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Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Titel: Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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befand, als wäre eine Fassladung mit Schwarzpulver in dem Stockwerk darunter hochgegangen. Jonathans Blick zuckte zu der Stelle, und er hoffte, einen fallenden Körper zu sehen. Doch in den Turbulenzen des Fadenwerks war nichts zu erkennen. »Haben Sie ihn erwischt?«, fragte er.
    »Nein.« McKellen sank keuchend in sich zusammen und stützte sich auf dem Zaun ab. »Aber er ist fort. Ich sah ihn fliehen. Was ist mit Ihrem Gegner.«
    »Entweder tot oder auch geflohen«, gab Jonathan mit einem Blick zu dem zertrümmerten Schornstein zurück. Er stand auf und gesellte sich zu dem alten Mann. »Gütiger Himmel, Sie bluten!«, entfuhr es ihm, als er den rötlichen Fleck auf dem Hemd des Magiers sah.
    McKellen blickte an sich hinab und seufzte schwer. »Schon wieder. Dieser Attentäter ist beharrlicher als ein Schwarm Schmeißfliegen. Aber wir hätten damit rechnen müssen, dass er wieder auftaucht. Männer wie er sterben nicht so leicht.«
    Vom anderen Ende der Straße kehrte die Kutsche zu ihnen zurück. Robert hielt die Zügel in der Hand, Kendra saß neben ihm auf dem Kutschbock. »Wir haben sie noch erwischt«, verkündete Jonathans Freund zufrieden. »Und wie ich sehe, ist auch hier die Schlacht geschlagen.«
    »Die Schlacht ja, aber der Krieg ist noch nicht vorbei. Der Franzose und sein Helfershelfer sind wahrscheinlich entkommen«, sagte Jonathan. Er trat zu Reynolds, um seinen Puls zu prüfen und schüttelte den Kopf. »Und Boyd und Reynolds sind tot.«
    »Lassen wir die auch liegen wie diesen Crandon?«, fragte Robert.
    »Nein, wir heben sie in die Kutsche und bringen sie zum Old Man’s «, entschied Jonathan. »Und wir sollten uns beeilen. Dieser Zwischenfall ist nicht unbemerkt geblieben.« Er deutete auf einige Fenster, die soeben von neugierigen Anwohnern geöffnet wurden, die nachschauen wollten, was da auf der Straße los war.
    Während Jonathan und Robert rasch die beiden Toten im Gepäckbereich der Kutsche verstauten, sprang auch Kendra vom Kutschbock und eilte zu ihrem Großvater. »Du wurdest verletzt!«
    »Ja, aber es ist nicht schlimm«, beruhigte McKellen sie. Wie um seine Worte zu beweisen, versuchte er, aus eigener Kraft in die Kutsche einzusteigen. Doch auf einmal wankte er, und Kendra sprang hinzu, um ihn zu stützen. Er schenkte ihr ein dankbares, wenngleich leicht gequält wirkendes Lächeln.
    Robert warf dem alten Mann einen Blick zu. »Lassen Sie mich mal sehen«, sagte er. »Ich habe einige Erfahrung mit Schusswunden. Ich war zwei Jahre in Afrika.«
    »Nicht jetzt«, widersprach McKellen. »Wir müssen los.«
    Jonathans Freund nickte. »Steig du mit den McKellens in die Kutsche, Jon. Ich übernehme die Zügel.«
    »Einverstanden. Bring uns nach St. Pauls. Von dort zeige ich dir den Weg.«
    Kendra half ihrem Großvater in die Kutschkabine und folgte ihm anschließend. Jonathan stieg als Letzter ein, während sein Freund bereits die Zügel knallen ließ. Im Inneren wurde er von Rupert, der noch immer in der Umhängetasche saß, mit einem quäkenden Husten freudig begrüßt.
    Während der Fahrt wollte Kendra die Jacke und das Hemd ihres Großvaters öffnen, um sich die Wunde anzusehen, aber auch sie wehrte der alte Magier ab. »Lass mich, Kendra, meine Liebe. Du kannst mir ohnehin nicht helfen.«
    »Na gut, dann bringen wir dich zu einem Arzt«, sagte Kendra.
    »Nein. Kein Arzt. Das ist wirklich nicht nötig. Ich werde schon überleben, bis sich mein Schicksal erfüllt.«
    Diese Wortwahl ließ Jonathan aufmerken. »Was meinen Sie damit?«
    McKellen richtete sich ein wenig auf. Der Blick seiner glitzernden Augen wirkte ungetrübt, obwohl er Schmerzen zu leiden schien. »Ich habe während des Rituals erfahren, was für uns zu tun ist«, erklärte er. »Eine Frage ist hierzu jedoch von entscheidender Bedeutung: Ist es wirklich Dunholms Ring, den Sie tragen, Mister Kentham?«
    Jonathan nickte ernst. »Ja … ja, ich habe ihn. Sehen Sie hier.« Er hob die linke Hand mit dem Siegelring.
    Mit erleichtertem Seufzen sank Kendras Großvater in die Polster. »Gut. Das ist sehr gut. Somit besitzen wir alles, was wir brauchen. Wir können London verlassen.«
    »Was soll das heißen?«, erkundigte Jonathan sich irritiert. »Wohin reisen wir?«
    »Wir müssen nach Stonehenge«, erwiderte McKellen.
    »Stonehenge?«, entfuhr es Jonathan. Elisabeth kam ihm in den Sinn, die sich noch immer in den Händen ihrer Entführer befand. »Ich kann nicht nach Stonehenge! Ich muss die Frau retten, die von den Anhängern

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