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Magiermacht (Mithgar 05)

Magiermacht (Mithgar 05)

Titel: Magiermacht (Mithgar 05) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. Mc Kiernan
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hingerissen von ihr, dass er bei seinem nächsten Aufenthalt in Steinhöhen nach ihr gefragt hat. Sie trafen sich und dann … na ja, dann ging alles seinen natürlichen Weg.«
    »Und wenn dein Vater sich entschieden hätte, das Mehl an einem anderen Tag zu liefern? Dann wärst du nicht geboren worden, Wurro, wir hätten uns nie kennengelernt, und niemand würde König Agron diese Münze überbringen. Der ganze Lauf des Krieges könnte sich dadurch verändern. Weil dein Vater sich entschieden hat, das Mehl an diesem Tag auszuliefern, und deine Mutter in dieser Kutsche fuhr, werden wir den Krieg gewinnen.«
    »Ich hoffe sehr, dass du recht behältst, Beau. Was den Ausgang dieses Krieges angeht, meine ich.«
    Sie schwiegen eine Weile, während sie ihre Wasserschläuche füllten. »Ich weiß noch ein Beispiel«, erklärte Beau nach einem Moment. »Und diese Entscheidung liegt noch weiter zurück. Sie wurde vor zweitausend Jahren getroffen. Stell dir vor, Lord Talarin und Lady Rael hätten sich nicht dazu entschieden, das Ardental zu besiedeln. Dann wären wir zweitausend Jahre später nicht von Vanidor und Loric gerettet worden. Dann hätten wir die Münze nicht mehr überbringen können. Und was wäre dann wohl passiert, hm?«
    Tipperton sah seinen Freund skeptisch an. »Hör zu, Beau, noch haben wir die Münze nicht an ihren Bestimmungsort gebracht. Und wenn wir es jetzt nicht schaffen, was dann?«
    »Sag nicht so was, Tip!« Der Heiler warf einen furchtsamen Blick über die Schulter, als befürchte er, dass ein dunkles Schicksal bereits irgendwo im Schatten hinter ihm lauern könnte.
    »Und was hältst du davon?«, fragte Beau seinen Freund beim Frühstück am nächsten Morgen. »Wer hätte die Folgen der Debatte ahnen können, die Gyphon und Adon vor langer Zeit geführt haben? Wir sind hier in einen Kampf verstrickt, der ein direktes Resultat dieses Streits sein könnte.«
    Phais blickte von ihrem Tee hoch. »Ich hätte niemals gedacht, dass dieser Disput, wie erbittert er auch gewesen sein mag, zu der Dunkelheit führen würde, die ihm folgte.«
    Bevor Tipperton etwas sagen konnte, antwortete Beau. »Dunkelheit? Ihr meint den Krieg, ja?«
    »Den Krieg und noch mehr«, antwortete Phais. »Denn Gyphon herrscht nicht nur über die Niedere Ebene. Er hat auch andere auf anderen Ebenen verführt, und diese wurden Schwarze Magier, Söldner und Berserker. Allesamt hängen sie seinen falschen Lehren an, dass der Stärkere sich alles nehmen soll, was er will, und dass der Schwächere keine Rechte hat.« Sie verstummte.
    »Habe ich Euch vorhin richtig verstanden, Lady?«, fragte Tipperton. »Ihr hättet nicht gedacht, dass diese erbitterte Auseinandersetzung zu der folgenden Dunkelheit führen würde?«
    Phais nickte.
    »Ich meine …« Tipperton suchte nach den richtigen Worten. »So wie Ihr das ausdrückt, klingt es, als wärt Ihr dabei gewesen. Ich meine, bei der Debatte.«
    Phais lächelte schwach. »Ich war dabei, kleiner Mann. Ich war tatsächlich dabei.«
    Beau war fassungslos. »Auf der Waldlichtung? Bei den Göttern? Meiner Treu! Oh, meiner Treu!«
    »Dann habt Ihr mit eigenen Augen gesehen, was wir auf den Gobelins in Talarins Saal betrachtet haben?«
    Phais hob die Hände. »Die Künstler, die den Wandteppich woben, taten das anhand meiner Beschreibung.«
    »Meiner Treu«, wiederholte Beau.
    Tipperton trank einen großen Schluck Tee aus seinem Becher. »Dann verstehe ich es, wenn Ihr sagt, dass unvorhergesehene Konsequenzen aus Dingen erwachsen können, die schon lange vergangen sind.«
    »Sind es wirklich Lichtwesen?«, platzte Beau heraus. »Die Götter, meine ich.«
    Phais drehte sich zu dem Wurrling herum. »So kamen sie mir vor, Herr Beau. Wesen des Lichts, fürwahr. Aber angeblich nimmt jeder sie anders wahr.«
    »Meiner Treu!« Beau starrte Phais an, als wäre sie selbst von den Göttern berührt worden.
    Die Elfe lachte jedoch nur und stand auf. »Zeit, aufzubrechen.«
     
    Sie ritten weiter in Richtung Süden durch das Tal. Tipperton übte auf seiner Laute, und Beau sprach unaufhörlich von unvorhergesehenen Konsequenzen, die selbst die einfachsten Handlungen haben konnten, nachdem er sich von seiner Überraschung erholt hatte.
    »Ich könnte zum Beispiel gegen einen Tannenzapfen treten und ihn einem Fuchs ins Maul schleudern, der daraufhin einen Hühnerstall nicht ausräubern kann. Der Bauer würde dann das Huhn, das so überlebt hat, an einen Seemann verkaufen, der es übers Meer nach Jung oder ein

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