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Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Titel: Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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eine Möglichkeit.« Sein Blick wanderte zu der Säule aus Licht.
    »Sie wollen sich opfern?«, erkannte Jonathan.
    »Ich muss es. Ohne das Amulett können wir das Quellschloss nicht vollenden.«
    »Können wir keinen anderen magischen Gegenstand verwenden?«
    »Nein, wir besitzen nichts von vergleichbarer Stärke.«
    »Sie reißen eine Lücke in unseren Kreis«, ließ der indianische Schamane vernehmen.
    »Ich bin mir dessen bewusst, Wovoka«, erwiderte McKellen. »Ich hoffe, dass meine Enkelin meinen Platz einnehmen kann.«
    »Kendra?«, entfuhr es Jonathan. »Weiß sie schon davon?«
    Der alte Magier schüttelte den Kopf. »Ich konnte es ihr nicht sagen. Sie hätte versucht, mich aufzuhalten. Es hätte diesen Schritt nur noch schwerer gemacht.«
    »Aber wie soll Kendra Ihren Platz einnehmen, wenn Sie sie überhaupt nicht vorbereitet haben?«
    Kendras Großvater griff in seine Tasche und holte das Büchlein hervor. »Geben Sie ihr das. Es enthält alles, was Sie wissen muss. Ich habe es in den Jahren der Einsamkeit in den Highlands eigenhändig verfasst – für den Fall, dass ein Tag wie dieser eintreten würde. Ich habe tagelang darüber nachgedacht, ob ich es Kendra geben und sie zu meiner Nachfolgerin ernennen soll. Nun bin ich mir sicher, dass es die richtige Entscheidung ist.« Er reichte Jonathan das Buch.
    »Sie sind ein tapferer Mann, Giles McKellen«, sagte die dunkelhäutige Frau. »Ihr Opfer wird niemals vergessen werden. Und Ihre Enkelin wird in unserem Kreis willkommen sein.«
    »Ich danke Ihnen allen«, erwiderte der alte Magier und nickte zum Abschied in die Runde, bevor er sich noch einmal Jonathan zuwandte. »Bitte, grüßen Sie Kendra ganz herzlich von mir«, sagte er. »Und sagen Sie ihr, dass es mir leidtut.«
    »Tun Sie es selbst«, gab Jonathan zurück. Sein Blick huschte zu dem Fenster in ihrem Rücken, durch das er Kendra und Robert sehen konnte, die wie gebannt dem Geschehen zu folgen schienen. »Sie können sich noch verabschieden. Kendra kann sie zwar nicht hören, aber sie kann Sie sehen.«
    Der alte Magier schüttelte den Kopf. In seinen Augen schimmerte es feucht. »Wenn ich mich jetzt umdrehe, schaffe ich es vielleicht nicht mehr, das Opfer zu bringen. Leben Sie wohl, Jonathan. Schließen Sie die Wahre Quelle. Und verzeihen Sie mir, dass ich Ihnen bei der Suche nach Ihrer Elisabeth nicht helfen werde.« Mit diesen Worten straffte er sich und trat in das gleißende Licht.
    »Großvater!«, rief Kendra, als Giles McKellen sich hinter dem Vorhang aus flirrender Luft straffte und zwei entschlossene Schritte auf die Lichtsäule zu machte. Mit Entsetzen musste sie zusehen, wie ihr Großvater – genau wie Jonathan und die acht Fremden eine aller Farben beraubte, seltsam unwirkliche Gestalt – in das Licht trat und im nächsten Moment darin aufging. »Nein!« Ihr Schrei war ohrenbetäubend, doch er verhallte ungehört im endlosen Chaos der sie umgebenden Magie. Ein gewaltiger Blitz zuckte, und grollend riss ein Mahlstrom aus glühenden Wolken am Himmel zur Linken auf.
    »Großvater. Warum hast du das getan? Warum hast du das nur getan …?« Kendra spürte, wie ihre Beine ihr den Dienst versagten, und sank zu Boden. Ihr Blick trübte sich, als ihr Tränen der fassungslosen Trauer in die Augen schossen, und ihr Körper erschauerte, während hemmungsloses Schluchzen aus ihrer Kehle drang.
    »Miss McKellen, es tut mir so leid.« Sie sah nicht, wie Jonathans Freund sich neben sie auf den Steinboden kniete, aber sie spürte seine starken Arme, als er sie tröstend an sich zog. Bebend schmiegte sie sich an seine Brust, ohne sie wirklich wahrzunehmen. Doch die Nähe gab ihr Halt und Kraft, während ihre Gedanken durcheinanderwirbelten wie totes Herbstlaub im kalten Novemberwind.
    Er war fort. Ihr Großvater war von ihr gegangen. Das letzte bisschen Familie, das sie noch gehabt hatte. Und er hatte sich nicht einmal richtig von ihr verabschiedet. Doch das hat er , erkannte sie plötzlich. Am Abend zuvor, im Hinterzimmer der Herberge in Sunningdale hatte Giles McKellen ihr Lebewohl gesagt. Irgendwie hatte sie geahnt, dass etwas Derartiges passieren würde. Sein eigentümliches Benehmen hatte ihn verraten, ebenso wie seine seltsamen Worte. Aber Kendra hatte es nicht wahrhaben wollen.
    »Nun, wenn das kein Ort ist, der einen Mann Demut vor der Erhabenheit der Magie lehrt …« Die Stimme des Mannes, die vom Eingang der Ritualstätte zu ihnen drang, war rau und düster.
    Alarmiert fuhr Kendra aus den

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