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Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone

Titel: Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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und noch einiges mehr.
    Persönlich interessierte ihn das so gut wie gar nicht. Aber ihm war durchaus bekannt, dass es andere Magiervereinigungen gab, vor allem in Frankreich und Deutschland, deren Interesse an dem einen oder anderen der hier aufbewahrten Werke so groß war, dass sie auch vor Raubversuchen nicht zurückschreckten. In gewissen Kreisen war die Jagd nach Wissen zu einem regelrechten Wettstreit verkommen, und Randolph wusste von zwei Fällen, in denen sich auch Mitglieder des Silbernen Kreises heimlich in französische Zirkel eingeschleust hatten, um dort ein besonders wertvolles Schriftstück zu entwenden. Über solch ein Handeln schüttelte er nur verständnislos den Kopf. Wie konnte man Büchern nur solch einen Stellenwert beimessen?
    »Crowley!«, rief er noch einmal, diesmal etwas lauter, da sich auf sein Eintreten hin niemand geregt hatte. »Wo zum Teufel stecken Sie?«
    Er ging an den Lesetischen vorbei, die in der Mitte der Bibliothek aufgereiht standen und im Augenblick unbesetzt waren, und wollte gerade zwischen den Regalen hindurch dem Mittelgang bis zu dem kleinen Büro folgen, in dem Thomas Crowley für gewöhnlich seine Buchhaltung führte, als Cutler, der grauhaarige Sekretär Dunholms, mit einem kleinen Stapel Büchern auf den Armen aus einem Seitengang trat. »Entschuldigen Sie, Randolph. Ich hatte Sie nicht gehört. Rufen Sie schon länger?«
    »Nicht der Rede wert«, brummte der Kutscher. »Ich suche Crowley. Haben Sie ihn gesehen?«
    »Um ehrlich zu sein, nein. Ich glaube, er ist noch nicht zur Arbeit erschienen.« Cutler blinzelte und rückte seine schmale Lesebrille auf der Nase zurecht. »Wie geht es Ihnen heute, Randolph?«
    »Schon ein wenig besser als gestern«, erwiderte dieser lakonisch.
    Der Sekretär warf ihm einen misstrauischen Blick zu. »Sie machen keine Dummheiten, oder?«
    Randolph schenkte ihm ein breites Grinsen. »He, Sie kennen mich doch.«
    »Eben deshalb frage ich.«
    »Keine Dummheiten, über die Sie sich Sorgen machen müssten, Cutler«, erklärte der Kutscher und klopfte dem älteren Mann beruhigend auf den Oberarm. Innerlich fühlte er sich allerdings längst nicht so unbeschwert, wie er sich gab. Dass Crowley nicht wie jeden Tag pünktlich um neun Uhr in der Guildhall aufgetaucht war, alarmierte ihn mehr, als er Cutler gegenüber zugeben wollte.
    »Was wollen Sie denn von Crowley? Vielleicht kann ich Ihnen helfen?«, erbot sich dieser unterdessen.
    Randolph dachte darüber nach und kam zu dem Schluss, dass es nicht schaden konnte, den Sekretär zumindest in die eine Angelegenheit einzuweihen, die ihn hergeführt hatte. »Ich wollte Crowley fragen, ob er weiß, was es mit der seltsamen Veränderung in der Magie auf sich hat, die wir seit vorgestern erleben«, sagte er.
    Cutler hob die Augenbrauen. »Interessant, dass Sie sich danach erkundigen. Genau dieser Frage gehe auch ich gerade nach.« Er ging an Randolph vorbei zum nächsten Lesetisch, wo er den Bücherstapel abstellte.
    Mit Erstaunen stellte Randolph fest, dass mindestens die Hälfte davon die rote Markierung trug, die auf den geschlossenen Bereich der Bibliothek hinwies. »Äh, tatsächlich?«, fragte der Kutscher verwirrt. »Und warum?«
    »Alberts letzte Absicht, bevor er umgebracht wurde, war es herauszufinden, was an jenem Abend wirklich geschehen ist. Er hatte einen Anfall auf der Bühne des Zaubertheaters, in dem er gelegentlich auftrat, wie Sie ja wissen. Später in der Garderobe sagte er, dass irgendetwas die Sphäre der Magie auf der ganzen Erde erschüttert habe. Er wollte in die Bibliothek, um nach Antworten zu suchen. Diese Aufgabe fällt nun mir zu. Ich werde herausfinden, was es mit alldem auf sich hat.«
    »Na, dann wünsche ich viel Erfolg«, sagte Randolph. »Darf ich Sie um einen Gefallen bitten, gewissermaßen unter Vertrauten Dunholms?«
    »Welchen?«, fragte Cutler.
    Randolph blickte sich um, ob Ihnen auch niemand zuhörte, und senkte die Stimme. »Wenn Sie irgendetwas herausfinden, informieren Sie mich als Ersten. Ich fürchte, dass mehr hinter alldem steckt als eine bloße – wenn auch außergewöhnliche – Naturerscheinung.«
    Cutler blickte den Kutscher über den Rand seiner Lesebrille hinweg an. Seine Lippen wurden zu einem schmalen Strich. Dann nickte er. »In Ordnung. Ich werde natürlich auch Cheltenham und dem Rat meine Erkenntnisse melden, aber Sie erfahren sie zuerst. Kommen Sie heute Abend wieder vorbei. Vielleicht habe ich dann schon etwas

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