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Magiermacht (Mithgar 05)

Magiermacht (Mithgar 05)

Titel: Magiermacht (Mithgar 05) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. Mc Kiernan
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darauf ankommt, sollte ich den Feinden schon einen Felsbrocken an den Schädel schmettern können!«
    Loric war wieder zurück auf Wachdienst gegangen, aber Phais erklärte sich gern bereit, den Wurrlingen zu helfen, ihre Fähigkeiten im Umgang mit ihren Waffen zu verbessern. Sie gab Tipperton einen Elfenbogen, als Ersatz für seine zerbrochene Schusswaffe, und zusätzliche Pfeile. Beau bekam eine Elfenschleuder und noch mehr Bleigeschosse.
    »Meine Güte, ist der schön.« Tipperton strich andächtig über das glänzende Eibenholz, das mit beinernen Einlegearbeiten verstärkt war. »Aber ein solch kostbares Geschenk kann ich nicht annehmen. Der Bogen muss bei dem bleiben, der ihn gemacht hat.«
    Phais lachte. »Nay, mein Freund, ich nehme ihn nicht zurück. Das ist das erste Mal seit ungezählten Jahreszeiten, dass jemand vorbeikommt, der Verwendung für ihn hat. Denn für mich ist er jetzt viel zu klein. Er stammt aus meiner Kindheit. Und mein Vater, der ihn hergestellt hat, wird entzückt sein, dass er wieder benutzt wird.«
    »Euer Vater hat ihn gemacht?«
    »Ja, damals in Adonar, als ich noch ein Kind war.«
    Tipperton schüttelte den Kopf. »Wenn das alles vorbei ist, dieser Krieg, meine ich, dann gebe ich Euch den Bogen zurück, damit Eure Kinder ihn benutzen können. Falls Ihr welche habt.«
    Phais lächelte. »Loric und ich haben bereits darüber gesprochen, nach Adonar zurückzukehren, um ein Kind zu bekommen. Wenn die Umstände bei uns Elfen es dann erlauben.«
    Beau schaute von seiner neuen Schleuder hoch. »Wenn die Umstände es erlauben?«
    Phais sah ihn lange schweigend an. »Jawohl, Herr Beau«, antwortete sie dann. »Wenn die Umstände es erlauben.« Mehr sagte sie nicht dazu, und Beau drang nicht weiter in sie.
    In den nächsten Wochen trainierten die beiden Wurrlinge unter der aufmerksamen und freundlichen Anleitung der Dara den Umgang mit ihren Waffen. Tippertons Pfeile fanden immer häufiger aus allen möglichen Entfernungen ihr Ziel, und auch Beaus Fähigkeiten verbesserten sich rasch, als seine Hand und sein Arm immer mehr eins mit der Schleuder wurden. Die Dara unterwies sie auch im Klettern, wobei sie Haken, Ösen und Elfenseil einsetzten, wodurch man weit rascher selbst steile Felswände überwinden konnte, während man sich gegenseitig sicherte. Sie zeigte ihnen jedoch auch die Kunst des freien Kletterns, bei dem man sich nur seiner Arme, Beine, Finger und Zehen bedient. Sie kletterten den blanken Fels der Wände des Ardentals empor, auf Schwindel erregend hohe Klippen, in tiefe Schluchten hinab, und durch schmale Schächte empor. In den Letzteren stemmten sie sich mit dem Rücken gegen eine Wand und setzten die Füße auf die andere. Phais nahm sie hinauf bis auf den Grat der Westwand, wo der Fels glatt und fast eine Viertelmeile breit war. Zum ersten Mal standen sie auf der gegenüberliegenden Seite des Grats.
    »Passt auf, kleine Freunde, und bleibt geduckt. Benutzt Steine und einsame Bäume als Deckung. Ich will nicht, dass wir uns vor dem Himmel als Silhouetten abheben.«
    »Meiner Treu!«, stieß Beau heraus. Er lag auf dem Bauch und starrte über den Rand hinunter auf die Stelle, wo der dunkle Wald sich am Horizont von Westen nach Norden und Süden erstreckte. »Das ist der Ödwald, stimmt's?«
    »Das ist er«, bestätigte Phais.
    »Es ist wirklich ein Wunder, dass wir es geschafft haben, ihn zu durchqueren«, meinte Tipperton. Er hatte seine behandschuhte Hand an die Stirn gelegt und beschattete seine Augen, um besser sehen zu können. »Wo ist der Kregyn-Pass, durch den diese Gargons gekommen sind?«
    »Im Norden.« Phais zeigte in die Richtung. »Dort, wo sich die Hügel erheben. Den Pass selbst kann man von hier aus nicht sehen.«
    Tipperton spähte nach Norden.
    »Die Menschen nennen ihn Gruwen-Pass«, erläuterte Phais.
    »Oh!«, rief Tipperton. »Den Namen habe ich schon einmal gehört. Aber wo …?«
    »Es gibt ein altes Lied«, meinte Phais, »über die Geela-Wächter, die Sänger des Todes.«
    »Ach ja«, antwortete Tipperton. »Stimmt diese Legende denn?«
    Phais zuckte mit den Schultern.
    »Ich kann die Querlandstraße nicht finden«, sagte Beau, der nach Süden schaute.
    »Sie liegt hinter dem Horizont, Herr Beau«, erklärte Phais. »Etwa fünfzehn Werst entfernt.«
    Tipperton schaute nach Norden und Süden über den Grat der Klippe. »Ich dachte, hier oben wären Elfenwächter. Aber ich sehe keine.«
    Phais lachte. »Sie halten gut verborgen Wache, Herr Tipperton. Es

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