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Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Titel: Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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ist zu klein. Ich kann vielleicht die … « Er stockte und blickte Robert fragend an: »Gitterstäbe?«
    Dieser dachte kurz nach und schüttelte den Kopf. »Ich muss passen.«
    » … lösen, aber wir können nicht hinausklettern. «
    » Kannst du die Tür öffnen? «, fragte sein Freund.
    Jonathan verzog das Gesicht. » Ich weiß, dass andere Magier Türen öffnen können. Aber ich kann das nicht. «
    » Hast du es versucht? «
    » Nein. «
    » Versuche es. « Robert machte eine auffordernde Geste.
    » Du willst wirklich fliehen? «, fragte Jonathan zweifelnd. » Das ruft bloß noch mehr Ärger hervor. «
    Sein Freund schnaubte belustigt. »Viel mehr Ärger können wir uns kaum einhandeln. Und müssen wir nicht die Welt retten und Elisabeth befreien? Das können wir nicht, wenn wir hilflos im Gefängnis sitzen. «
    Jonathan atmete tief ein und wieder aus. »Du hast recht«, sagte er. » Ich versuche es. «
    Er ließ die Wahrsicht seine normalen Sinne überlagern und trat vor die Zellentür. Glücklicherweise war er nicht gezwungen, blind zu arbeiten, wie es die Männer im Keller der Unteren Guildhall gewesen waren. Die Polizisten vertrauten auf die Festigkeit ihrer Gitterstäbe und das Unvermögen ihrer zeitweiligen Häftlinge, ein gut verarbeitetes, aber im Grunde völlig gewöhnliches Schloss mit bloßen Fingern zu knacken. Natürlich rechneten sie nicht damit, dass jemandem die Mittel der Fadenmagie zu Gebote standen.
    Behutsam bildete Jonathan einige filigrane Spürfäden aus, die er in das Schloss gleiten ließ, um sich ein Bild von dessen Funktionsweise zu machen. Er ertastete den Schlüsselkanal und den Sperrriegel, was ihm alles andere als leicht fiel, denn er hatte sich noch nie zuvor mit dem Innenleben eines Türschlosses befasst. Schließlich glaubte er allerdings, verstanden zu haben, welche Elemente man wie bewegen musste, um das Schloss zu öffnen. Wie ein Einbrecher, der seine Werkzeuge ansetzte, legte Jonathan seine zwei Zeigefinger an das Schloss und ließ stärkere Fäden den Spürfäden nachfolgen, um den Sperrriegel zu drehen.
    Ein leises Schaben war zu hören, dann klickte es, und als Jonathan die Gitterstäbe mit der Hand ergriff und dagegendrückte, schwang die Zellentür leicht auf.
    »Großartig, alter Knabe«, lobte Robert leise und klopfte ihm auf die Schulter. »Die erste Hürde wäre genommen.«
    Jonathan grinste ihn zufrieden an, drehte sich erneut zum Kellergang um – und schrak zusammen, als er plötzlich die Fadenaura eines Mannes vor sich sah.
    Keine Angst , raunte eine Stimme in seinem Kopf, die, wie er rasch erkannte, McKellen gehörte. Ich bin hier, um Sie zu befreien. Aber wie ich sehe, komme ich ein wenig zu spät.
    »Was hast du?«, fragte Robert.
    Ein rascher Wechsel in die Normalsicht zeigte Jonathan, dass niemand auf dem Gang zu sehen war.
    Sagen Sie nichts. Dieser Mann ist keiner von uns. Er darf nichts über die Magie erfahren , schärfte McKellen ihm ein.
    Jonathan warf einen kurzen Blick zu seinem Freund hinüber. »Es ist … äh … warte einen Moment. Ich dachte, ich höre jemanden kommen.« Heimlichkeit ist nicht vonnöten. Robert ist mein bester Freund. Er weiß alles.
    Was heißt das? McKellen klang rechtschaffen verärgert.
    Er wurde von einem von Wellingtons Männern angegriffen. Ich erkläre es später.
    McKellen vermittelte ein Gefühl des Missfallens. Darüber werden wir noch zu sprechen haben. Und nicht nur über dies. Doch jetzt beeilen Sie sich! Kendra lenkt die Polizisten ab, aber ich weiß nicht, wie lange ihr das gelingen wird. Ich kann Sie auf die Schnelle nicht unsichtbar machen, aber ich vermag Ihre Schritte zu dämpfen. Seien Sie trotzdem vorsichtig. Ich erwarte Sie draußen gegenüber der Polizeiwache.
    Ich danke Ihnen , ließ Jonathan ihn wissen.
    »Ich höre nichts«, sagte Robert leise, der unterdessen neben Jonathan an die Tür getreten war und gelauscht hatte. Er erschauerte kurz und blickte auf seine Beine. »Gibt es hier Ratten?«
    »Wie kommst du jetzt darauf?«, wollte Jonathan wissen.
    »Mir war, als hätte irgendetwas meine Knöchel gestreift.«
    »Ich sehe keine Ratte.« Jonathan klopfte dem Freund auf den Arm. »Das hast du dir sicher nur eingebildet. Nun komm schon. Wir wollen unser Glück nicht über Gebühr beanspruchen.«
    Lautloser, als es ihnen unter gewöhnlichen Umständen jemals möglich gewesen wäre, schlichen sie den Kellergang hinunter bis zur Treppe nach oben. Außer ihnen befand sich bloß noch ein weiterer Insasse in

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