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Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Titel: Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Summe seiner Teile. Aber es gelang uns – dank der Aufzeichnungen der ursprünglichen Wächter der Wahren Quelle.«
    »Worauf wollt Ihr hinaus?«, fragte Hyde-White.
    Wellington legte den Weihwasserwedel zurück an seinen Platz auf dem Altar und drehte sich zu seinem Schüler um. »Was einmal Bestand hatte, könnte wieder existieren … wenn die richtigen Männer am richtigen Ort mit den richtigen Artefakten zusammenkommen.«
    Ungläubig beugte Hyde-White den Oberkörper ein wenig nach vorne. »Wollt Ihr damit sagen, dass all unsere Bemühungen noch immer zunichtegemacht werden könnten?«
    »In der Tat. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass der Ring in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen wird.«
    Unruhig stapfte Hyde-White im Kreis. »Jemand muss den Ring nach Dunholms Tod an sich genommen haben. Einer der anderen Magier. Vielleicht der Doktor … oder Cutler.«
    Wellington nickte. »Genau das argwöhne ich auch.« Er hob den Blick und fixierte seinen monströsen Untergebenen. »Kümmern Sie sich darum, Hyde-White! Befragen Sie die Gefangenen … auf Ihre eigene, unnachahmliche Art. Irgendjemand wird wissen, was mit dem Objekt unserer Begierde geschehen ist.«
    »Mit Vergnügen«, grollte sein Schüler.
    Er drehte sich schnaufend um, riss die Tür wieder auf und stieß dabei beinahe mit John Grayson Carlyle, dem Leiter für äußere Angelegenheiten zusammen, der mit zum Klopfen erhobener Hand direkt davorstand.
    »Was machen Sie denn hier? Haben Sie etwa gelauscht?«, fuhr er ihn an, ohne dem im Grunde Höhergestellten den Respekt zu erweisen, den er eigentlich verdiente. Wellington ließ es ihm durchgehen. Es genügte, wenn Hyde-White, der – genau wie er selbst – dank der Magie der Wahren Quelle einen enormen Machtschub erlebt hatte, ihm nach wie vor hörig war. Die anderen Mitglieder des Inneren Zirkels waren zweitrangig.
    Carlyle machte ein säuerliches Gesicht, schien es aber nicht auf einen Streit mit dem Golem ankommen lassen zu wollen. Daher senkte er nur betont langsam die Hand und schüttelte den Kopf. »Nein, Mister Hyde-White, das habe ich nicht.« Er betonte das Mister auf eine gereizte Weise, die klarmachen sollte, dass er sich trotzdem nicht von einem Schüler würde einschüchtern lassen. »Ich wollte zu Ihnen, Lordmagier Wellington.«
    Hyde-White sah Wellington an, und dieser gebot ihm mit einer Geste, Carlyle gewähren zu lassen. »Es ist gut, Duncan. Kümmern Sie sich um die besprochene Sache. Ich werde mich derweil Mister Carlyles Anliegen widmen.«
    Der gepanzerte Hüne grunzte und stapfte donnernd davon.
    »Kommen Sie, Mister Carlyle. Ich war hier ohnehin fertig und wollte mich soeben zu meinem Büro begeben. Begleiten Sie mich, und berichten Sie mir, was Sie zu mir geführt hat.« Er schritt an dem Leiter für äußere Angelegenheiten vorbei und trat in den Korridor. Carlyle schloss sich ihm gezwungenermaßen an.
    »Es gibt möglicherweise ein Problem … oder sagen wir: ein unerwartetes Ärgernis«, begann er.
    »Ich höre«, sagte Wellington.
    »Ich habe gerade mit Mister Whitby, einem meiner Mitarbeiter, gesprochen. Ich hatte ihn, gemeinsam mit Mister Kenneth, dem Franzosen zur Seite gestellt, nicht bloß, um jenem bei seinem Angriff auf Dunholm behilflich zu sein, sondern auch, um während seines Aufenthalts in London ein wachsames Auge auf ihn zu haben. Er ist immerhin ein berüchtigter Magierjäger. Man darf ihm nicht trauen.«
    »Ich weiß, wer der Franzose ist«, wies Wellington ihn subtil zurecht. »Ich habe ihn persönlich angeheuert.«
    »Natürlich«, beeilte Carlyle sich zu sagen. »Aber lassen Sie mich fortfahren. Ich komme gleich zum Kern des Ganzen: Während Ihrer Abwesenheit, kurz nach dem Ableben Dunholms, gelang es uns, ein Telegramm abzufangen, das an den Ersten Lordmagier gerichtet war. Es stammte von einem Magier namens McKellen, der darin berichtete, gemeinsam mit seiner Enkelin auf dem Weg hierher zu sein, um Dunholm zu treffen. Er wusste von der Wahren Quelle der Magie, und er forderte Dunholm auf, die Wächter , wie er sie nannte, zusammenzurufen.«
    Wellington spürte, wie sich sein Magen kurz schmerzhaft zusammenzog. Was einmal Bestand hatte, könnte wieder existieren … wenn die richtigen Männer am richtigen Ort mit den richtigen Artefakten zusammenkommen. Er sah seinen Begleiter scharf an. »Was haben Sie unternommen?«
    »Miss McGowan und ich haben zunächst sichergestellt, dass niemand außer uns den Inhalt des Telegramms kennt. Dazu war es leider

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