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Magierlicht (Mithgar 08)

Magierlicht (Mithgar 08)

Titel: Magierlicht (Mithgar 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKernian
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noch gestanden hatte, blickte die beiden Wurrlinge jetzt ein grinsender Draega an, der allerdings ein wenig dunkler schien als die sechs anderen Silberwölfe. Ein Silberklumpen baumelte von einem Lederband um Wandlers Hals.
    »Meiner Seel!«, stieß Beau hervor, Tipperton dagegen keuchte nur vor Staunen.
    Bellend und jaulend liefen die sieben großen Silberwölfe umher, warfen sich dann wie auf Kommando gleichzeitig herum und stoben aus der Stadt.
    In den frühen Morgenstunden ganz am Anfang des Jahres, am ersten Tag des Januars, dem ersten Tag des zweitausendeinhundertsiebenundneunzigsten Jahres der Zweiten Ära Mithgars und am allerersten Tag des dritten Jahres eines großen und fürchterlichen Krieges stand Tipperton, gestützt von seinem Freund Beau, auf der Veranda der Herberge zum Weißen Ross und sah mit ihm zu, wie sieben Silberwölfe nach Westen rannten, unter einem dunklen, kalten Himmel, in dem die Sterne kristallen funkelten.
    Als die Wölfe verschwunden waren, sah Beau Tipperton an und sagte: »Also gut, Wurro, gehen wir rein und holen uns einen Becher Glühwein.«

6. Kapitel
     
    »›Sucht die Hilfe derer, die keine Menschen sind‹«, zitierte Beau Dara Rael vom Ardental und starrte in die Flammen des Kaminfeuers. »Das haben wir getan, denn ganz gewiss sind Dalavar und die Silberwölfe keine Menschen …«
    »Ach, Beau, aber du setzt voraus, dass dieser Sermon uns galt«, gab Tipperton zurück. »Es befanden sich damals jedoch viel zu viele berühmte Personen in diesem Gemach, als dass er ausgerechnet für zwei unbedeutende Wurrlinge bestimmt gewesen sein könnte. Außerdem ging der Sermon weiter mit: ›um die Feuer des Krieges zu ersticken‹. Und das haben wir ganz gewiss nicht getan.«
    Die beiden Bokker saßen vor dem Kamin der Herberge zum Weißen Ross und tranken Bier. Sie hielten sich mittlerweile bereits einen ganzen Monat in Jallorby auf, während Tipperton mit jedem Tag mehr zu Kräften kam. Die Schwellung an seinem Unterarm war schließlich vollkommen zurückgegangen, was Beau sehr erleichterte. Denn er hatte befürchtet, dass er Tipperton das Glied würde abtrennen müssen, um ihm das Leben zu retten. Doch obwohl Tipperton auf dem Weg der Besserung war, vermutete Beau, dass es noch Wochen dauern würde, bevor sie Weiterreisen konnten.
    »Ach, Tipperton, mir ist klar, dass wir keine Feuer des Krieges erstickt haben«, protestierte er jetzt. »Ich wollte nur etwas unterstreichen, was ich Farrin am ersten Tag unserer Begegnung gesagt habe.«
    Tipperton riss die Augen auf. »Farrin? Du hast Farrin getroffen, den Magier?«
    »Aber ja! Habe ich dir das nicht erzählt?«
    Tipperton schüttelte den Kopf.
    »Er kam etwa eine Woche vor meiner Abreise nach Dendor. Ich habe ihm von dem Sermon erzählt und auch gesagt, dass keiner von uns weiß, für wen er bestimmt war. Dann habe ich ihm geschildert, wie du mit dem Heer von König Agron aufgebrochen bist und dass mich das bedrückte. Er verstand meine Sorge und meinte, dass vor allem bei ›wilder‹ Magie niemand wissen kann, was ein Sermon genau bedeutet oder an wen er gerichtet ist. Jedenfalls bist du nur mit Menschen nach Gron marschiert, nicht mit Nicht-Menschen … und hättest deshalb fast dein Leben verloren.«
    Tipperton knurrte. »Ja, Beau, ich habe fast mein Leben verloren. Aber nicht, weil ich von Menschen umgeben war, sondern wegen eines Nicht-Menschen!«
    Beau warf ihm über den Rand seines Bierkrugs einen fragenden Blick zu. »Ein nichtmenschlicher Vulg, genau genommen«, fuhr Tipperton fort.
    »Schon, Tip, aber im Gegensatz zu Dara Raels Sermon hast du ganz bestimmt nicht die Hilfe dieses Nicht-Menschen gesucht.«
    Tipperton grinste bedauernd. »Damit, Wurro, hast du allerdings vollkommen recht.«
    Ein Astloch explodierte in dem Kamin. »Sermon hin oder her«, meinte Tipperton, »erzähl mir lieber mehr über Farrin. Hat er die Utruni gefunden? Werden sie uns helfen?«
    Beau stieß einen langen Seufzer aus. »Ja und nein. Er hat sie gefunden, das schon, aber sie werden uns nicht helfen. Jedenfalls nicht die älteren Utruni. Sie halten diesen Krieg für eine Angelegenheit der Oberflächenbewohner – das sind wir –, und glauben, dass sie jene, die in dem lebenden Stein hausen, nichts angeht.«
    »Und was ist mit den Zwergen?«, erkundigte sich Tipperton. »Sie leben doch auch im Stein und kämpfen in diesem Krieg mit.«
    »Genau das habe ich auch gefragt«, erwiderte Beau, »und Farrin selbst hat den Steingiganten diese Frage

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