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Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Titel: Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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für unseren verloren gegangenen Mister Pennington halten.«
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Whitby, der neben ihm auf dem Dachsims kauerte und Jonathans Morgenmantel in der Linken hielt.
    »Ich kann sie nicht in der Gasse angreifen. Es gibt zu viel Deckung. Folgen wir ihnen.« Der Attentäter nahm die Windbüchse hoch und erhob sich. In der hereinbrechenden Dunkelheit rannten sie über die Dächer der Häuser, zogen sich mithilfe von Fadenbündeln an höheren Häusern hinauf und sprangen auf der anderen Seite magisch gesichert wieder hinunter. Auf diese Weise gelang es ihnen, ihre Opfer zu überholen, und sie erreichten als Erste die schmale Querstraße, die rechts von der Marylebone Lane abzweigte und an deren fernem Ende eine zweispännige Kutsche etwas zu auffällig an der nördlichen Häuserfassade parkte, um dort von ungefähr zu stehen.
    Whitby kniff die Augen zusammen. »He, dort sitzen zwei Magier auf dem Kutschbock. Es sind Reynolds und Boyd, wenn mich nicht alles täuscht.«
    »Boyd?«, wiederholte der Franzose. Er kniete sich hin und hob erneut die Windbüchse, um einen Blick durch das Zielfernrohr zu werfen. »Sie sind also der Mann, der mich aufzuhalten versuchte«, murmelte er, während er das vom Schein einer nahen Straßenlaterne erhellte, von Falten durchzogene Gesicht des Mannes betrachtete.
    Seine Lippen pressten sich zu einem schmalen Strich zusammen. Es ärgerte ihn, dass der eigensinnige Carlyle und seine zwei Gefolgsleute nicht bei ihnen waren. Ihnen beiden würde es äußerst schwerfallen, sich mit gleich fünf Magiern zu messen. Zwei von ihnen – Kentham und die junge McKellen – mochten ungeübt sein, aber Reynolds und Boyd waren offensichtlich keine harmlosen Gelehrten, und der alte McKellen strahlte eine Kraft aus, die den Magierjäger regelrecht verblüffte. Er schien stärker denn je aus dem Kampf auf dem Zug zwischen Birmingham und London hervorgegangen zu sein. Nichtsdestoweniger bot sich ihm hier eine seltene Gelegenheit, und im Grunde war es ihm ganz lieb, dass er den von Wellington gestellten Auftrag erledigte, während dieser aufgeblasene Leiter für äußere Angelegenheiten seinen persönlichen Geschäften nachging. Dieser Verlauf der Dinge mochte sich bei späteren Vertragsverhandlungen als nützlich erweisen.
    »Wie lauten Ihre Befehle?«, wollte Whitby wissen.
    Der Franzose legte seinen Finger an den Abzug des Gewehrs. »Wir schlagen zu.«
    »Wie haben Sie mich eigentlich so schnell gefunden?«, wollte Jonathan von McKellen wissen, als sie aus der Gasse in die nächste Querstraße, die Bentick Street, hinaustraten.
    »Das haben Sie Ihrem neuen Vertrauten zu verdanken«, gab der alte Mann zurück. »Als wir nach Beendigung meines Rituals in das Versteck unter dem Old Man’s zurückkehrten und Sie dort nicht vorfanden, war der kleine Bursche bereits alles andere als erfreut. Und je länger Sie nicht auftauchten, desto unruhiger wurde er. Schließlich entschlossen Kendra und ich uns, Sie suchen zu gehen. Zwei der Ordensmagier, Boyd und Reynolds, erboten sich, uns sicherheitshalber zu begleiten. Wir folgten Ruperts Nase durch die Straßen von London zunächst zu einem Mietshaus, in dessen Hinterhof helle Aufregung herrschte, weil man einen toten Mann gefunden hatte.«
    »Crandon«, murmelte Jonathan.
    »Ich dachte mir, dass Sie ihn kennen. Anschließend ging es weiter zu einem Anwesen in der Nachbarschaft des Hyde Park. Zu guter Letzt endeten wir hier, und als klar war, dass Sie sich offensichtlich in Schwierigkeiten mit der Polizei gebracht hatten, machten wir uns daran, einen Fluchtplan zu schmieden. Dort drüben ist übrigens unsere Kutsche. Rupert wartet drinnen auf Sie.« Kendras Großvater deutete nach rechts auf einen Zweispänner wenige Schritt die Straße hinab. Boyd saß auf dem Kutschbock und hielt die Zügel in der Hand. Reynolds stand neben der Kabine und spähte die Straße hinunter. Als die beiden Männer Jonathan und die anderen näher kommen sahen, hoben sie grüßend die Hand.
    Der Angriff erfolgte so unvermittelt, dass zunächst keiner der Anwesenden wusste, wie ihm geschah. Das scharfe Zischen verdrängter Luft erklang. Gleich darauf zuckte Boyd zusammen und gab ein gurgelndes Geräusch von sich. Ein roter Fleck blühte auf seiner Stirn auf, wie ein hinduistisches Tilaka, doch statt Segen brachte es den Tod. Boyd verdrehte die Augen, sackte zur Seite und fiel schwer vom Kutschbock auf die Straße.
    Eine Schrecksekunde lang starrten alle nur ungläubig auf

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