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Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone

Titel: Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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denen habe ich nichts mehr zu erwarten. Ich brauche andere Hilfe. Grübelnd legte er die Stirn in Falten. Diese Falten vertieften sich noch, als ihm schließlich der Name des einzigen Mannes in den Sinn kam, der ihm in dieser Lage würde helfen können. Holmes …
    19. April 1897, 04:25 Uhr GMT (01:25 Uhr Ortszeit)
    Mittelatlantischer Rücken, etwa 1600 Seemeilen vor der
afrikanischen Küste
    Victor Mordred Wellington lachte.
    Er stand an der felsigen Küste der Insel, die lange nach ihrem Untergang vor Tausenden von Jahren Atlantis genannt worden war, und obwohl niemand, der ihn kannte, ihn als einen humorvollen Menschen beschrieben hätte, lachte er. Denn die wilde, ungezügelte Magie, die durch seine Adern pulsierte, die jede Faser seines hageren Körpers bis zum Bersten sättigte, erfüllte ihn mit einem solch berauschenden Gefühl von gottgleicher Macht, dass er gar nicht anders konnte, als seiner Begeisterung freien Lauf zu lassen. Breitbeinig und mit weit ausgestreckten Armen, von denen die Reste seiner zerfetzten Jacke herabhingen, ragte der Magier über den dunklen Wellen auf. Rauschend und gischtschäumend leckten sie zu seinen Füßen an den schwarzen Felsen empor, die sich vor wenigen Stunden einem Geschwür gleich durch die Oberfläche des Meeres gedrückt hatten, nur um aufzubrechen und einen gewaltigen, unablässigen Strom chaotischer Energien in die Wirklichkeit zu pumpen.
    Wellington wandte seinen Blick vom Ozean ab, den er in seinem neuen, erleuchteten Zustand als eine einzige brodelnde Masse magischer Fäden wahrnahm, und drehte sich der tosenden Säule aus Licht zu, die ein Stück von ihm entfernt aus der Tempelpyramide im Zentrum der Insel in den sternenklaren Nachthimmel aufstieg, der Fontäne eines titanischen Springbrunnens gleich. Doch statt zurück zur Erde zu fallen, teilten sich die magischen Energien hoch oben am Firmament und breiteten sich in zunehmend an Leuchtkraft verlierenden, aber dessen ungeachtet kraftvollen Strömen sternförmig und vielfach verästelt in alle Richtungen aus. Wellington wünschte sich, er könnte den Erdball vom Äther aus betrachten und mit eigenen Augen sehen, wie der Planet nach und nach von einem Netz magischer Linien eingehüllt wurde.
    Er erinnerte sich nicht mehr daran, was direkt nach seinem Sprung aus dem Roten Salon der Nautilus in das Licht geschehen war. Ein gewaltiger Schlag hatte ihn getroffen und ihn ohnmächtig werden lassen. Sein Leib musste in die Höhe geschleudert worden sein, während sich überall um ihn herum die Insel aus dem Meer erhoben hatte. Er nahm an, dass es ihn in die aufgewühlten Fluten geworfen hatte, und diese hatten ihn, als sie zurückwichen und die Insel in die kühle Nachtluft hinaufstieg, zu den Ruinen unweit der felsigen Küste gespült, zwischen denen er schließlich vollkommen durchnässt, aber zitternd vor magischer Kraft erwacht war.
    Bis jetzt hatte Wellington noch keinen Gedanken daran verschwendet, was aus seinen Begleitern geworden war. Vielleicht waren sie tot, vielleicht lebten sie – wobei er sich kaum vorstellen konnte, dass ein zerbrechliches Gefährt wie Bennetts Tauchboot imstande war, den Gewalten zu widerstehen, die bei dem Ausbruch der Magie durch das geöffnete Siegel gewirkt hatten. Vielleicht sollte ich sie suchen , ging es dem Magier durch den Kopf. Es war nicht so, dass er sie dringend gebraucht hätte, um sein nächstes Ziel zu erreichen – er bezweifelte, dass er überhaupt jemals wieder irgendjemandes Hilfe benötigen würde, um eines seiner Ziele zu erreichen –, aber der winzige Teil in ihm, der sich an die jahrelange Zusammenarbeit und die gelegentlichen ausschweifenden Vergnügungen erinnerte, die er mit Duncan und insbesondere Melissa genossen hatte, veranlasste ihn schließlich doch dazu, seine Spürfäden auszusenden und nach dem Verbleib der Gefährten zu fahnden.
    Zu seinem Unwillen musste Wellington feststellen, dass die extreme Konzentration an Magie, die auf der Insel herrschte, es sogar ihm schwer machte, irgendwelche einzelnen Lebewesen in der Wahrsicht aufzuspüren. Er glaubte, einige Dutzend Schritte weit zu seiner Linken, zwischen den Überresten einiger Gebäude, die charakteristischen Fadenballungen von Lebewesen auszumachen, und ging los, um nachzuschauen, ob es sich dabei um Überlebende der Nautilus -Besatzung handelte.
    Der Weg über die Felsen war beschwerlich, aber erst als er das erste Mal mit seinen ruinierten Lederschuhen auf dem nassen, von Sand und Algen

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