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Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone

Titel: Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Füßen die Magie regte. Der Ausbruch stand unmittelbar bevor. Plötzlich lief ihm die Zeit davon. »Schneller.«
    » Was? «
    »Schneller!«
    Bennett wandte sich wieder an seinen Ersten Offizier. »Halbe Fahrt voraus, Mister …«
    »Schneller!«
    »Aber das ist Wahnsinn, Wellington!«
    Der Magier warf ihm einen glühenden Blick zu. »Alles andere ist Ihr Tod, Bennett«, zischte er zornig.
    Im Gesicht des Industriellen zuckte es. »Mister Cardiff. Volle Fahrt voraus!«
    »Sir, ich …«
    »Keine Diskussion!«, schnitt Bennett ihm herrisch das Wort ab.
    Der ehemalige Militär zögerte kurz, danach bestätigte er: »Aye, aye, Sir. Volle Fahrt voraus.«
    Ein Zittern durchlief den stählernen Leib des Tauchboots, als die Motoren der Nautilus kraftvoll zum Leben erwachten. Das Gefährt neigte sich zur Seite und schwenkte nach Backbord auf die Lichtsäule zu.
    Angespannt beobachtete Wellington, wie sie sich näherten. Erste mannsdicke Überschlagentladungen roher Magie zuckten aus der Quelle hervor, krallten sich wie die Finger eines Giganten über den Rand und wanderten träge über den Ring aus Säulen, der das Rund einfasste. Einen Augenblick lang dachte der Magier an Hyde-White, der dort unten, eingesperrt in seine metallische zweite Haut, vermutlich glaubte, er müsse um sein Leben bangen. Ach, du armer Tor!
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie zu seiner Rechten der Rammsporn der Nautilus in die Lichtsäule eintauchte. Feines, vielfarbiges Blitzgewitter umspielte die stählerne Spitze des Tauchboots, und ein leises Knistern war zu hören, so als lasse jemand trockene Reiskörner auf den Rumpf regnen.
    Eine machtvolle Schwankung im Strom der Magie veranlasste Wellington, wieder in die Wahrsicht hinüberzugleiten. Sofort erkannte er, dass der letzte Ausbruch begonnen hatte. Eine magische Druckwelle wahnwitzigen Ausmaßes rollte ihnen aus der chaotischen Sphäre jenseits des Quellsiegels entgegen. Jeden Moment würde sie das Nadelöhr in die Wirklichkeit durchbrechen. »Fast am Ziel …«, flüsterte er leise. »Nur noch ein kleiner Schritt …«
    In diesem Augenblick schlug ihnen ein magischer Blitz entgegen, traf die Nautilus am Heck, und von einer Sekunde zur anderen fielen alle Lichter aus, das Geräusch der Motoren erstarb und eine unnatürliche Stille breitete sich im Inneren des Tauchboots aus. Maschinenversagen , durchfuhr es Wellington, während die Nautilus sich leicht nach Backbord zu neigen begann. Durch das Fenster sah er, wie das Heck träge nach Steuerbord ausscherte und das Gefährt sich ganz langsam auf der Spitze wieder aus dem Lichtstrahl herausdrehte.
    » Nein! «
    Die Druckwelle war nun auf wenige Meilen heran und näherte sich mit rasender Geschwindigkeit. Wie nebenbei registrierte Wellington, dass die Fäden überall auf dem Meeresboden zu zittern begannen. Ein Erdbeben kündigte sich an.
    Ihn schwindelte. Sie würde es nicht schaffen. Er würde es nicht schaffen. Nicht, wenn er an Bord der Nautilus blieb. Sein Blick zuckte zum Aussichtsfenster hinaus. Die Lichtsäule war zum Greifen nahe. Er konnte sie beinahe berühren. Er musste nur noch …
    Mit einem Satz war der Magier an Bennett vorbei, der sich mit bleichem Gesicht nach wie vor an der Rückenlehne der roten Sitzgelegenheit festklammerte, und packte einen der Messingstühle, die im hinteren Bereich des Salons um einen kleinen Tisch herum standen. Er riss ihn aus den Schlaufen, die ihn am Boden festhielten, und rannte zurück zum Fenster. Mit voller Wucht schlug er ihn gegen die Scheibe, doch der Stuhl prallte ab und hinterließ nicht mehr als einen unschönen Kratzer auf dem Kristall.
    Ein Zittern durchlief den Leib des Tauchboots. Die Druckwelle hatte sie jetzt fast erreicht.
    »Was tun Sie da?« Bennett sprang vor und griff Wellington in die Arme. »Sind Sie nun völlig dem Wahnsinn verfallen? Wir befinden uns achtzig Faden unter dem Meeresspiegel!«
    Wellington stieß den Industriellen grob von sich und zu Boden. »Ich habe keine Zeit für so etwas«, fauchte er. Als Bennett sich wieder aufrappelte, um ihn erneut anzugreifen, verband er mit einer raschen Geste die Fäden einer schweren Kristallkaraffe mit denen Bennetts und zog sie ruckartig zusammen. Die Karaffe schoss durch die Luft und traf den Industriellen am Hinterkopf. Er ächzte und fiel um wie ein gefällter Baum.
    Eine zweite, stärkere Vorwelle brachte die Nautilus zum Erbeben.
    »Victor!«
    Wellington drehte sich gehetzt um. Melissa stand im Türrahmen, Kleid und Haar in

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