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Magiermacht (Mithgar 05)

Magiermacht (Mithgar 05)

Titel: Magiermacht (Mithgar 05) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. Mc Kiernan
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    »Lady Rael, diese Worte sind gewiss nicht auf uns gemünzt«, protestierte Tipperton. »Sondern eher auf Eloran. Er reitet an der Seite des Hochkönigs, nicht wir. Wir müssen nur mein Versprechen an einen toten Paladin des Königs erfüllen.«
    Rael stand auf und betrachtete die beiden Wurrlinge. »Dennoch, Herr Tipperton, Herr Beau, Ihr beiden wart anwesend, als die Worte gesprochen wurden.«
    »Das stimmt«, meinte Beau. »Wir waren dabei. Aber außer uns waren auch noch einige andere bei Euch. Eloran, Gildor, Vanidor, Faeon und Talarin. Ich stimme Tipperton zu: Diese Worte waren sicher an jemand anderen als an uns gerichtet, denn wir sind nur zwei einfache Bokker und bedeutungslos.«
    »Nay, Herr Beau, ohne Bedeutung seid ihr keineswegs«, widersprach Rael.
    Jaith räusperte sich. »Wenn Ihr eine Gelegenheit findet, Herr Tipperton, dann erzählt Herrn Beau die Geschichte Eures Vaters über die neugierige Fliege und den schlafenden Giganten.«
    Tipperton lachte. »Das mache ich, Lady Jaith, ich verspreche es.«
    Rael lächelte und schaute zur Stalltür. »Loric und Phais warten bereits auf Euch.«
    Tipperton holte tief Luft und ging gemeinsam mit Beau durch die breiten Tore der Stallungen. Die drei Darai folgten ihnen.
    Draußen sahen sie sich einer Versammlung von Lian gegenüber, die sie verabschieden wollten. Die beiden hatten sich in den elf Wochen seit ihrem Treffen mit der Elfenwache am Rande des Ödwald viele Freunde gemacht. Und da sie außerdem Elfenkindern so sehr glichen, waren viele Elfen gekommen, um ihnen Lebewohl zu wünschen, da es sie einfach dazu drängte. Als die Wurrlinge in ihren prachtvollen Elfenumhängen aus den Stallungen in die helle Sonne traten, um auf ihre gefahrvolle Reise zu gehen, kämpften viele mit den Tränen und wandten sich ab.
    Talarin trat vor. Er wirkte ernst. »Gehabt Euch wohl! Möge Euch die Hand Adons vor aller Unbill bewahren.«
    Erst umarmte er Phais und Loric, dann kniete er sich nieder und umarmte auch die beiden Wurrlinge, küsste sie auf die Wangen und flüsterte ihnen zu: »Passt auf Euch auf, meine kleinen Freunde, passt auf Euch auf!«
    Jetzt kamen die anderen Elfen heran. Viele knieten sich ebenfalls nieder und küssten die Bokker, wobei einige offen weinten. Tipperton liefen ebenfalls die Tränen über die Wangen, und er wusste nicht, ob es seine oder die der Elfen waren.
    Als Letzte traten Jaith und Aris und auch die dunkelhaarige Elissan zu ihnen. Elissan küsste erst Beau, dann Tipperton und lächelte ihn unter Tränen an. »Wenn Ihr das nächste Mal ein Bad nehmt, dann haltet fein die Augen auf, sonst passiert es Euch noch, dass Ihr erneut Eure ganze Pracht entblößt.«
    Tipperton errötete bis unter die Haarwurzeln, und obwohl beide weinten, mussten sie unter ihren Tränen lachen.
    Dann wurden die Wurrlinge auf den Rücken der Packpferde gehoben, wo man speziell für sie angefertigte, mit Fellen bezogene Sättel angebracht hatte. Sie hatten sogar Steigbügel an kurzen Riemen, passend für ihre Beinlänge.
    Loric und Phais stiegen auf ihre Pferde und drehten sich zu den Wurrlingen herum. »Seid Ihr bereit?«, fragte Phais.
    Tipperton nickte, und Beau sagte: »So bereit, wie ich je sein werde.«
    Dann rief Tipperton: »Für Adon und Mithgar!«
    Die Elfen erwiderten den Schlachtruf wie aus einer Kehle: »Für Adon und Mithgar!«
    Dann spornten Loric und Phais ihre Pferde an, und sie galoppierten über die Lichtung, Packpferde und Wurrlinge im Gefolge. Beau saß auf dem Tier hinter Loric, Tipperton auf dem, das Phais führte.
    Die Elfen standen da und sahen den vieren nach, bis sie den Rand der Lichtung erreichten, zwischen die Bäume ritten und …
    … verschwanden …
    … und nur noch das Rauschen des von der Schneeschmelze angeschwollenen Virfla die Ruhe und den Frieden des Tales störte.

19. Kapitel
     
    Die vier ritten nach Süden, zwischen den duftenden Kiefern des Ardentals hindurch. Eine hohe Felswand zur Rechten und der munter rauschende Virfla zur Linken säumten ihren Weg. Es war ein frischer Tag, und das helle Sonnenlicht wurde von den grünen Blättern gefiltert und malte auf dem weichen Lehmboden des Tales ein lebhaftes Muster. In der Ferne trällerte eine Lerche.
    Die Reisegefährten überquerten Wiesen mit blühenden blauen, weißen und blassgelben Frühlingsblumen. Hummeln und Bienen sammelten bereits summend den Nektar aus den Blütenkelchen.
    Sie ritten abwechselnd Schritt, Trab und Galopp, weil Loric und Phais die Pferde

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