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Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Titel: Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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den leblosen Magier. Dann brach Chaos aus. Kendra schrie auf. Reynolds brüllte: »In Deckung!«, ging neben der Kutsche in die Hocke und versuchte hektisch herauszufinden, von wo der Schuss gekommen war. Robert warf sich zu Boden und rollte unter ihr Gefährt. Und Jonathan fuhr herum, während er in die Wahrsicht überging, in der Hoffnung, ihren Gegner auszumachen.
    Ein weiterer Schuss pfiff durch die Luft und erwischte Reynolds an der Schulter. Der Magier fluchte, als er feststellte, dass er sich noch immer auf dem Präsentierteller befand. Er wirbelte um die eigene Achse und wollte um die Kutsche herumrennen. Ein zweiter Treffer zwischen die Schultern ließ ihn taumeln und mit dem Gesicht vornüber auf die Straßen stürzen.
    »Dort drüben auf dem Dach!«, rief Jonathan. Er deutete auf eine Gestalt, die unweit der Gasse, die sie soeben verlassen hatten, im Schutz einer Gaube auf dem Dach eines viergeschossigen Hauses kauerte. Eine Kugel verfehlte ihn so knapp, dass er den Luftzug an seiner Wange verspürte, und erinnerte ihn daran, dass auch er verwundbar war. Instinktiv schleuderte er ein Fadenbündel in Richtung des Angreifers. Gleichzeitig wandte er sich ab und rannte zur Rückseite der Kutsche, wo bereits Kendra und ihr Großvater Deckung gesucht hatten. Er sah McKellen an. »Es ist der Franzose, nicht wahr? Dieser Attentäter?«
    Kendras Großvater nickte grimmig. »Ich fürchte, ja.«
    »Die Straßenlaterne«, rief Robert von seinem Versteck unter der Kutsche. »Wir müssen sie löschen. Im Schutz der Dunkelheit kann er uns nicht treffen.«
    »Das hilft nichts«, gab Jonathan zurück. »Er kann unsere Magie sehen.«
    »Aber sie mag uns auf andere Weise nützlich sein«, knurrte McKellen. Der Magier hob die Hände und zog sie mit aller Kraft an die Brust. Neben ihnen wurde die schlanke gusseiserne Säule der Straßenbeleuchtung aus dem Kopfsteinpflaster gerissen; gleich darauf schwebte sie zwischen den Häusern empor. Kendras Großvater packte sie mit kraftvollen Fadenbündeln, versetzte sie mit weit ausholenden Gesten in Rotation und schleuderte sie einen Moment später mit wuchtiger Geste ihrem Angreifer entgegen.
    Der hob zwar abwehrend die Hand, wurde aber, wie Jonathan sah, dennoch nach hinten geworfen, als die Laterne krachend in die Gaube schlug und diese zertrümmerte.
    Keine Sekunde später wurde der hintere Teil der Kutsche erschüttert, als von einem näher gelegenen Dach urplötzlich ein weiterer magischer Angriff erfolgte. Jonathan, Kendra und ihr Großvater duckten sich und huschten auf die der Hausfassade abgewandte Seite der Kutschkabine. Ein Blick zurück enthüllte, dass ein weiterer Magier dort hinter einem Schornstein aufgetaucht war.
    Ein zweiter Schlag traf die Kutsche etwas weiter vorne. Diesmal erreichte der unbekannte Magier sein Ziel. Die Pferde scheuten, bäumten sich in ihrem Geschirr auf und ergriffen mitsamt der Kutsche die Flucht.
    »He!«, rief Robert, als seine Deckung davonrollte und ihn auf der Straße liegend zurückließ. »Warte!« Er sprang auf und sprintete los.
    »Kendra, halte die Kutsche auf!«, befahl Kendras Großvater gehetzt. »Kentham, kümmern Sie sich um diesen zweiten Magier. Ich schalte den Schützen aus.«
    Ohne ein Wort rannte Kendra hinter Robert und der Kutsche her. Jonathan floh unterdessen in einen Hauseingang und duckte sich hinter eine knapp hüfthohe Mauer, über der sich ein gusseiserner Zaun erhob. Er nahm ihren zweiten Angreifer ins Visier, sammelte all die heiß durch seinen Körper pulsierende Magie und schoss brüllend zwei armdicke Fadenbündel in dessen Richtung ab. In letzter Sekunde wirbelte sein Gegner zur Seite und verschwand erneut hinter dem Schornstein.
    Allerdings hatte er – genau wie Jonathan übrigens auch – die Kraft des Angriffs deutlich unterschätzt. Es gab ein Krachen und Poltern, als die Fadenbündel Kanonenkugeln gleich in den gemauerten Kamin einschlugen und dessen Spitze regelrecht pulverisierten. Ziegelsteine wurden in alle Richtungen weggesprengt, und ein schmerzerfülltes Aufschreien verschaffte Jonathan die Genugtuung, den anderen doch noch erwischt zu haben.
    McKellen hob unterdessen die Arme, und ein angestrengter Ausdruck trat auf seine Züge. Erneut zischte es, und Jonathan zuckte zusammen, als neben ihm eine Kugel singend von den Eisengittern des Zauns abprallte.
    Einen Herzschlag später gab es ein Rumpeln und Krachen, und unvermittelt explodierte die Dachkante an der Stelle, wo sich der Heckenschütze

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