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Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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zwischen den Holzstreben des Geländers hindurch auf den Rest der Widersacher. Der Große und der Bogenschütze sahen aus wie Kämpfer, die drei dahinter eher wie Gelehrte. Oder Magier?
    Verdammt! Wir können hier nicht weg! Der Bogenschütze würde uns sofort erledigen.
    Die drei Robenträger hoben unisono die Arme, ihre Gestik ähnlich der Lorgyns, wenn er zauberte.
    Verdammt, jetzt sind wir endgültig geliefert!
    Allerdings lief es ganz anders, als Arlo befürchtet hatte: Statt eines Zaubers, der gegen ihn und seine Freunde gerichtet war, traf eine unsichtbare Kraft den Hünen sowie den Bogenschützen und auch zwei der Magier. Der Anprall schickte sie brutal zu Boden. Nur einer der Zauberer stand noch aufrecht. Er ließ die Arme sinken, betrachtete sein Werk, blickte anschließend zum Podest, zögerte einen Moment, dann begann er davonzurennen.
    Das war die Gelegenheit!
    »Lauft!«, rief Arlo und stand auf.
    Die rechte Hand auf die verletzte Schulter gepresst, erhob Lorgyn sich ächzend. »Nimm Aluna!«, keuchte er und verließ schwankend den Galgen.
    Ohne zu zögern, raffte Arlo sie in seine Arme. Vorangepeitscht von Adrenalin, kam sie ihm leicht wie eine Feder vor, sodass er die Treppe des Galgens mühelos hinunterhastete.
    Hinter ihm hörte er, wie Laris die Stufen heruntersprang, und rief: »Wohin jetzt?«
    »Tempel!«, schnaufte Lorgyn. »Habe ich doch vorhin gesagt!«
    Wieso denn gerade dorthin? Um Genthate könnte er sich kümmern, sobald er sich von seiner Verletzung erholt hätte! Trotzdem blieb Arlo keine Wahl. An Lorgyns Seite wäre er sicherer, als wenn er allein durch Gruvak irrte.
    »Da ist aber Genthate!«, äußerte Laris jenen Zweifel, den auch Arlo hegte.
    »Egal!«, erwiderte Lorgyn. Seine Stimme schwankte und zitterte, doch er lief verbissen weiter. »Ich erledige das!«
    Blieb nur die Hoffnung, dass er nicht zu viel versprach. Dann verpufften alle Gedanken, Zweifel und Wünsche, als Arlo sich einzig und allein darauf konzentrierte, den Tempel zu erreichen, der sich wuchtig in den düsteren Himmel warf. Das Gewicht auf seiner Schulter wuchs mit jedem Schritt. Seine Oberschenkel brannten, sein Kreuz zwickte, und auch der Rest seines von der Gefangenschaft in Mitleidenschaft gezogenen Körpers begehrte auf. Widerlich klar spürte er, wie die jüngst verkrusteten Wunden am Rücken aufplatzten und warmes Blut seinen Rücken hinabsandten.
    Sein Kopf wollte platzen, als er endlich den ersten Fuß auf die breite Tempeltreppe setzte. Von ihrer Krankheit ausgezehrt und abgemagert, wog Aluna noch höchstens vierzig Stein, und doch kam sie ihm inzwischen wie ein Katapultgeschoss vor, dessen Gewicht ihm fast die Schulter abriss. Nach ein paar Schritten hielt er inne, schlang Luft in seine flammenden Lungen und blickte zurück.
    Die vier verbliebenen Männer waren wieder auf den Beinen. Einer stand vornübergebeugt, beide Hände gegen den Kopf gepresst. Leider handelte es sich dabei nicht um den Bogenschützen. Der hatte sie nämlich schon wieder im Visier!
    Arlo sah den Pfeil auf sich zuschießen.
    Irgendwie kam ihm das Geschoss langsam vor, und doch blieb ihm keine Zeit, auch nur im Anflug einer Ausweichbewegung zu zucken.
    Das Ding wird mich tref…
    Der Pfeil zersplitterte dicht neben ihm.
    »Komm!«, schrie Lorgyn zu Laris, der die Treppen mehr hochtaumelte als lief.
    Arlo hatte keinen Atem mehr für Worte. Sein Blickfeld ruckte von links nach rechts, als platziere jemand den Tempel in Herzschlagschnelle um.
    Fünf Stufen, vier, drei …
    Der nächste Pfeil dürfte bald kommen. Panisch sah er zurück.
    Leider lag er mit seiner Befürchtung richtig. In einem Bogen näherte sich der gefiederte Unheilsbringer.
    Verdammt, der Kerl hat ein sicheres Händchen!
    Laris schrie auf und fiel der Länge nach auf die Treppe.
    Der Pfeil hatte ihren rechten Unterschenkel glatt durchschlagen, dunkelrot glänzte die eine Handbreit aus dem Bein herausragende Spitze.
    »Steh auf!«, brüllte Lorgyn.
    Laris gab nicht mal einen Mucks von sich, sondern krabbelte die Treppenstufen hoch, malte dabei eine feuchte Blutspur auf die Stufen.
    Arlo meinte, seine Kniescheiben sprängen heraus, als er sich, Aluna immer noch auf der Schulter, Stück für Stück nach oben wuchtete.
    Mit letzter Kraft erreichten sie das Tempelportal. Laris, das Gesicht bleich wie Porzellan, hüpfte auf ihrem guten Bein sogar an Arlo vorbei!
    Ein weiteres Sirren.
    Arlo spürte den Lufthauch des nächsten Pfeils auf der rechten Wange. Haarscharf sauste er

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