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Magierkrieg - Mithgar 07

Magierkrieg - Mithgar 07

Titel: Magierkrieg - Mithgar 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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weigerte sich der kleine Heiler, ihn einzulassen. Er meinte, außer den Erkrankten wäre es nur Heilern erlaubt, sich innerhalb der Gefängnismauern aufzuhalten.
    Schließlich kam der Mai, und mit ihm die Blumen und die Wärme, die Felder wurden bestellt und gediehen, die Blätter wuchsen an den Bäumen, und die Vorbereitungen für die Aushebung des Heeres gingen weiter. Einige von denen, die in der Schlacht um Dendor verwundet worden waren, gesundeten, andere dagegen starben an ihren Verletzungen. Um jene trauerte Tipperton, aber er sang und spielte unverdrossen weiter.
    Die dunkle Seuche breitete sich unaufhaltsam aus und hinterließ niedergebrannte Häuser auf ihrem Weg. In der Stadt herrschte großes Unbehagen, denn die Menschen hatten große Angst. Einige versuchten, die Stadt zu verlassen, wurden an den Toren jedoch zurückgewiesen. Die Quarantäne hielt.
    Im Gefängnis und den Nachbargebäuden, die wegen der wachsenden Zahl von Erkrankten beschlagnahmt worden waren, konnten die Heiler, Beau, Phais und Loric kaum mehr tun, als die Kranken und Sterbenden zu trösten. Immerhin, einer von sieben überlebte. Und in diesem Monat Mai geschah es auch, dass die ersten Heiler selbst krank wurden.
    »Ach, Beau, bist du in Gefahr?«
    »Das ist die dunkle Seuche, Tip. Sie kann jeden treffen, ausgenommen den Elfen.«
    »Wie kann das sein? Ich dachte, sie hätte nur jene erwischt, welche die Leichenteile verbrannt hatten, die Modru über die Mauern hat schleudern lassen?«
    »Nein, Tip. Selbst Leute, die keine Leichenteile berührten, sind krank geworden. Andere dagegen, die die Reste zu den Scheiterhaufen brachten, sind kerngesund. Hör zu, Tip, ich bin mir ziemlich sicher, dass dies dieselbe Seuche ist, die auch meine Eltern getötet hat. Und sie und andere, die damals daran gestorben sind, haben ganz gewiss nicht mit irgendwelchen Leichen zu schaffen gehabt.«
    »Woher kommt die Seuche dann?«
    »Das weiß ich nicht, Tip. Einige behaupten, es wären giftige Dämpfe. Andere halten es für einen Fluch. Wieder andere glauben, dass bösartige Kreaturen des Nachts in Schlafzimmer eindringen und die Ahnungslosen mit einem Biss infizieren, den man nicht bemerkt. Dann gibt es jene, welche die Ursache Modru und seinem Gezücht in die Schuhe schieben. Aber was es auch sein mag, es ist eine Seuche, und zwar eine, die dringend und vollkommen ausgerottet werden muss.«
    »Also gut, Beau, aber pass auf, dass sie dich nicht auch erwischt, ja?«
    Beau hob eine Hand. »Vielleicht bin ich in gewisser Weise wie die Elfen, Tip. Ich meine, die Seuche hat meine Eltern getötet, ist an mir aber vollkommen vorbeigegangen, obwohl ich im selben Haus lebte wie sie, während Wurrlinge, die weit entfernt wohnten, daran gestorben sind.«
    »Heja, wolltest du mich deshalb nicht für die Kranken singen lassen? Du hast befürchtet, dass ich mich ebenfalls anstecken könnte?«
    Beau zuckte nur die Achseln.
    Tipperton runzelte die Stirn. »Hör zu, Wurro, du hast selbst gesagt, dass es keine Rolle spielt, ob man weit entfernt ist oder dicht dran, also werde ich mit dir gehen, wenn …«
    »Nein, Tip. Du kannst nicht mitkommen. Ich glaube, du bist da draußen sicherer als hier drinnen, und ich will dich keinem Risiko aussetzen. Ich würde den Wachen einfach nur sagen, dass sie dich rauswerfen sollen.«
    Als Tipperton bemerkte, wie ernst es Beau war, schwieg er, obwohl spät in der Nacht vor den Gefängnismauern eine süße Stimme zum Klang einer Laute sang.
     
    Der Juni brach an, und zu diesem Zeitpunkt kehrte auch der Emissär aus Jordburg nach Dendor zurück. Die Kunde von seiner Rückkehr verbreitete sich wie ein Lauffeuer durch die Stadt, denn mit ihm ritt eine Frau, eine jordische Kriegsbraut, die Emissärin von König Ranor.
    Groß war sie, mit kupferfarbenem Haar, gewandet in ein Kettenhemd und mit einem Eisenhelm versehen, von dem ein langer Schweif aus Pferdehaar wehte. Gegürtet war sie mit einem Schwert, in der Hand trug sie einen Speer, an dessen Schaft in der frischen Brise knallend das Banner von Jord flatterte, ein auf der Hinterhand aufgerichtetes weißes Pferd auf grünem Grund.
    »Öffnet das Tor!«, befahl der Hauptmann, als sich die beiden näherten. Und in die von der Seuche befallene Stadt ritt sie ein, neben dem Herold, ihr Pferd war lebhaft und munter, und die Leute strömten auf die Straße, um ihr nachzublicken, wie sie zur Burg galoppierte und durch das Tor verschwand.
     
    »Noch während wir hier reden, Sire, marschieren Modrus

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