Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magiermacht (Mithgar 05)

Magiermacht (Mithgar 05)

Titel: Magiermacht (Mithgar 05) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. Mc Kiernan
Vom Netzwerk:
Fragen?«
    »Allerdings, Bürgermeister. Sollte Euer Sohn nicht längst wieder hier sein?«
    Prells Miene wurde grimmig. »Stimmt, Redge, es sei denn …«
    »Vielleicht ist er in Schwierigkeiten geraten«, unterbrach ihn Redge. »Er könnte auf die Rukha getroffen sein.«
    »Nun mal langsam«, protestierte der Mann neben Redge. Er schlug hastig ein Schutzzeichen in der Luft. »Es gibt keinen Grund, solches Übel zu vermuten.«
    Der Bürgermeister ließ seinen Hammer heruntersausen. »Arth ist ein guter Junge«, erklärte er. »Und er kann sehr wohl auf sich selbst aufpassen. Ich glaube, dass der Schnee ihn aufgehalten hat. Er müsste jeden Moment hier eintreffen.«
    Redge wirkte nicht sonderlich überzeugt, sagte jedoch nichts weiter.
    Aber ein anderer fragte den Bürgermeister: »Wenn er kommt, dann sagt Ihr uns doch, was er für Nachrichten gebracht hat, oder?«
    Prell nickte. »Das mache ich.«
    »Und wenn keine Nachrichten vom Leuchtfeuertor kommen, Bürgermeister …?«
    »Tja, Redge, wenn wir keine Nachrichten erhalten, werden wir morgen in aller Frühe zum Signalberg marschieren.«
    Prell sah sich um, ob noch jemand etwas sagen wollte, aber die Männer warteten schweigend. »Ihr könnt gehen!«, blaffte er schließlich.
    Murmelnd strömten die Männer aus dem Roten Fuchs. Sie spekulierten heftig über das Signalfeuer, die getöteten Männer des Königs und das Gezücht, das so weit westlich von seinen üblichen Jagdgründen sein Unwesen trieb. Beau wollte ebenfalls gehen, aber Tipperton hielt ihn zurück. »Noch nicht, Beau«, meinte er. »Ich will mit dem Bürgermeister sprechen.« Beau sah ihn fragend an, setzte sich aber gehorsam wieder hin.
    Schließlich war der Schankraum leer bis auf die beiden Bokker, Bürgermeister Prell und drei Angehörige des Ältestenrates. Das waren zwei dürre Alte, Trake und Gaman, und die korpulente Tessa, die Inhaberin des Roten Fuchses .
    Die Ratsmitglieder gingen zu einem runden Tisch, und Tipperton und Beau verließen die Treppe und gingen durch den Schankraum. Prell legte eine Pergamentrolle, die mit Bändern verschnürt war, und vier kleine Steingewichte auf den Tisch und setzte sich hin. »Der Tod der Reiter des Königs ist eine schlimme Angelegenheit«, sagte er. »Wir müssen dafür sorgen, dass sie hierher gebracht und ordentlich verbrannt werden.« Die anderen nickten, und in diesem Moment bemerkte der Bürgermeister die beiden Wurrlinge. »He, Jungs, Ihr solltet besser auch zu den Stallungen gehen. Wenn die Lage so ernst ist, wie sie aussieht, dann werden wir morgen wohl zum Leuchtfeuertor marschieren.«
    Tipperton schüttelte den Kopf und sah erst Beau, dann Prell an. »Nein, Bürgermeister, ich nicht. Ich werde nicht mitgehen!«
    »Nicht?«, platzte Beau heraus. »Was …?«
    Tipperton hob die Hand. »Hör zu, Beau, als ich von den anderen getöteten Männern des Königs hörte, habe ich mich entschieden.«
    »Du hast dich entschieden?«
    »Allerdings.« Tipperton fasste an seinen Kragen. »Statt zu den Waffen zu eilen, werde ich nach Osten gehen und diese Münze an ihren Bestimmungsort bringen.«

5. Kapitel
     
    »Aber Tip!«, protestierte Beau. »Hast du nicht gehört, was ich in der Mühle gesagt habe? Es ist viel zu gefährlich, nach Osten zu gehen. Der Ödwald liegt dort und … der Grimmwall.«
    »Trotzdem gehe ich nach Osten und suche Agron.«
    Beau wollte mit seinen Protesten fortfahren, doch Tipperton hob abwehrend die Hand. »Lass mich ausreden, Beau. Dieser Mann und seine Gefährten, allesamt Getreue des Königs, sind im Kampf gegen die Rukhs und ihresgleichen gefallen, vielleicht nur wegen dieser besonderen Münze. Vielleicht ist die Aufgabe, die er mir übertragen hat, sehr wichtig für uns alle!«
    »Vielleicht aber auch nicht«, widersprach Beau und hob die Hand, als Tipperton etwas erwidern wollte. »Heda, Augenblick mal, Tip, jetzt lässt du mich ausreden!
    Selbst gut gesicherte Karawanen haben Schwierigkeiten, den Ödwald zu durchqueren. Und ein einzelner Wurrling …? Du musst unterwegs gewiss schlafen, und was dann? Selbst wenn irgendein Narr dich begleiten sollte, und ihr abwechselnd Wache halten würdet, könntest du es vermutlich nicht schaffen. Wenn du wider alle Wahrscheinlichkeit dennoch durch den Ödwald gelangst, wartet der Grimmwall auf dich, wo es von der Brut nur so wimmelt. Außerdem ist dieser Gebirgszug im Winter unpassierbar. Oh nein, Tip. Statt sich bloß wegen einer wertlosen Zinnmünze ins Unglück zu stürzen, solltest du

Weitere Kostenlose Bücher