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Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone

Titel: Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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drehte sich in der Luft langsam um die eigene Achse und fixierte mit seinen eiskalten grauen Augen ein Fischwesen nach dem anderen. »Ich war es, der das Siegel gebrochen hat, das den Zugang zur Wahren Quelle der Magie in den vergangenen fünftausend Jahren verschloss. Ich beabsichtige, das Reich von Atlantis wiederauferstehen zu lassen – und es dem Britischen Empire zu überantworten. Niemand wird uns aufhalten können, wenn wir über die Macht der Quelle gebieten. Niemand wird mich aufhalten können.«
    Eine leichte Unruhe entstand unter den Fischmenschen. Diese Insel gehört uns. Wir sind die Hüter der Wahren Quelle. Keine Macht der Erde hat einen Anspruch darauf.
    »Jetzt schon«, sagte Wellington. »Doch ihr habt die Wahl. Verbündet euch mit mir, und ihr werdet unter meiner Herrschaft eure alte Aufgabe aufs Neue erfüllen dürfen. Stellt ihr euch mir allerdings in den Weg, werdet ihr herausfinden, was es heißt, meinen Zorn heraufzubeschwören.« Er ließ sich etwas höher steigen und seine Fadenaura in der Wahrsicht erstrahlen. Er wusste nicht, ob die Wesen diese Zurschaustellung von Macht sehen konnten, aber mit Sicherheit spürten sie sie.
    Er ist ein Eindringling , drang es von irgendwo in Wellingtons Rücken feindselig in seine Gedanken. Er muss sterben. So wie alle, die ihren Fuß auf die heilige Erde setzen.
    Der Kopf des Magiers schoss herum, und er sah, dass ein paar der Kreaturen lange, gezackte Messer gezückt hatten, die aus dem Gebein irgendeines großen Tieres gefertigt worden waren. Offenbar nahmen sie seine Drohung nicht ernst. Er holte tief Luft und wollte sich gerade noch tiefer in die Magie versenken, um die Sphäre zu erreichen, die es ihm erlauben würde, diesen blasphemischen Ausgeburten des Meeres das ganze Ausmaß seiner Kräfte zu demonstrieren, als er von einer metallisch dröhnenden Stimme unterbrochen wurde.
    »Meister.«
    Wellington hob den Kopf, und was er sah, war so bizarr, dass er die Wahrsicht aufhob und in die Normalsicht zurückkehrte, nur um festzustellen, dass dadurch nichts gewonnen war. »Duncan …«, stammelte er und ärgerte sich im nächsten Augenblick über diese Zurschaustellung von Schwäche. Ganz unbegründet war diese Unsicherheit hingegen nicht. Sein Adlatus hatte sich auf grauenvolle Weise verändert.
    Er hatte in dem silbrigen Panzertauchanzug gesteckt, als die magischen Energien zugeschlagen hatten, und was diese möglicherweise in Jahrhunderten den Wächtern der Quelle angetan hatten, musste ihm binnen weniger Minuten widerfahren sein: Duncan Hyde-White hatte sich verwandelt, schlimmer noch, der zornige junge Mann war zu einer Furcht einflößenden Obszönität geworden, zu einer Verschmelzung aus Mensch und Maschine, aus Fleisch und Metall. Es war, als wäre sein Leib unter dem Einfluss der Magie riesenhaft aufgedunsen, bis er sich durch die seltsam nachgiebige Haut aus schweren Stahlplatten gepresst hatte, die zuvor sein Schutz vor dem mörderischen Druck der Tiefsee gewesen war. Immense grau marmorierte Muskelstränge, bedeckt von verwachsenen, matt glänzenden Metallschuppen zogen sich an seinen Armen und Beinen entlang, die in stählernen Klauen und klobigen Füßen endeten. Der Torso bot sich dagegen nach wie vor als tonnenförmiges Ungetüm dar, das seine Form nur andeutungsweise dem darunter liegenden Körper angepasst hatte. Die Scheibe des Kugelhelmes schließlich war geborsten und zeigte ein fahles Gesicht, das an den Rändern in genietete Metallverschalungen überging. Das Schlimmste waren jedoch die Augen. Sie glitzerten wie facettiertes Glas, und es lag ein Hass in ihnen, von dem Wellington sich wünschte, dass er nicht gegen ihn gerichtet sei. Duncan war schon gefährlich gewesen, als er noch seine menschliche Gestalt gehabt hatte, und die vor magischen Energien berstende Kampfmaschine, zu der er geworden war, machte ihn noch viel bedrohlicher. Wellington war sich im Klaren darüber, dass er sich nicht noch einmal eine Blöße geben durfte, sonst mochte sein Schüler auf den Gedanken kommen, er selbst könne nun der Meister werden.
    Er räusperte sich und setzte ein süffisantes Lächeln auf. »Tadellos abgepasst, Duncan. Sie hätten in keinem besseren Augenblick auftauchen können. Wir waren soeben dabei, die Umstände zu besprechen, unter denen diese Herren hier unserer Sache dienen können.«
    Sein Schüler schaute ihn noch einen Augenblick lang aus unangenehm funkelnden Augen an, dann schwand ein Teil des Zorns aus seinem Blick, und er

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