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Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit

Titel: Magierdämmerung 02 - Gegen die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Kendra den Anhängern Albert Dunholms zu, die ein wenig verwirrt, aber vor allem erleichtert aus den angrenzenden Kellerräumen strömten, deren Türen Holmes, Cutler und Wilkins gerade in gemeinschaftlicher Arbeit aufbrachen. Zwei der drei weiteren Gefängnisse standen bereits offen. An der letzten Tür waren die drei Männer unter Watsons Mithilfe gerade zugange.
    Immer wieder warf Jonathan einen Blick über die Schulter, zu Grigori und Ashbrook, die zehn Schritt entfernt, dort, wo der Quergang in den Hauptkorridor des Kellertrakts mündete, damit beschäftigt waren, irgendetwas einzurichten, das es möglichen Verfolgern erschweren sollte, ihre Flucht zu vereiteln, die sie in die andere Richtung, zur alten Ritualkammer, führen würde. Noch war bis auf die fernen, unregelmäßig auftretenden Explosionen alles ruhig. Jonathan wertete das als gutes Zeichen. Offenbar war Randolph nicht nur nach wie vor frei und am Leben, er hielt Wellingtons Männer auch kräftig in Atem.
    Doch anscheinend nicht alle Männer, denn kaum hatte er den Gedanken zu Ende gedacht, da meldete sich plötzlich die neben ihnen stehende Miss Morland zu Wort: »Sie kommen, um uns aufzuhalten.« Die Magierin starrte mit aufgerissenen Augen den Gang hinab, und ihre Hand verkrampfte sich um den Arm der sie begleitenden Misses Blackwood.
    »Wo? Wie viele sind es?«, fragte Jonathan alarmiert und folgte Morlands Blicken. Noch war nichts zu sehen, aber er wusste, dass sich das binnen Sekunden ändern würde, wenn die Magierin mit ihrer seltsamen Gabe, in die unmittelbare Zukunft zu blicken, so unruhig wurde.
    Statt ihm zu antworten, fing Morland an zu schreien, und ihr Gesicht verzerrte sich. »Nein! Nicht!«
    »Halten Sie ihr den Mund zu!«, fuhr Kendra Blackwood an. »Sie wird uns noch alle verraten.«
    »Wenn Marjorie unsere Häscher schon sieht, haben sie uns bereits gefunden«, gab die schwarzhaarige Magierin barsch zurück. Sie wandte sich ab. »Mister Holmes. Wir müssen hier weg. Sofort!«
    »Oh, oh!«, rief Grigori keinen Moment später. »Ärger.«
    Vom Korridor her wurden Stimmen laut, und das Getrappel von Schuhsohlen vermischte sich mit dem platschenden Geräusch schwimmhautbewehrter Füße.
    »Verdammt, es ist Carlyle! Und er wird von einem halben Fischschwarm begleitet«, zischte Ashbrook. »Mister Kentham, sagen Sie Holmes und den anderen, sie sollen hier verschwinden. Wir beenden das hier.« Er zog irgendeinen Gegenstand aus einer kleinen Kiste, die neben Grigori stand, und schleuderte ihn in den Hauptkorridor. Im nächsten Augenblick gab es eine donnernde Explosion, die von den Steinwänden der Kellergänge widerhallte und Staub von der Decke rieseln ließ. Gurgelnde Schreie drangen zu ihnen herüber.
    »Holmes!«, rief Jonathan.
    »Ich habe es gehört. Wir sind gleich so weit.«
    »Wir haben keine Zeit mehr!«
    Der Magier wandte sich an Dunholms ehemaligen Sekretär. »Cutler. Sie sagten, Sie kennen den Zugang zur Kanalisation auch?«
    »Ja«, bestätigte dieser.
    »Dann kümmern Sie sich um die Leute. Watson, Wilkins und ich kommen gleich nach.«
    Cutler nickte und lief los. Die freigelassenen Magier schlossen sich ihm an. Er eilte an Jonathan und den Frauen vorbei. »Folgen Sie mir.«
    »Ich warte auf Holmes«, sagte Jonathan.
    »Dann warte ich auch«, fügte Kendra hinzu.
    Der Sekretär verzog das Gesicht, schien aber zu dem Schluss zu gelangen, dass ihnen keine Zeit blieb, diese Frage auszudiskutieren. »Warten Sie nicht zu lange«, sagte er nur und verschwand in die dem Hauptkorridor entgegengesetzte Richtung.
    »Wohin führen Sie uns?«, wollte ein indischstämmiger Magier wissen. »Dort gibt es keinen weiteren Ausgang.«
    »Doch, es gibt einen Geheimgang – auch wenn er nach dem heutigen Tag wohl kaum mehr geheim sein wird. Der Erste Lordmagier zeigte ihn mir mal«, erwiderte Cutler über die Schulter, während er weitereilte. Etwa drei Dutzend Ordensmitglieder des Silbernen Kreises drängten ihm hinterher. Die Angst trieb sie voran, aber die Gänge waren viel zu schmal für eine rasche Flucht.
    Herr im Himmel, was für eine Falle Grigori auch immer bauen mag, bitte, lass sie funktionieren, ansonsten kommen wir hier nie raus , betete Jonathan innerlich.
    In seinem Rücken ertönte ein gequälter Aufschrei. Er wirbelte herum und sah Ashbrook, der gegen die Wand getaumelt war. Ein langer Speer ragte aus seiner Brust, zweifellos geschleudert von einem der heranstürmenden Fischwesen. Der Reptilienmagier stieß einen gezischten

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