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Magiermacht (Mithgar 05)

Magiermacht (Mithgar 05)

Titel: Magiermacht (Mithgar 05) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. Mc Kiernan
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Feier vorzubereiten, welche die anderen zwei Drittel genießen sollten. Am nächsten und übernächsten Tag würden die Aufgaben von einem anderen Drittel übernommen, und jene, die gearbeitet hatten, konnten ihrerseits feiern.
    Als die Sonne unterging, stand der zunehmende Halbmond am Himmel. Die Elfen versammelten sich in der Großen Halle. Feierlich wurden die Speisen in einer Parade in der Halle herumgetragen, damit alle sie sehen konnten. Die Platten waren schwer beladen mit Rehbraten und Forellen und Gänsen und Lammkeulen, garniert mit Möhren und Erbsen, braunen Bohnen und gelben Rüben. Duftendes Brot und Kuchen mit Honig, Marmeladen und Gelees ließen den Gästen das Wasser im Munde zusammenlaufen. Nachdem die Zubereitung des Mahls beendet war, wurden Tipperton und Beau den Elfen zugeteilt, die Wein und Met und kristallklares Bergwasser servierten, das nur so aus den Krügen in die Becher strömte. Es schien, als wollten sich alle Elfen, Darai und Alori gleichermaßen, nur von den Wurrlingen bedienen lassen. Denn die kleinen Bokker mit ihren spitzen Ohren, schrägen Augen und dem strahlenden Lachen erinnerten die Elfen sehr an ihre eigenen Kinder und es war schon lange her, dass ein Elfenkind im Ardental gesehen worden war. Deshalb huschten die Wurrlinge hin und her, trugen große Krüge voll mit blutrotem Wein und füllten die Kelche der gerührten Lian, von denen einigen sogar die Tränen in den Augen standen.
    Schließlich war jedoch das Bankett vorbei, und Gesang und Tanz begannen. Harfe, Flöte, Laute und Trommel wurden gespielt, und danach wurden lange Epen rezitiert, wenn auch in Sylva. Hätte Elissan den beiden Wurrlingen nicht den Text in der Gemeinsprache ins Ohr geflüstert, hätten weder Tipperton noch Beau ein Wort von dem verstanden, was gesagt wurde, obwohl ihre Herzen im Takt der wundervoll klingenden Worte schlugen.
    In dieser Nacht sang Jaith ein so herzzerreißendes Lied, das die ganze Halle davon ergriffen wurde. Auch die Wurrlinge weinten, obwohl sie kein einziges Wort verstanden.
    Schließlich war die Feier vorbei. Tipperton und Beau halfen noch beim Aufräumen, und so schimmerte im Osten bereits das Morgenrot, als sie endlich ins Bett fielen.
     
    In der zweiten Nacht der Feier kleideten sich Tipperton und Beau in ihre seidenen Gewänder. Gerade als sie fertig waren, klopfte jemand an die Tür ihrer Kate. Phais stand davor. »Ich bin gekommen, Euch zur Lichtung zu begleiten. Denn das ist der Vorabend des Tages, an dem Licht und Dunkel sich genau die Waage halten. Jetzt beginnt die eigentliche Feier.«
    Tipperton und Beau folgten ihr zwischen den Kiefern hindurch und sahen vor sich einen bunten Lichtkreis von Papierlaternen durch die Äste schimmern. Sie kamen zu einer schneebedeckten Wiese. Um sie herum hingen rote, blaue, gelbe und grüne Lampions in den Bäumen. Fast alle Elfen waren da, bis auf jene, die an den Grenzen des Tales Wache hielten oder den Dhruousdarda im Westen und den Kregyn-Pass im Norden beobachteten. Aber in dieser Nacht waren auch Loric und Arandar sowie Gildor und Vanidor anwesend. Die beiden sahen sich tatsächlich so ähnlich, dass sie nur jemand, der sie schon lange kannte, unterscheiden konnte.
    Die dunkelhaarige Elissan stand an der Seite eines Zwillings, die rothaarige Jaith neben dem anderen.
    Als Phais Tipperton und Beau zu den anderen führte, trat Loric hinzu und bot der Dara seinen Arm. Gemeinsam eskortierten sie die Wurrlinge in die Mitte der Wiese, wo Talarin und Rael zwischen zwei fest in die Erde gerammten Standarten standen. Ihre Gewänder waren mit dem Emblem des Ardentals geschmückt: Ein grüner Baum auf grauem Untergrund.
    Talarin schaute zu dem zunehmenden Halbmond hinauf. »Gut und schön, hier seid Ihr. Wir möchten, dass Ihr diesen besonderen Tag mit uns teilt, denn der Frühling schreitet ins Land und der Winter weicht.«
    »Was sollen wir tun?«, erkundigte sich Tipperton.
    Rael lächelte. »Mit uns unser Ritual begehen.«
    »Aber … aber«, stammelte Beau, »wir kennen Euer Ritual doch gar nicht.«
    Talarin trat vor und streckte jedem der beiden Wurrlinge eine Hand hin. »Tut einfach, was ich tue«, sagte er lächelnd.
    Als die Bokker seine Hände genommen hatten, nickte Talarin Rael zu. Sie hob die Hände, und sofort verstummten alle Gespräche auf der Wiese, als alle unter Geraschel von Seide und leise knarrendem Leder ihren vorgegebenen Platz einnahmen. Die Darai und Alori standen sich gegenüber. Die Darai blickten nach Norden, die

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