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Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Titel: Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Wellingtons und dem Franzosen geraubt wurde; Elisabeth Holbrook, sie waren bei ihrem Haus.« Er sah Kendras Großvater eindringlich an.
    Dessen Miene verfinsterte sich. »Mister Kentham, Sie scheinen Ihre Rolle in diesem Konflikt zu verkennen. Sie tragen Albert Dunholms Ring! Das macht Sie, ob Sie es nun wollen oder nicht, zu dem Mann, von dem alles Kommende abhängt. Ihre Ritterlichkeit in allen Ehren, aber Sie haben eine größere Verpflichtung!«
    »Erzählen Sie mir nichts von einer größeren Verpflichtung? Welche größere Verpflichtung kann ein Mann haben, als einer in Not geratenen Frau zu helfen?«
    »Tausende Frauen davor zu bewahren, in Not zu geraten!«, erwiderte Kendras Großvater mit Nachdruck. »Denn Tausende Frauen – und Männer und Kinder – werden ein furchtbares Schicksal erleiden, wenn wir die Wahre Quelle der Magie nicht verschließen. Ich habe es Ihnen schon einmal gesagt, und ich sage es erneut: Sie müssen mir vertrauen. Wir müssen diesen Kampf auf meine Weise führen. Ansonsten wird Schreckliches geschehen.«
    Jonathan schüttelte verzweifelt den Kopf. »Aber wir sprechen hier von Elisabeth. Sie ist nicht irgendeine Frau in meinem Leben.«
    McKellens Miene wurde etwas weicher, und er legte Jonathan tröstend eine Hand auf den Arm. »Ich kann mir vorstellen, wie schwer das alles für Sie ist, glauben Sie mir. Aber Sie müssen stark sein, nicht für mich, sondern für alle Elisabeths auf dieser Welt. Helfen Sie mir, die Quelle zu verschließen! Danach, das schwöre ich Ihnen bei allem, was mir heilig ist, helfe ich Ihnen, die Frau Ihres Herzens zu befreien.«
    Mit einem schweren Seufzer schloss Jonathan die Augen. McKellen hatte recht. Tief in seinem Inneren wusste er, dass McKellen recht hatte. Aber das machte es ihm nicht leichter. Er hatte Holmes und Randolph im Stich gelassen. Und nun verlangte der alte Mann von ihm, Elisabeth aufzugeben – wenn auch nur einstweilen. Der Grund mochte edelmütig sein: die Menschheit vor der Magie zu bewahren. Trotzdem fühlte es sich an wie ein Verrat. »In Ordnung«, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Reisen wir nach Stonehenge.« Er öffnete die Augen. »Und was geschieht dann? Was haben Sie vor, Mister McKellen?«
    Kendras Großvater nickte leicht. »Ich werde Sie in alles einweihen – wenn es so weit ist. Bis dahin kann ich nur sagen: Danke, Mister Kentham. Danke, dass Sie mir helfen. Albert Dunholm wäre stolz auf Sie.« Er hob die Hand an die verletzte Brust, lehnte den Kopf gegen die Wand der Kutschkabine und schloss die Augen. »Und jetzt muss ich ruhen, um meine Kräfte zu schonen. Es liegt noch einiges vor uns.«
    Jonathan beugte sich etwas vor. »Eine Frage hätte ich noch: Was geschieht mit Cutler und den anderen?«
    McKellen seufzte leise. »Sie können zu diesem Kampf nichts mehr beitragen«, erklärte er, ohne die Augen aufzumachen. »Hoffen wir, dass sie klug genug sind, sich versteckt zu halten, bis es vorbei ist – auf die eine oder andere Weise.«
    Schweigend sah Jonathan zu Kendra hinüber.
    Auf ihrer Miene lag tiefes Mitgefühl, als sie seinen Blick erwiderte. Sie ergriff seine Hand und drückte sie kurz.
    »Also schön«, sagte Jonathan mit einem Nicken. »Wir bringen die Toten zum Old Man’s , sagen Cutler und den anderen, sie sollen im Untergrund bleiben, und danach verlassen wir London.« Er öffnete das kleine Fenster zum Kutschbock, um Robert von ihrem Plan zu unterrichten.

 
    KAPITEL 25: DER WETTLAUF BEGINNT

    »Stockholm. Ein ungewöhnlicher Fund hält schwedische Biologen in Atem. Im Djurgården, wo derzeit die Aufbauarbeiten für die Stockholmer Ausstellung 1897 stattfinden, entdeckte ein Parkwächter einen Busch mit lumineszierenden Blütenblättern. Die Blüten ähneln denen von Orchideen, geben jedoch im Dunkeln ein deutlich sichtbares Leuchten von sich. ›Es ist fantastisch. Etwas Derartiges ist mir noch nicht begegnet‹, sagte Gustav Lindhagen von der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften.«
    – The Daily Telegraph, 23. April 1897
    23. April 1897, 20:04 Uhr GMT
England, London, geheime Hallen des Ordens des Silbernen Kreises
    Wir sind zu spät gekommen , dachte Lionida voller Enttäuschung, während sie lautlos und unsichtbar wie eine verlorene Seele durch die leeren Gewölbe und Gänge schritt, die den Informationen des Officiums zufolge einst die Untere Guildhall, das Hauptquartier des Order of the Silver Circle gewesen war. Ihr Blick glitt über die nackten Felswände

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