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Magierkrieg - Mithgar 07

Magierkrieg - Mithgar 07

Titel: Magierkrieg - Mithgar 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Seuche, die die Gesunden niederstreckt?«
    »Die Heiler tun ihr Bestes, Hauptmann. Aber lasst mich sagen, dass ich mich aus mehr als einem Grund dafür entschieden habe, die Aushebung des Heeres in Älvstad statt in Dendor durchzuführen. Die Heiler sagen mir, dass wir warten sollen, bis die Seuche schwächer wird, und deshalb trennen wir das Heer von der Krankheit. Obwohl Modrus Seuche in Dendor wütet, werden wir verhindern, dass sie sich ausbreitet.«
    »Wollt Ihr die Stadt unter Quarantäne stellen, Sire?«
    Agron nickte. »Aye. Und nicht nur das. Wir werden alle ausfindig machen, die die Leichenteile verbrannt haben, die Modru über die Mauern geschleudert hat, sie in getrennten Quartieren unterbringen und von der Bevölkerung absondern, bis die Seuche unter Kontrolle ist. Die Heiler werden sich um sie kümmern und die Gesunden von den Kranken fernhalten. Außerdem werden die Häuser all jener niedergebrannt, die krank geworden sind.«
    »Aber, Sire, ein großer Teil der Stadt ist bereits von den Feuerbällen der Wrg in Schutt und Asche gelegt worden.«
    Agron seufzte. »Ich weiß, Hauptmann, aber drastische Zeiten erfordern eben drastische Maßnahmen. Wir wollen nicht, dass sich diese Keime weiterverbreiten, und Feuer reinigt alles.«
    Ein Offizier neben Agron räusperte sich.
    »Sire, wir werden mitten im tiefsten Winter nach Gron einmarschieren.«
    Agron nickte. »Früher werden wir nicht bereit sein, Hauptmann. Und ja, Winterfeldzüge sind hart. Aber welcher Zeitpunkt wäre für einen überraschenden Angriff besser geeignet?«
    »Ich meinte, Sire, der Pass könnte vielleicht von Schnee und Eis blockiert sein.«
    »Der Pass liegt tief in den Bergen, Hauptmann, und als Halfar und ich hineingeritten sind, war es fast Weihnachten. Trotzdem lag er bis auf eine dünne Schneeschicht frei. Prinz Halfar meinte, es läge an dem Gwasp, der warmen Luft, die von diesem gewaltigen Sumpf aufsteigt und den Weg freihält.«
    »Sire.« Der Offizier sah sich an dem Kartentisch um. »Ich möchte das aussprechen, was niemand anders zu sagen wagt: Wir führen einen Winterfeldzug, und Modru ist der Herr der Kälte.«
    Agron sah sich ebenfalls um und seine hellblauen Augen leuchteten wie Eis. »Dann werden wir uns gegen die Kälte wappnen, Hauptmann, und Modru seine Macht verschwenden lassen.«
    Agrons Blick glitt von einem Offizier zum nächsten, und jeder Einzelne nickte zustimmend, wenngleich einige auch sichtlich zögerten. »Es wird ein langer Feldzug«, erklärte der König. »Der viel Nahrungsmittel und anderen Nachschub erfordert. Lasst uns berechnen, wie viel, und zwar für sechs Monate, ein Jahr und zwei Jahre. Dann können wir abschätzen, wie viel Pferde und Karren wir benötigen, und wie viel Nachschub wir brauchen.«
    Die Planungen gingen weiter.
     
    Am folgenden Tag wurden die Tore von Dendor geschlossen, diesmal jedoch nicht gegen einen Feind von außen, sondern um die Leute in der Stadt zu halten, und zwar alle, bis auf die Bauern und ihre Familien, die von den Heilern als gesund erklärt wurden. Sie durften zu ihren Höfen zurückkehren und das dringend benötigte Getreide anbauen und pflegen, und die Tiere zusammentreiben, die überlebt hatten. Den Boten des Königs wurde ebenfalls der Durchgang gewährt, denn sie waren für den bevorstehenden Feldzug von entscheidender Bedeutung. Alle anderen brauchten die Erlaubnis des Königs, um die Tore zu passieren, denn Agron war fest entschlossen zu verhindern, dass sich die Seuche außerhalb Dendors ausbreitete.
     
    Der April verstrich, und der Winter verabschiedete sich. Die Felder wurden bestellt, die Saat ausgestreut, und Büsche und Bäume trieben die ersten Knospen. Noch während die Wärme des Frühlings das Land begrünte, wuchs in der isolierten Stadt die Finsternis, denn jeden Tag wurden mehr Erkrankte zu den Heilern gebracht. Das Gefängnis, in dem die Heiler den Infizierten Silberwurz verabreichten, barst fast von Kranken und Sterbenden. Die Medizin ließ sehr zu wünschen übrig, denn wie Beau seinem roten Buch folgend vorhergesagt hatte, starben trotz der Kur sechs von sieben Menschen unter großen Qualen. Doch ohne die Medizin hätten nur ein oder zwei von hundert überlebt.
    Wie nach der Schlacht um Minenburg Nord nahm Tipperton seine Laute und besuchte die Krankenlager derer, die in der Schlacht verwundet worden waren. Er sang und spielte für sie, um ihnen Mut zu machen. Als er Beau jedoch vorschlug, dasselbe für die Opfer der dunklen Seuche zu tun,

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