hatten.
    Aber sie würden zurückkehren, zumindest, solange Kostar sie weiterhin anführte. Der Kerl würde auf einen günstigen Moment warten und zurückschlagen.
    Arlo legte einen Pfeil auf und schoss erneut. Die Distanz war jetzt größer, und Kostar bewegte sich schnell. Trotzdem war es ein guter Schuss.
    Mit einem Laut, als würde man mit einem Löffel auf einen Kochtopf hauen, prallte der Pfeil gegen Kostars Helm, wurde abgelenkt und zersplitterte an der rückseitigen Tempelwand.
    Kostar taumelte, stürzte jedoch nicht, sondern steckte den Treffer mit einem Kopfschütteln weg.
    Dann war er verschwunden.
    Arlos Augen richteten sich auf den Toten, dem sein Pfeil im Hals steckte. Eine Blutlache breitete sich um den Kopf aus und umfloss den heruntergerutschten Helm.
    Lieber hätte ich Kostar umgebracht, nicht diesen jungen Kerl!
    Dann sah er weg. Das durfte ihn jetzt nicht aus der Fassung bringen.
    »Gut gemacht«, sagte Lorgyn. »Und jetzt hilf mir, Aluna und Laris zum Altar zu schaffen.«
    »Was hast du vor?«
    »Bitte! Es ist wichtig!«
    Konsterniert folgte Arlo ihm zu den beiden Frauen. Aluna lag ausgestreckt am Boden, die Augen geschlossen. Laris lehnte mit dem Rücken gegen eine Sitzbank und hielt das verletzte Bein ausgestreckt. Schweiß rann ihr übers Gesicht, und sie atmete flach. Blut sickerte weiterhin aus der Wunde, lief den Pfeilschaft entlang über die rot glänzende Dreiecksspitze und tropfte zu Boden.
    »Du Laris, ich Aluna«, sagte Lorgyn, bückte sich und schob beide Arme unter den zerbrechlichen Körper.
    Ein unterdrückter Schmerzensschrei, als er sie anhob, doch er brachte es tatsächlich fertig. Dass ihm das mit einem Pfeil in der Schulter gelang, erachtete Arlo als kleines Wunder, zumindest aber als Zurschaustellung schier übermenschlicher

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