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Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone

Titel: Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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angesteckt hatte, während die Mumie des einstigen Besitzers noch irgendwo hinter ihm in der Dunkelheit aufgebahrt lag.
    Zu seiner Überraschung und einem nicht gelinden Schrecken musste er feststellen, dass er sich außerstande sah, den Ring abzustreifen. Er saß wie angegossen auf seinem Finger. Entweder war der Ring über Nacht geschrumpft – was nicht sein konnte –, oder die seltsame Krankheit, von der Jonathan am gestrigen Abend übermannt worden war, hatte seine Finger anschwellen lassen. Nach einigem Ziehen und Zerren gab er es auf. Er würde es heute Abend noch einmal mit etwas Seifenwasser versuchen. Jetzt hatte er weiß Gott andere Sorgen, wie ihm ein rascher Blick auf die in der einen Ecke des Raumes vernehmlich tickende Standuhr bestätigte. Es war mittlerweile fast halb elf. Er hoffte inständig, dass Mister Greenhough heute einen guten Tag hatte.
    Rasch machte Jonathan sich fertig und rief eine Kutsche, um hinüber zum Strand zu fahren. Er wies den Kutscher an, eine Route zu wählen, die sie am Smithfield vorbeibringen würde. Es war kein großer Umweg, und auch wenn er nicht davon ausging, den seltsamen Alten dort vorzufinden, wollte er sich vor Ort noch einmal umsehen. Während der Einspänner durch die belebten Straßen ratterte, kam ihm in den Sinn, dass er die Ereignisse eigentlich der Polizei melden sollte. Vielleicht konnte er auf dem Revier auch in Erfahrung bringen, ob der Fremde überlebt hatte und, wenn ja, in welches Spital er gebracht worden war. Später , dachte er. Als Erstes verschaffe ich mir selbst ein Bild. Schleichend, ohne dass er es bemerkt hätte, war die berufliche Neugierde in ihm geweckt worden, und nach dem eigentümlichen Bericht in der Times fragte Jonathan sich mehr denn je, wer der alte Mann gewesen war, den er tödlich verletzt in der Gasse vorgefunden hatte. Dass sich seine Ankunft in der Redaktion dadurch noch etwas mehr hinauszögern würde, betrachtete er als notwendiges Übel, und vielleicht hatte es ja sogar sein Gutes, wenn er angeben konnte, dass er einer Sache auf der Spur gewesen war.
    Als Jonathan die schmale Gasse unweit des Fleischmarkts erreichte, sah er seine Erwartung bestätigt. Der Alte war nicht mehr da. Es überraschte ihn allerdings, dass dieser buchstäblich spurlos verschwunden war. Jonathan hätte schwören können, dass der Mann in einer Blutlache von grausigen Ausmaßen gelegen hatte, und selbst wenn eine reinliche Nachbarin nach Abschluss der Ermittlungsarbeiten von Scotland Yard dem Blut mit einem Schrubber und einem großen Eimer Putzwasser zu Leibe gerückt wäre, hätte sie mit Sicherheit den einen oder anderen Spritzer übersehen. Doch so gründlich Jonathan sich auch umschaute, er vermochte keinen einzigen Tropfen getrockneten Blutes zu finden.
    Stirnrunzelnd schürzte er die Lippen und warf einen Blick die kurze Gasse hinauf und hinunter. Hohe, eng aneinandergereihte Backsteingebäude säumten die angrenzenden Straßen, und es gab mehr als genug Fenster, die auf den Schauplatz des Geschehens hinausblickten. Vielleicht hatte einer der Anwohner etwas gesehen.
    Jonathans Blick fiel auf ein kleines Pub, das am Südausgang der Gasse im Erdgeschoss eines Eckhauses lag. Ein untersetzt wirkender Mann in Schürze und mit hochgekrempelten Hemdsärmeln hängte gerade ein Holzschild mit den Gerichten des heutigen Tages neben der Tür auf. Kurz entschlossen ging Jonathan auf ihn zu. »Verzeihung, Sir. Hätten Sie einen Augenblick Zeit für mich?«
    Der Mann – Jonathan nahm an, dass es sich um den Wirt handelte – drehte sich zu ihm um und machte ein fragendes Gesicht. »Natürlich, Sir. Was kann ich für Sie tun?«
    »Mein Name ist Jonathan Kentham. Ich komme von der Zeitung«, stellte Jonathan sich vor. »Dürfte ich Ihnen ein paar Fragen zu dem Polizeieinsatz stellen, der heute Morgen hier stattgefunden hat?«
    Der Wirt deutete mit einem Daumen in Richtung Smithfield. »Meinen Sie die Geschichte mit den Vandalen im Fleischmarkt? Meine Frau hat beim Einkaufen davon gehört.«
    Jonathan schüttelte den Kopf. »Nein, ich meine den hier direkt vor Ihrer Haustür.«
    »Vor unserer Haustür?«, wiederholte sein Gegenüber, und seine Augenbrauen gingen in die Höhe. »Aber es gab keinen Polizeieinsatz direkt vor unserer Haustür.«
    »Sind Sie sicher?«, hakte Jonathan nach.
    »Absolut, Sir«, sagte der Wirt und nickte zur Bekräftigung. »Ich wohne direkt über dem Pub, und mir wäre bestimmt aufgefallen, wenn sich hier Leute vom Yard herumgetrieben

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