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Magierlicht (Mithgar 08)

Magierlicht (Mithgar 08)

Titel: Magierlicht (Mithgar 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKernian
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versuchte vergeblich wegzukommen. Er stöhnte.
    »Tip!«, rief Beau beruhigend. »Tip, das ist kein Vulg.« Er umarmte seinen Freund, damit dieser aufhörte, um sich zu schlagen. »Es ist kein Vulg. Sondern ein Draega, ein Silberwolf. Ihr Name ist Strahl. Sie ist eine Freundin.«
    Tipperton schlug immer noch um sich und sah Beau panisch an.
    »Leise, Tip, ruhig!«, sprach Beau beruhigend auf ihn ein. »Sie ist kein Vulg, sondern ein Freund, ein Silberwolf. Erinnerst du dich noch an das Lied, das Phais in Bridgeton gesungen hat? Draega sind die gefährlichsten Feinde der Vulgs.«
    Allmählich legte sich Tippertons Panik und er blickte die Wölfin furchtsam an. Strahl hielt den Kopf schief und erwiderte seinen Blick.
    Schließlich streckte Beau die Hand aus und drehte Tippertons Gesicht vorsichtig zu sich herum. »Dalavar sagt, man soll ihnen nicht direkt in die Augen sehen. Sie nehmen eine solche Kühnheit nicht wohlwollend auf.«
    Tipperton starrte auf den Fels an der Decke der Nische. »Meiner Seel, ich bin immer noch in der Höhle. Es war also kein Traum.«
    »Nein, Wurro, es war kein Traum.«
    Tipperton versuchte, sich zu strecken, nach etwas zu greifen, sank aber zurück. »Mein Becher, Beau. Er steht irgendwo in einem Spalt.«
    Beau nahm seinen Wasserschlauch, füllte einen Zinnbecher, schob seine Hand unter Tippertons Kopf, hob ihn sanft an und half Tipperton dann beim Trinken. Tippertons Blick glitt zu seinem Freund. »Ach, Beau, es tut so gut, dich zu sehen. Wie bist du hierhergekommen? Hast du Agrons Heer gesehen? Geht es ihnen gut? Der Schneesturm, die Lawine …«
    Tränen traten Beau in die Augen. »Ach, Wurro, ich habe schlechte Kunde. König Agron und sein Heer … wir glauben, sie sind alle tot. Die Lawine …«
    Tipperton schlief weinend ein.
    Beau wachte rechtzeitig auf, um einen weiteren Zweig in das erlöschende Feuer zu legen. Als er sich umdrehte, sah er, wie Tipperton versuchte, sich aufzurichten, dabei vor Schmerzen aber scharf die Luft einsog.
    »Warte, Wurro, lass mich dir helfen.« Er kletterte über das Geröll an Strahl vorbei, um zu Tipperton zu kommen. Dann half er ihm hoch und zog ihn etwas zurück, damit er sich an die Felswand lehnen konnte. Der verletzte Wurrling stöhnte vor Schmerz, den diese Bewegung bei ihm verursachte.
    Tipperton lächelte schwach. »Du hast nicht zufällig etwas zu essen bei dir, oder? Ich sterbe fast vor Hunger. Und durstig bin ich auch.«
    Beau füllte Wasser aus seinem Schlauch in einen Becher und zog dann eine Satteltasche heran. »Ich habe ein bisschen Zwieback und Dörrfleisch.«
    »Zwieback, bitte. Um Dörrfleisch zu kauen fehlt mir noch die Kraft.«
    Tipperton nahm den Becher und leerte ihn, ohne abzusetzen. Beau reichte ihm einen Zwieback. Als Tipperton davon abbiss, lachte er leise.
    Beau sah ihn überrascht an. »Was?«
    Tipperton kaute genüsslich und schluckte. »Ich habe mich gerade daran erinnert, was du an dem Morgen gesagt hast, kurz bevor wir in den Ödwald ritten, Beau.« Als ihn sein Freund fragend ansah, fuhr Tipperton fort: »Du hast gefragt: ›Gibt es etwas Geschmackloseres als Zwieback?‹, und dann hinzugesetzt: ›Und Dörrfleisch heißt nur Dörrfleisch, weil es dir den Mund ausdörrt, falls es dir überhaupt gelingt, auch nur ein Stück von dem zähen Zeug abzubeißen.‹ Das hast du gesagt, Wurro. Aber ich sage dir, im Augenblick schmeckt dieser Zwieback einfach nur köstlich.« Tipperton biss noch einmal ab.
    Beau lächelte und sah zu, wie Tipperton kaute, den Becher in der Hand, für den Fall, dass sein Freund noch etwas Wasser haben wollte.
    Tipperton warf einen Blick auf Strahl und wandte sich dann an Beau. »Woher ist sie gekommen? Ich meine, als ich dich das letzte Mal sah, lagst du in einem Gefängnisbett, und warst dem Tod gerade von der Schaufel gesprungen. Und diese Pestilenz, was ist mit der Seuche? Und außerdem, habe ich die ganze Güldminze und den Silberwurz gegessen, oder jedenfalls das meiste davon. Zwei Bündel und fünf Wurzeln. Oh, und etwas von der Güldminze habe ich auf die Wunde geschmiert.«
    »Das hat dir vermutlich das Leben gerettet, Tip. Die Güldminze, meine ich. So wie sie auch meines gerettet hat.« Plötzlich riss Beau die Augen auf. »Meiner Treu!«
    Tipperton sah sich um und fragte dann nuschelnd: »Was ist denn?«
    »Mir ist gerade etwas aufgefallen, Tip. Modrus Plage …«
    Tipperton wartete und fuchtelte dann mit dem restlichen Zwieback in der Luft.
    »Oh.« Beau kehrte von dem Ort zurück, an

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