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Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Titel: Magierdämmerung 03 - In den Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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dem Haus. Ich werde Sie zu dieser Insel im Atlantik bringen. Wann wünschen Sie abzureisen?«
    »Wann können Sie startklar sein?«, antwortete Cutler mit einer Gegenfrage.
    »Schon morgen am späten Vormittag. Ich muss noch für einige Vorräte sorgen, aber dann könnten wir losfahren. Sagen wir gegen elf Uhr?«
    »Ist das für Sie ein gangbarer Zeitplan, Hoheit?«, fragte Cutler Feodora, die schließlich bis dahin das Siegel beschaffen musste.
    Die Prinzessin neigte leicht den Kopf. »Es wird sich einrichten lassen.«
    »Hervorragend .«
    »Wie groß wird Ihre Delegation sein, Mister Cutler?«, fragte Parsons.
    »Wie viele Gäste könnten Sie denn an Bord nehmen?«
    »Nun ja, Platz an Deck herrscht zur Genüge, aber für eine Fahrt, die mehrere Tage dauert, ist das natürlich kein Aufenthaltsort, zumal es dort nass und sehr laut ist. Im Bug vorne haben wir sechs Kojen, allerdings sind neben mir noch Captain Leyland, Mister Bernard als Steuermann, zwei Heizer und ein weiterer Matrose mit von der Partie. Wenn Captain Leyland das Ruder übernimmt und ich mich um die Maschinen kümmere, könnte ich die vier übrigen Männer hierlassen – in dem Fall allerdings müssten Sie mit anpacken, denn ich kann nicht ohne Unterlass Kohlen in den Heizkessel schaufeln. Würden darüber hinaus einige von uns ihre Kojen abwechselnd nutzen, wäre Platz für zehn Mann. Mehr würde ich nicht an Bord nehmen wollen, nicht bei einer längeren Reise. Es wird so bereits eng sein. Die Turbinia wurde auf Schnelligkeit ausgelegt, nicht auf Komfort.«
    Cutler legte die Stirn in Falten und dachte nach. Im Kampf waren sie Wellington so oder so unterlegen, es nützte also nichts, in großer Zahl zur Wahren Quelle zu reisen. Sechs entschlossene Männer sollten genügen. »Wir werden zu sechst sein, Mister Parsons, und ich denke, dass wir Ihnen durchaus zur Hand gehen können. Tatsächlich würde ich sogar darauf pochen, so wenige Männer Ihrer Mannschaft wie möglich mitzunehmen. Diese Angelegenheit ist ziemlich heikel und … nun ja, je weniger davon wissen, desto besser.«
    »Leylands Anwesenheit ist unerlässlich, und wenn Sie nur zu sechst sind, werde ich noch Bernard mitnehmen, denn er kennt das Schiff fast so gut wie ich und kann sowohl am Steuer als auch im Maschinenraum aushelfen.«
    »So machen wir es«, sagte Cutler zufrieden. Anschließend erhob er sich und gab damit den anderen das Zeichen, ebenfalls aufzustehen. »Mister Parsons, es war mir eine Ehre. Wir sehen uns morgen.«
    Die Männer schüttelten einander die Hand; danach machten sich Cutler, Filby, Peabody und Feodora wieder auf den Weg.
    »Das war doch nun eine sehr erfreuliche Begegnung«, meinte der Anwalt, als sie über das Embankment zurück zum Savoy Hotel gingen, wo Feodoras Kutsche wartete.
    »Das sehe ich ebenso«, pflichtete Cutler ihm bei. »Jetzt müssen wir nur noch ein falsches Dekret formulieren und morgen Vormittag vor dem Ablegen mit Ihnen, Hoheit, zusammentreffen, um Unterschrift und Siegel unter den Brief zu setzen, und schon kann es losgehen.«
    »Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, Mister Cutler, ich helfe Ihnen gerne«, sagte Feodora. »Ich habe allerdings eine Bedingung .« Sie hob einen Zeigefinger.
    »Und wie lautet diese?«, fragte Cutler.
    Die Prinzessin bedachte ihn mit einem breiten Lächeln. »Sie nehmen mich mit auf diese Fahrt.«
    »Was?«, rief Peabody erschrocken.
    »Ausgeschlossen«, sagte Filby sofort. »Das ist viel zu gefährlich für eine Frau – vor allem für eine Frau von Adel.«
    Feodora drehte den Kopf weg. »Dann werden Sie wohl ohne meine Hilfe auskommen müssen«, verkündete sie.
    »Hoheit, verstehen Sie uns doch«, beschwor Cutler sie. »Wir begeben uns auf eine Reise, die womöglich keine Wiederkehr kennt. Wie könnte ich eine so junge Frau wie Sie leichtsinnig in eine derartige Gefahr bringen?«
    »Ich dachte, Sie hoffen darauf, Wellington durch ein Wort der Krone zum Einlenken zu bewegen«, wandte Feodora ein. »Wer wäre wohl ein besserer Überbringer dieser Nachricht als eine Verwandte der Königin selbst?«
    »Ihre Eltern werden Ihnen diese Reise niemals erlauben. Ich würde sie meiner Tochter auch nicht erlauben.«
    Feodora machte eine wegwerfende Geste. »Meine Eltern sind nicht einmal im Land. Sie vergnügen sich zu Hause in Berlin. Und es kümmert sie nicht im Geringsten, was ich so treibe.«
    »Ihre Großtante – oder wer auch immer bei Hofe für Sie verantwortlich ist – wird ebenso wenig ihre Zustimmung zu einem

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