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Magierlicht (Mithgar 08)

Magierlicht (Mithgar 08)

Titel: Magierlicht (Mithgar 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKernian
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Höhle. »Sag, Beau, wann brechen wir auf?«
    Beau zögerte. »Sobald du allein hinausgehen und pinkeln kannst«, erwiderte er dann.
    »Oh«, erklärte Tipperton enttäuscht. Und fuhr dann fort: »Da du es gerade erwähnst, Beau …«
    Am sechsten Tag nach seiner Rettung durch die Draega war Tipperton in der Lage, die Höhle ohne fremde Hilfe zu verlassen. Als er auf zittrigen Beinen zurückkehrte, erklärte er lächelnd: »Zeit aufzubrechen!«
    Dalavar warf einen letzten Blick auf den Wurrling, der schwitzend und zitternd vor ihm stand, und wandte sich dann Beau zu. »Wir besitzen eine Trage.«
    Beau zuckte die Achseln. »Morgen?«
    Dalavar nickte. »Morgen.«
    Im selben Augenblick setzte sich Tipperton mit einem Grunzen in den Schnee, weil seine Beine sein Gewicht nicht mehr tragen wollten.
     
    Am nächsten Morgen klomm Dalavar zur Klippe über der Höhle hinauf und zog mit Tippertons Seil die gesamte Ausrüstung des Wurrlings hoch. Mit Beaus Schlafdecke staffierten sie die Liegefläche auf der Trage aus. Danach zog Dalavar die Wurrlinge ebenfalls nach oben, erst Tipperton, dann Beau.
    Langbein wurde vor die Trage gespannt. Anschließend wurden Tipperton, sein Bogen und seine Laute darauf festgebunden.
    Als Dalavar ein Stück vorausging, legte Beau den Draega Strahl, Spürer und Sucher sowie die Satteltaschen auf den Rücken. Danach setzte er sich auf Schimmer.
    Graulicht sah Beau an, drehte sich herum und trottete los. Die anderen Draega folgten ihm um eine Biegung und dort wartete bereits Wandler auf sie.
    So zogen sie über die verschneiten Hänge; Graulicht und Wandler vorneweg, gefolgt von Sucher, dann kam Langbein mit der Trage, der Schimmer und Strahl folgten. Spürer bildete den Abschluss.
    »Wo ist Dalavar?«, rief Tipperton Beau zu.
    Der zuckte die Achseln. »Er kommt und geht, manchmal ziemlich plötzlich. Aber heute Nacht wird er wieder bei uns sein. Jedenfalls war das bisher immer so.«
     
    Das Rudel benötigte fast drei Tage bis zum östlichen Ende des Passes, eine Strecke von elf oder zwölf Werst. Denn an manchen Stellen kamen sie wegen der Trage nur langsam über den tückischen Schnee voran. Beau und Tipperton waren froh, als sie die weiten, hügeligen Ebenen von Jord sahen, nachdem sie bereits am ersten Tag die Schlucht verlassen hatten. Doch obwohl sie jetzt über ebenes Gelände reisten, machten sie nur geringe Fortschritte, weil Langbein den Wurrling auf der Trage hinter sich nicht durchschütteln wollte.
    Deshalb dauerte es noch zwei weitere Tage, bis die Lichter von Jallorby in Sicht kamen, denn sie waren bis in die Nacht hinein weitergezogen. Kurz nach Mitternacht erreichten die sechs großen Silberwölfe die Außenbezirke der Stadt, wo Dalavar bereits auf sie wartete.
    Er führte sie alle in die Herberge zum Weißen Ross. Dort luden sie die Trage ab und setzten Tipperton auf den Rand der Veranda. Beau nahm den Wölfen die Satteltaschen vom Rücken.
    »Gehen wir hinein«, schlug Beau vor, »und trinken Glühwein.«
    Dalavar schüttelte den Kopf. »Nein, meine kleinen Kameraden, geht Ihr allein weiter. Meine Freunde und ich haben noch einige andere Missionen zu erfüllen, und wir müssen weiterziehen. Doch deucht mich, dass wir uns noch einmal begegnen werden, bevor dieser Krieg zu Ende ist.«
    »Ihr verlasst uns?« Beaus Miene wurde traurig.
    »Aye.«
    Beau trat zu Schimmer und umarmte die Wölfin. »Leb wohl, süße Schimmer, und pass auf dich auf.«
    Sie fuhr ihm mit ihrer Zunge über das Gesicht.
    Einer nach dem anderen traten nunmehr die Silberwölfe zu den beiden Wurrlingen und ließen sich von ihnen streicheln; das heißt, alle bis auf Graulicht. Der Anführer des Rudels hielt sich etwas abseits.
    Tipperton umarmte jeden von ihnen, und Langbein, der Letzte, leckte ihm sogar einmal kurz die Wange. »Pass auf dich auf, mein Freund«, flüsterte Tipperton. »Vielleicht teilen wir uns eines Tages ja noch einmal einen Hasen.«
    Schließlich trat Beau auf die Veranda und half Tipperton auf die Beine. »Lebt wohl, Dalavar«, sagte er. »Wir danken Euch für alles, was Ihr für uns getan habt. Aber sagt, wohin ist Wandler gegangen? Ich wollte ihm Lebwohl sagen.«
    Dalavar lächelte. »Ah, Kleiner Mann, das habt Ihr bereits getan«, meinte er dann. Plötzlich umhüllte ein dunkler Schleier den Wolfsmagier, und er änderte seine Gestalt, sie wurde größer und silbergrau, mit schwarzen Klauen und glitzernden Reißzähnen. Die sich wandelnde Gestalt sank auf alle viere, und wo Dalavar eben

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