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Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone

Titel: Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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glauben, dass es Ihnen gelingen könnte, meinen Vater umzustimmen.«
    »Mit Ihrer Einwilligung will ich nicht eher ruhen, bis ich seine Gunst errungen habe.« Jonathan legte alle Entschlossenheit, die er in sich finden konnte, in die Worte – auch um sich selbst vom Gelingen dieses Unterfangens zu überzeugen.
    »Diese Einwilligung haben Sie, Jonathan.« Das Lächeln Elisabeths wirkte schon etwas zuversichtlicher, ein Anblick, der es Jonathan warm ums Herz werden ließ.
    »Dann will ich sofort damit beginnen.« Er ließ ihre Hand los, die sich so wundervoll in die seine geschmiegt hatte. »Wir sehen uns später, Elisabeth. Reservieren Sie mir noch einen Tanz, bevor der Abend vorüber ist.«
    »Das will ich gerne tun. Bis später, Jonathan.«
    Er eilte in den Saal zurück, um den Abgeordneten Holbrook zu suchen. Es dauerte eine Weile, bis er ihn im Rauchsalon gefunden hatte. Holbrook war gerade in ein Gespräch mit dem französischen Botschafter vertieft, sodass Jonathan sich gezwungen sah, sich in Geduld zu üben.
    Als der Botschafter sich nach quälend langen Minuten seinem nächsten Gast zuwandte, wollte Jonathan sogleich auf Holbrook zugehen, doch plötzlich legte sich ein Arm von hinten auf seine Schulter. Überrascht schaute er sich um und erblickte Randolph, der ihn mit besorgter Miene ansah. »Sie müssen ihn aufhalten«, raunte der Kutscher. »Er ist drauf und dran, einen womöglich gefährlichen Fehler zu begehen.«
    »Was?« In Gedanken bereits bei seinem Gespräch mit dem Abgeordneten, hatte Jonathan nicht die geringste Ahnung, wovon sein Gegenüber sprach.
    »Holmes«, sagte Randolph drängend. »Er glaubt, dass Delacroix der Franzose ist, und will ihm eine Falle stellen.«
    Randolphs Worte hatten auf Jonathan in etwa die Wirkung eines Eimers mit eiskaltem Wasser. »Was genau heißt das?«, fragte er alarmiert.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Randolph. »Kommen Sie! Schnell! Vielleicht können Sie ihn ja davon abhalten, hier auf dem Empfang irgendeine Dummheit zu machen. Mir ist es nicht gelungen.« Er griff Jonathan am Ärmel und zog ihn hinter sich her durch den Saal.
    »Und ist Delacroix wirklich der Franzose?«, fragte dieser.
    »Auch das weiß ich nicht«, knurrte der Kutscher mit einem kurzen Blick über die Schulter. »Ich habe seine Fadenaura überprüft und kein Anzeichen dafür gefunden, dass er magisch begabt ist. Aber das will nichts heißen. Der Franzose ist laut Holmes ein Meister der Tarnung. Verdächtig macht Delacroix in jedem Fall, dass er genau im passenden Moment in London eingetroffen ist, und das auch noch in sogenannter geheimer Mission. Und erinnern Sie sich an die Buchstaben, die ich neben Crowleys Leiche gefunden habe? D L X? Es könnte statt eines X auch ein Kreuz gewesen sein. De-La-Croix. Verstehen Sie? Crowley kannte die Identität des Franzosen und wollte uns damit einen Hinweis geben.«
    Jonathan fluchte innerlich. Ausgerechnet hier. Ausgerechnet jetzt. Kaum dass er seiner Angebeteten das Versprechen gegeben hatte, bei ihrem Vater einen guten Eindruck zu erarbeiten, passierte so etwas. Er betete, dass er nicht zu spät kam, um Holmes vor einer Dummheit zu bewahren, die ihm zweifellos ein vom Alkohol bestärkter Verfolgungswahn eingeflüstert hatte.
    Ein spitzer Frauenschrei aus dem Flur, der vom Ballsaal zu den Toiletten führte, ließ dieses Gebet hinfällig werden. Er rannte los, Randolph hart auf den Fersen.
    Auf dem Gang direkt vor den Herrentoiletten bot sich ihm ein Bild des Grauens. Die Tür dorthin stand sperrangelweit offen und schien auch ein wenig schief in den Angeln zu hängen. An der gegenüberliegenden Korridorwand, direkt neben einem umgekippten Palmgewächs rang Jupiter Holmes mit abstehenden Haaren und aufgerissenem Hemdkragen mit François Delacroix. Für Jonathan war auf den ersten Blick klar, dass es sich bei Delacroix nicht um den gesuchten Franzosen handeln konnte, denn er wehrte sich verzweifelt mit Händen und Füßen, setzte aber keine Magie ein. Im Gegensatz zu Holmes, der seinen Gegner soeben an den Aufschlägen seiner ramponierten Uniformjacke packte und ihn mit einer Kraft, die seiner dandyhaften Statur Hohn sprach, quer über den Flur und gegen die Toilettentür schleuderte. »Sie Mistkerl haben Dunholm getötet! Sie elender Hund!«, schrie er und warf sich ein weiteres Mal auf den anderen Mann, ohne sich auch nur im Geringsten darüber zu wundern, dass sich Delacroix nicht besser gegen seine magischen Angriffe zu wehren

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