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Magiermacht (Mithgar 05)

Magiermacht (Mithgar 05)

Titel: Magiermacht (Mithgar 05) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. Mc Kiernan
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und die beiden Wurrlinge neugierig anschaute. »Das Pferd hat auf dem Rückweg gelahmt, Vater. In der Nähe der Querlandstraße. Hat sich den Huf an einem vereisten Felsbrocken verletzt. Ich musste es den Rest des Weges bis hierher führen.«
    Tessa sprang so heftig auf, dass ihr brauner Zopf nach hinten flog. »Setz dich erst einmal hin, Junge, während ich dir einen guten Becher Rotwein wärme.«
    Der Junge nickte dankbar, schüttelte seinen Mantel ab, zog einen Stuhl an den Tisch und setzte sich neben seinen Vater.
    »Und?« Prell hob fragend eine Braue.
    »Wildberge ist genommen und das Leuchtfeuertor zerstört, Vater …!«
    »Zerstört?«
    »Alle Gebäude, bis auf drei oder vier. Der Signalturm selbst ist nur noch ein Trümmerhaufen.«
    »Wer …?«, fuhr Gaman hoch.
    »Rukha und Lökha waren es. Gestern Nacht und tagsüber.«
    »Gestern?«, platzte Beau heraus. »Aber das Feuer, das Signalfeuer … ist das …?«
    Gleichzeitig wollte Trake wissen: »Was meinst du damit, dass Wildberge …?« Und Gaman schrie: »Diese verdammte Brut soll …!«
    Kawumm! Bei dem lauten Knall von Holz auf Holz fuhren alle Köpfe herum. »Ruhe!«, rief Tessa. Sie hielt den Zapfhammer in der Hand. »Nun lasst den Jungen endlich seine Geschichte erzählen!«
    »Sie hat recht, Junge.« Prell sah die anderen der Reihe nach an. »Sprich weiter. Erzähl uns alles. Wir warten mit unseren Fragen, bis du fertig bist.«
    »Nein!«, rief Tessa, die am Herd stand und einen glühenden Schürhaken aus der Kohle zog. »Noch nicht, Arth. Warte, bis ich da bin.«
    Einige Augenblicke später trat Tessa, gehüllt in eine Wolke duftenden Aromas, an den Tisch, ein Tablett mit Bechern voller dampfendem Glühwein in den Händen. Sie verteilte die Becher, behielt einen für sich und setzte sich. Dann sah sie Arth an. »Jetzt erzähl.«
    Arth holte tief Luft, »Vor zwei Nächten hat sich eine Rotte der Brut an das Leuchtfeuertor herangeschlichen. Zu der Zeit war der Turm nur mit zwei Leuten bemannt …« Arth runzelte die Stirn, als er nachdachte. »Ja, Jörn und sein Neffe Aulf, so hießen sie. Aulf ist ein bisschen jünger als ich, etwa sechzehn Sommer. Sie waren allein auf dem Hügel und hatten nur ein Maultier dabei, während sie darauf warteten, dass die anderen den weiten Weg von Steinhöhen herabkamen.
    Gleichwie, in dieser Nacht jedenfalls, in den Stunden vor Sonnenaufgang, hat sich die Brut angeschlichen. Es waren ihrer viele, etwa vierzig. Aber der Neffe hat sie gehört, und er und sein Onkel, angeblich ein Veteran aus den Julians, konnten unbemerkt entkommen.
    Sie haben es bis zum Nordhügel geschafft und sind dort auf den Kamm gestiegen. Von dort haben sie beobachtet, was die Brut vorhatte. Im Mondlicht sahen sie, wie die Rukha und die anderen mit Schmiedehämmern und Eisenstangen darangingen, den Wachturm einzureißen. Am Vormittag ist er schließlich eingestürzt. Dann haben sie die Katen zerstört, das Reet abgerissen und die Mauern zertrümmert. Nur drei Katen haben sie als Baracken für sich selbst stehen lassen.« Arth wendete sich an seinen Vater. »Mehr ist nicht mehr übrig, Vater. Drei Katen und die Stallungen, sowie die niedrige Ringmauer.«
    Prell schüttelte den Kopf und schaute die anderen empört und bedauernd an. »Sprich weiter, Sohn.«
    Arth trank einen Schluck Glühwein, während seine Zuhörer am Tisch schwiegen. Dann setzte er den Becher ab und redete weiter.
    »Jörn und Aulf bemerkten, dass weiter im Norden ein Signalfeuer brannte, nicht das nächste in Wildberge, sondern das dahinter, auf der Weitimholzklamm.«
    »Sie wussten, dass von uns keiner diesen Aufruf sehen konnte, und ihnen war klar, dass sie irgendwie das Leuchtfeuertor zurückerobern und das Signal entzünden mussten …«
    Beau sah ihn fassungslos an. »Zwei gegen vierzig?«, platzte es aus ihm heraus. Im nächsten Moment schlug er seine Hand vor den Mund.
    Arth nickte. »Richtig. Zwei gegen vierzig. Sie warteten bis zum Einbruch der Nacht, schlichen zurück und versteckten sich bis zum frühen Morgen. Dann töteten sie die Rukha, die Wache hielten, und krochen lautlos in die Katen, wo die müden Rukha und Lökha schliefen. In der Dunkelheit schnitten sie ihnen die Kehlen durch und hielten ihnen die Hände auf den Mund, damit sie nicht schreien konnten.«
    Tipperton grauste vor dem Bild, das vor seinem inneren Auge aufstieg, und er sah Beau an, der erschreckt das Gesicht verzog, während Arth noch einen Schluck von dem heißen, gewürzten Wein trank. Wieder

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