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Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone

Titel: Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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silberne Sonne oder so, ein Kreis mit Strahlen.«
    Unwillkürlich zuckte Jonathan zusammen. Der Ring , fuhr es ihm durch den Sinn. Genau das gleiche Symbol befand sich auf dem Ring. Wie beiläufig steckte er die linke Hand in die Hosentasche. Es war nicht nötig, dass der Junge das Schmuckstück sah und dadurch womöglich falsche Schlüsse zog. Gleichzeitig – und nicht zuletzt, um die Aufmerksamkeit seines jungen Gesprächspartners abzulenken – warf er ihm mit der anderen Hand den Schilling zu. »Sehr gut. Danke, mein Junge! Du hast mir wirklich weitergeholfen.«
    Sein Gegenüber tippte sich mit dem Zeigefinger an die Schirmmütze. »Danke schön, Sir! Stehe jederzeit wieder zu Diensten.«
    Jonathan lächelte. »Vielleicht komme ich auf das Angebot zurück. Wie heißt du?«
    »Oliver, Sir.«
    »In Ordnung, Oliver. Dann halt mal die Augen offen. Und wenn du irgendetwas Spannendes aufschnappst, schick mir eine Nachricht in das Büro vom Strand Magazine .«
    Oliver grüßte ein weiteres Mal. »Ja, Sir. Das mache ich, Sir. Schönen Tag noch!« Damit flitzte er davon. Den Schilling hielt er fest in seiner rechten Faust.
    Im Fleischmarkt am Smithfield schien noch mehr Betrieb zu herrschen als an einem gewöhnlichen Montagmorgen. Diesen Eindruck hatte Jonathan jedenfalls, als er in die Grand Avenue des weitläufigen Hauptgebäudes einbog und die Menschenmenge sah, die sich vor dem Eingang zur Osthalle drängte. Vielleicht hatte die Meldung über den Übergriff durch Unbekannte in der Times einige Leute neugierig gemacht und hergelockt, um sich den Tatort mit eigenen Augen anzusehen. Jonathan fand das ein wenig seltsam, denn Fälle von Vandalismus gab es in London immer mal wieder. Außergewöhnlicher war da schon das Verschwinden der steinernen Greifenfiguren, die zuvor die beiden Ecktürme der Osthalle geziert hatten. Jonathan hatte sich mit eigenen Augen von dem Fehlen der geflügelten Statuen überzeugen können, als er sich dem Markt genähert hatte, um hier seine Nachforschungen fortzusetzen. Soweit er das hatte erkennen können, waren die Statuen nicht etwa von den Randalierern von ihren Sockeln gestoßen und auf die Straße hinabgeworfen worden, nein, sie waren einfach fort, als wären sie nie da gewesen – zumindest sechs der acht Greifen. Jonathan war entschlossen, auf einen der Türme zu steigen und sich das Ganze aus der Nähe anzusehen.
    Vorher jedoch wollte er sich unter die Händler und Käufer mischen. Vielleicht konnte er etwas Interessantes in Erfahrung bringen, wenn er Augen und Ohren offenhielt.
    Das Erste, was ihm auffiel, war die schmiedeeiserne Gittertür, die die Osthalle versperrte, wenn der Betrieb ruhte. Sie stand neben dem eigentlichen Eingang, und ihre Scharniere waren völlig verbogen. Im Artikel in der Times hatte es geheißen, sie sei aus den Angeln gerissen worden, und genau so sah es tatsächlich aus. Jonathan fragte sich, welche Kräfte hier am Werke gewesen waren. Der Dicke der Stangen nach zu urteilen hätte es mindestens einer dieser neuartigen Motorkutschen bedurft, die von innen gegen die Tür raste, um selbige aus den Angeln zu sprengen.
    »Phänomenal, nicht wahr, Sir?«, meldete sich eine Stimme neben ihm zu Wort.
    Jonathan wandte den Kopf zur Seite und sah einen dicklichen Gentleman in dunkelgrauer Hose, Hemd und Weste, der, mit Bleistift und Schreibbrett in der Hand, neben ihn getreten war.
    »Ähm, ja, in der Tat«, bestätigte Jonathan. »Ich frage mich, wie das möglich war.«
    »Das fragen nicht nur Sie sich. Vor allem, weil die Tür auf der anderen Seite der Grand Avenue gefunden wurde. Was immer sie aus den Angeln gerissen hat, hatte ordentlich Schwung.«
    Jonathan hob die Augenbrauen. »Sie wollen damit sagen, die Tür ist noch ein ganzes Stück durch die Luft geflogen?«
    »Na, wenn der Übeltäter sie nicht eigenhändig über die Straße getragen hat …«, entgegnete sein Gesprächspartner. »Sind Sie von der Presse?«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    Der Mann deutete auf Jonathans Hände. »Ich kenne diese Notizbücher. Nicht das erste, das ich heute sehe. Ich bin der Marktverwalter, müssen Sie wissen.«
    Beinahe schuldbewusst blickte Jonathan auf das Büchlein, das er in der Linken hielt. »Sie haben mich ertappt«, gestand er, dann streckte er dem Mann die Hand hin. »Jonathan Kentham vom Strand Magazine .«
    »Richard Winthorpe«, sagte der andere und schüttelte die dargebotene Hand. »Sie sind spät dran.«
    »Ich bin nicht im Auftrag des Strand hier, sondern aus

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