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Magierlicht (Mithgar 08)

Magierlicht (Mithgar 08)

Titel: Magierlicht (Mithgar 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKernian
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graben.
    Wandler sprang ebenfalls die steile Schneewehe hinab, neben Graulicht, und half ihm.
    Schimmer lief zum oberen Rand der Klippe und blieb stehen. Beau stieg ab und blickte hinab.
    Dann hörte Beau einen erstickten Schrei, der keineswegs aus der Kehle eines Wolfes stammte.
    Graulicht blickte zum Rand der Klippe hoch und knurrte. Strahl und Sucher schlidderten durch den Schnee hinab, um den beiden anderen Wölfen beim Graben zu helfen. Wieder ertönte ein schriller Schrei; obwohl Beau die Worte nicht verstehen konnte, schrie er auf, sprang über den Rand der Klippe in den Schnee und rollte hinab.
    Als er sich unten wieder aufrappelte, sah er, wie Wandler, der dunklere Wolf, in die Schneewand glitt und aus seinem Blickfeld verschwand, während Graulicht zurückblieb, knurrte, schnaubte und seine Nüstern auszublasen schien, als würde etwas in dem schmalen Loch entsetzlich stinken.
    Als Beau vorstürzte, kam Dalavar aus dem Loch heraus. In seinen Armen trug er einen bewusstlosen Wurrling – Tipperton Thistledown.

5. Kapitel
     
    »Sein Gesicht ist gerötet, als ob …« Beau hockte neben Tippertons regloser Gestalt auf den Knien im Schnee und beugte sich über ihn. Er legte seine Wange auf die Stirn des bewusstlosen Bokkers. Dabei sah er Dalavar an. »Er hat Fieber.« Beau richtete sich wieder auf. »Was glaubt Ihr, dass er … Oh, Himmel! Seht nur, sein Ärmel. Er ist zerrissen. Ich glaube, er ist verletzt. Helft mir, ihm die Jacke auszuziehen. Nur an diesem Arm. Ich will nicht, dass er hier draußen erfriert.«
    Rasch zogen Dalavar und Beau Tippertons Arm aus dem Jackenärmel. Der Wurrling stöhnte, wachte aber nicht auf. Graulicht, Sucher und Strahl scharten sich um sie und hielten den Wind ab, während auf der Klippe Spürer, Langbein und Schimmer Wache hielten.
    »Er hat sie behandelt«, stellte Beau fest, als er den Leinenverband vorsichtig von dem Unterarm wickelte. »Mit Güldminze. Seht Ihr den Brei? Bei Adon, wie sieht sein Arm denn aus? Er ist entzündet und geschwollen. Was könnte er haben? Meiner Treu, was für tiefe, eiternde Wunden!«
    »Das ist ein Vulg-Biss«, erklärte Dalavar.
    »Ein Vulg-Biss?« Beau holte tief Luft. »Vulg-Gift!« Er blickte zu den Draega hinauf, die auf der Klippe standen. »Ich brauche meinen Medizinbeutel. Er steckt in meiner Satteltasche.«
    Dalavar richtete sich auf und stieß einen Laut aus, der fast wie ein Grollen klang. Spürer und Langbein sprangen jetzt ebenfalls die Schneerampe herunter, so rasch, dass der Schnee hinter ihnen aufwirbelte.
    Als Beau den Wölfen die Satteltaschen vom Rücken nahm, sagte er: »So wie Tips Wunden aussehen, muss er vor einigen Tagen gebissen worden sein.« Er wühlte in den Satteltaschen, zog seinen Medizinbeutel und ein Bündel Zweige heraus. »Dennoch ist es Vulg-Gift, und Dara Phais hat lange gebraucht, bis sie sich von dem Gift in ihrer Wunde erholt hat. Tip wird auch eine lange Zeit benötigen. Ich muss ihm mehr Güldminze verabreichen … am besten als Tee, dafür brauchen wir ein Feuer und einen Platz – ohne Schnee.« Beau sah Dalavar abwartend an.
    Der Wolfsmagier deutete auf die kleine Nische. »Nur dort liegt kein Schnee. Ich werde Tipperton wieder hineintragen.« Dalavar bückte sich und hob die reglose Gestalt des Wurrlings auf. Dann wandte er sich erneut grollend an Graulicht. Der große Silberwolf drehte sich herum und lief davon, gefolgt von Sucher.
    Beau nahm sich seine Satteltaschen und ging zum Eingang der Höhle, wobei er sich mit der Brust einen Weg durch den Schnee bahnte. Dalavar folgte ihm mit Tipperton auf den Armen. »Vulg-Bisse sind nicht nur giftig, sondern auch verschmutzt. Diese Wunde ist vielleicht nicht mehr mit Gift durchsetzt, sondern eitert wegen des Schmutzes im Maul des Vulgs. Eine solche Wunde muss nicht nur mit Güldminze behandelt, sondern auch gereinigt werden.«
    »Dann brauchen wir heißes Wasser«, sagte Beau, der gerade die Höhle erreichte. »Meiner Seel!«, stieß er hervor, als er hineinging, und verzog angewidert das Gesicht. »Dieser Ort riecht wie ein Abtritt.«
    »Tipperton hat hier lange festgesessen«, meinte Dalavar, der sich bückte und Beau in die Felsnische folgte. »Mindestens einige Tage. Aber trotz des Gestanks ist das hier der einzige schneefreie Ort.«
    Der Wolfsmagier legte den Wurrling sanft nieder, ging zum Eingang der kleinen Höhle, trat hinaus und schlug den Schnee weg, der darüber hing. »Sobald Graulicht und Sucher zurückkehren, können wir ein Feuer

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