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Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Titel: Magierdämmerung 03 - In den Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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herauskommt, dass wir für diese Vorfälle verantwortlich sind, und sei es auch nur durch unsere mangelnde Wachsamkeit, dann wird das weitreichende Folgen haben«, warnte Westinghouse. »Die Krone lässt uns gewähren, weil wir keine Gefahr für sie darstellen und uns nie in die Angelegenheiten des Empires eingemischt haben, sondern uns allein auf unseren Status als Wächter im Hintergrund beschränkten.«
    »Dazu kommt, dass Queen Victoria – Gott schütze sie – in den letzten Jahren hinter vorgehaltener Hand als schwierige Persönlichkeit beschrieben wird«, fügte Peabody hinzu. »Mir persönlich genügt es, von diesem Magierattentäter gejagt zu werden. Sollte Ihre Majestät das Gefühl bekommen, dass unsereiner ein unberechenbares Element in ihrem Herrschaftsgefüge darstellt, könnte es zu einer Hexenjagd ganz anderer Größenordnung kommen .«
    Erregt stand Cutler auf. »Meine Herren, ich bin mir der Risiken bewusst! Aber ich sehe keinen anderen Ausweg aus dieser Misere.«
    »Wir könnten genau das tun, was wir bis jetzt getan haben«, wandte Peabody ein. »Abwarten, Tee trinken und beten, dass es diesem Mister McKellen mit seiner Enkelin und dem Reporter gelingt, Wellington aufzuhalten. McKellen wirkte zu allem entschlossen. Und er schien zu wissen, worauf er sich einlässt.«
    »Und was, wenn sie scheitern?«, rief Cutler. »Was, wenn sie bereits gescheitert sind? Wir wissen gar nichts. Wir sehen nur, dass die Auswirkungen der Magie stärker und stärker werden. Und gerade weil es jemand aus den Reihen des Ordens war, der dies herbeigeführt hat, sollte es der Orden sein, der die Dinge wieder geraderückt.« Er breitete in einer beschwörenden Geste die Arme aus und sah die anwesenden Magier an. »Der Silberne Kreis mag mit seiner Spaltung und der Zerstörung der Unteren Guildhall einen furchtbaren Schlag erlitten haben. Aber ich für meinen Teil glaube fest daran, dass er weiterleben kann, hier in dieser verschworenen Gemeinschaft und in den versprengten Mitgliedern, die sich in Soho verstecken. Und wenn ich nicht der Einzige bin, der daran glaubt und der bereit ist, Lordmagier Dunholms Arbeit fortzuführen, dann müssen wir die Sorge um unser eigenes Schicksal zurückstellen und handeln.« Atemlos hielt er inne, überrascht über seine eigene Vehemenz in dieser Angelegenheit. Albert, wenn du hier irgendwo bist, hab Dank , dachte er. Dein Geist inspiriert mich noch immer.
    »Ich auch«, verkündete Miss Morland zusammenhangslos.
    »Ich glaube an den Silbernen Kreis und unterstütze Ihren Plan«, sagte Misses Blackwood fast zeitgleich und erklärte damit die Worte ihrer Freundin. »Wenn Sie meine Gesellschaft annehmen wollen, begleite ich Sie zum … « Sie stockte, als ihr Morlands Worte ins Bewusstsein drangen. »Nein, meine Liebe, Sie bleiben hier. Nehmen Sie es mir nicht übel, aber der Palast ist nichts für Sie.«
    »Nehmen Sie es mir nicht übel, aber Sie sollten beide hierbleiben«, merkte Peabody an. »Ich verfolge das Geschehen bei Hofe vielleicht noch etwas aufmerksamer als der Rest von Ihnen, daher weiß ich zu sagen, dass Queen Victoria emanzipierten Frauen gegenüber alles andere als offen eingestellt ist. Sie schätzt den Rat von Männern und ist – ganz ungeachtet ihrer eigenen Position – eine Verfechterin der traditionellen Geschlechterrollen.«
    »Dann gehen Sie mit Mister Cutler«, drängte Blackwood. »Ihr Wissen wird ihm sicher nützlich sein.«
    »Wir sollten alle verbliebenen Magier zusammenrufen«, meldete sich Westinghouse zu Wort. »Wenn an diesem Ort die Keimzelle für einen neuen Orden des Silbernen Kreises gelegt werden soll, müssen wir alle diese Entscheidung gemeinsam treffen.« Er schmunzelte. »Aber ich bin mir sicher, dass die anderen Magier Ihnen folgen werden, Mister Cutler, wenn Sie weiterhin so eloquent bleiben.«
    25. April 1897, 17:31 Uhr GMT (09:31 Uhr Ortszeit)
    Vereinigte Staaten von Amerika, Kalifornien,
Yosemite-Nationalpark
    Wovoka saß auf einem Stein hoch droben auf dem Gipfel des To-to-kon oo-lah und meditierte. Er war direkt nach der Versammlung des Kreises der Wächter der Wahren Quelle und der Erschaffung des Quellschlosses hierhergekommen und hatte die ganze letzte Nacht hier verbracht. Den Blick in den sternenübersäten Himmel gehoben hatte er dagesessen und versucht, sich darüber klar zu werden, was die Zukunft für ihn bereithalten mochte. Der Paiute-Indianer war ein zutiefst spiritueller Mann, und als solcher vertraute er darauf, dass denen,

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