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Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Titel: Magierdämmerung 03 - In den Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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verging ebenfalls in einem spektakulären Donnerschlag. Irgendwo über sich hörte sie die beiden Luftschiffer begeistert schreien.
    Die Magieragentin hob den Kopf, um ihnen zuzuwinken. Doch da weiteten sich ihre Augen! Es waren keine Freudenschreie, die von oben zu ihr hinunterdrangen; es waren Laute des Schreckens. Ein weiterer Flugsaurier hing direkt unter der Gondel und machte soeben Anstalten, durch die Bombenluke ins Innere zu klettern. Instinktiv riss Lionida ihre Luger aus dem Holster und richtete sie auf das Tier. Sie zögerte einen Moment aus Sorge um die Männer, die sich direkt neben der Luke befinden mussten. Das Wohl des Schiffes ist wichtiger , entschied sie dann, presste die Lippen zusammen und drückte ab.
    Ihr Zögern hatte allerdings genau einen Herzschlag zu lange gewährt, denn in dem Augenblick, als sich der Schuss löste, sackte der Spähkorb einen halben Meter nach unten ab und sie traf daneben. Ein Adrenalinstoß jagte durch ihren Körper, und Lionida ging schutzsuchend in die Hocke. Heilige Mutter Gottes, was war das denn eben? Sie ließ die Wahrsicht fallen und hob erneut den Blick zum Luftschiff. Die Flugechse hatte ihren gelenkigen Körper beinahe vollständig durch die Luke geschoben. Die Schreie der Männer wurden schriller, und Schüsse waren zu hören.
    Erneut zitterte der Spähkorb, und das Stahlseil gab einige Handbreit nach. Oh Gott, bitte nicht, war alles, was Lionida noch denken konnte. Eine Sekunde später raste ihr fragiles Gefährt plötzlich ungebremst in die Tiefe, hinein in die schwarzen Wolken.
    »Stirb, Untier!«, brüllte Randolph in den Sturm hinaus und schleuderte dem nächsten Angreifer mit beiden Händen kraftvolle Fadenbündel entgegen. Dass er die Echse damit direkt tötete, war unwahrscheinlich. Aber vielleicht gelang es ihm, ihr die Flügel zu brechen und sie dadurch zum Absturz zu bringen.
    Der Flugsaurier zuckte in der Luft zurück und überschlug sich einmal. Hinter Randolphs Angriffen mochte nicht viel Finesse stecken, aber sie hatten Wucht!
    Mit einem triumphierenden Aufschrei setzte Randolph nach, hämmerte wie ein Preisboxer mit seinen Fäusten wieder und wieder mit Fadenbündeln auf seinen Gegner ein. Schließlich landete er einen Kopftreffer, der schlanke Hals des Ungeheuers verbog sich ruckartig nach hinten, und es fiel ohne Bewusstsein wie ein Stein vom Himmel. »Das hättest du dir nicht gedacht, hm?«, schrie der Kutscher ihm nach. Elende Mistviecher. Mit verkniffener Miene starrte er auf den Schwarm ledergeflügelter Kreaturen, die wie Rachedämonen aus dem Unwetter auf sie herniedergefahren waren. Ein Schauer lief ihm über den Rücken. Es war die Angst des Kaninchens vor dem Falken, etwas Ursprüngliches, das ihm sagte, dass er und seinesgleichen zur natürlichen Beute dieser Monster gehörten. Nein, zum Teufel!, schalt er sich und besann sich erneut auf seine Wut. Er würde sich nicht von diesen Bestien in Furchtstarre versetzen lassen.
    »Na kommt schon. Wo ist der Nächste?« Randolph schob sich etwas weiter aus der Backbordluke und starrte hinaus in die Finsternis. Regen schlug ihm ins Gesicht, und heftige Böen zerrten an seinem Kutschermantel. Zur Rechten ratterten die bugwärtigen Gatling-Kanonen und rissen Löcher in die Wolken. Links von ihm donnerte irgendein leichtes Feldgeschütz, das jedoch im Gegensatz zu seinen kleineren Brüdern wenig ausrichtete, weil es einfach zu unbeweglich war. Auch irgendwo über ihm auf der Traggashülle waren vereinzelte Schüsse zu hören. Offenbar standen dort einige mutige Soldaten in Nacht und Wind und verteidigten das Luftschiff gegen Angriffe von oben.
    Er wandte den Kopf – und erstarrte. Direkt über ihm hing einer der Flugsaurier kopfüber an der Hülle des Luftschiffs. Randolph hatte keine Ahnung, wie er dort hingekommen war. Und auch keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Fluchend duckte er sich, als das Untier mit einem Fauchen auf ihn herabstieß. Instinktiv wich er zwei Schritte zurück und hob die Hand, um die Ausstiegsluke zuzuknallen. Die Flugechse war schneller. Sie hatte die Öffnung bereits erreicht und schlug mit ihren klauenbewehrten Armen nach ihm.
    Randolph stieß eine Verwünschung aus. Das darf ich nicht zulassen. Er hob erneut beide Hände und hämmerte mit zwei Fadenbündeln auf die Brust des Ungeheuers ein. Der Flugsaurier kreischte auf und wand sich in dem engen Gang hinter der Luke, den er beinahe zur Gänze ausfüllte. Es schien, als wüsste er nicht, ob er vordringen

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