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Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Titel: Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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hatte, um den Kellerzugang zu verbergen.
    »Und was befindet sich hinter dieser Tür?«, fragte Dunholms Sekretär weiter.
    »Das werden Sie gleich sehen. Einen Moment …« Jonathan entdeckte das Fadenbündel, das er gesucht hatte, zog daran und löste auf diese Weise in einer Kettenreaktion die Verriegelung. Mit zufriedener Miene packte er den Knauf und schob unter leisem Ächzen die eingerostete Tür auf. Gefolgt von den anderen betrat er die dahinterliegende Kammer.
    Kendra entfuhr ein Laut des Staunens, und Reynolds stieß einen anerkennenden Pfiff aus.
    Die Kammer maß knapp zehn mal zehn Schritt, und hatte, wie die Kanalisation auch, eine gewölbte Klinkerdecke. In der Mitte befand sich ein großes Becken, das früher wohl als eine Art Sammelstelle gedient hatte, denn mehrere aus den Wänden kommende kleinere Kanalrohre mündeten hier. Irgendjemand allerdings hatte sich die Mühe gemacht, die Wasserströme der Kanalrohre abzufangen und durch ein behelfsmäßiges Leitungswerk, das quer durch den Raum führte, bis zu dem größeren Fallrohr neben der Tür umzuleiten. Das Becken selbst war derweil trockengelegt worden, doch es war mitnichten leer.
    Ziemlich genau in der Mitte des Beckens, etwa hüfthoch über dem Boden schwebend und vielleicht zwei Schritt durchmessend, befand sich eine Quelle aus gelb schimmerndem Licht. Sie schien mitten aus dem Nichts zu entspringen, und ihr Wasser, das eigentlich überhaupt kein Wasser war, sondern vielmehr an dünnflüssige Lava erinnerte, sprudelte springbrunnenartig einige Handbreit in die Höhe, bevor es zurückfiel und wieder im Nichts versickerte. Ein Glitzern und Funkeln erfüllte die Quelle, und ihr Widerschein zauberte Hunderte winziger, bewegter Lichtflecken auf das umgebende Mauerwerk, wie ein Sternenhimmel auf dem Motivzylinder einer magischen Laterne für Kinder.
    McKellen hob die buschigen Augenbrauen. »Eine magische Quelle …«, stellte er erstaunt fest.
    Jonathan nickte. »An diesem Ort …« Er stockte, als ihm eines klar wurde: Wenn er den anderen diesen Raum als geheimes Refugium von Drummond enthüllte, würden sie ihn unweigerlich fragen, woher er dieses Wissen hatte. Und noch widerstrebte es ihm, von der Geistverschmelzung zu berichten, die er mit Drummond durchlebt hatte. »Randolph … äh … Mister Brown erzählte mir davon«, sagte er daher. »Er hat die Quelle vor einigen Jahren entdeckt, als er die Spuren einer verwandelten Kanalratte verfolgte.« Das stimmte sogar – nur war es damals Drummond gewesen, und nicht Randolph, der dem von der Quelle grotesk verunstalteten Tier nachspürte.
    »Und er hat sie nie gemeldet.« Cutler schüttelte fassungslos den Kopf. »Das hätte ich von Randolph nicht erwartet. Er ist sonst immer so zuverlässig. Eine unverzeichnete und ungeschützte Magiequelle … was für ein Gefahrenherd.«
    »Er meinte es sicher nicht böse«, beeilte Jonathan sich zu sagen, in der Hoffnung, den Kutscher dadurch nicht noch mehr in Schwierigkeiten zu bringen. »Nun, jedenfalls dachte ich, die Magie der Quelle könnte Ihnen helfen, Mister McKellen.«
    Dieser nickte, während er sich aufmerksamen Blickes dem Quellphänomen näherte. »Das wird sie mit Sicherheit. In diesem Fall benötige ich Ihre Hilfe nicht, Gentlemen. Sie können mich entweder hier zurücklassen oder warten, bis ich fertig bin, ganz wie es Ihnen beliebt.«
    »Ich bleibe bei dir, Großvater«, sagte Kendra mit Entschiedenheit in der Stimme.
    »Meiner Meinung nach sollten wir ebenfalls hier warten«, fügte Cutler hinzu. »Eine Magiequelle ist gefährlich. Sie mögen bewandert in der Magie sein, Mister McKellen, aber Unwägbarkeiten treten immer wieder auf. Und wenn dann niemand von uns zur Stelle ist, Ihnen zu helfen, könnte dieses Ritual ein sehr unangenehmes Ende finden.«
    »Ich weiß Ihre Sorge zu schätzen, Mister Cutler«, gab Kendras Großvater lächelnd zurück. »Also gut, aber halten Sie etwas Abstand. Wie Sie es selbst sagten: Eine Magiequelle ist gefährlich. Ich möchte nicht dafür verantwortlich sein, dass ein plötzlicher Ausbruch einem von Ihnen womöglich einen körperlichen Schaden zufügt, der Ihre Gesellschaftsfähigkeit beeinträchtigt.«
    Jonathan sah, wie über Boyds Gesicht ein müdes Lächeln huschte. Der verstorbene Echsenmagier Ashbrook kam ihm in den Sinn, und er wich sicherheitshalber bis zur Eingangstür zurück. Die Übrigen schlossen sich ihm an.
    Kendras Großvater breitete unterdessen die Arme aus, und wie ein Mann, der einen

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