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Magierschwur (Mithgar 06)

Magierschwur (Mithgar 06)

Titel: Magierschwur (Mithgar 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: horseman
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ein.
    Also warteten die Wurrlinge, während die Dylvana von Birkenhöh sich nicht nur auf den Feldzug zur Befreiung von Minenburg vorbereiteten, sondern auf einen längeren Krieg.
    Am Morgen des dritten Tages in dem Elfenstützpunkt saßen die beiden Wurrlinge beim Frühstück. »Ich frage mich, woher sie ihre Vorräte bekommen. Die Armee, meine ich.«
    »Vermutlich nehmen sie ihn auf Karren mit.« Tipperton tunkte sein Spiegelei mit einem Stück Brot auf.
    Beau sah sich im Gemeinschaftssaal um, wo die Dylvana aßen, und blickte dann auf seinen Teller. »Damals im Ardental hat mir Aris erzählt, dass sie ihre Schafe im Sommer auf die Almen treiben, während das Hornvieh weiter unten bleibt. Und die Hühner und Schweine werden nie weggetrieben. Obwohl man ihre Stallungen des Gestanks wegen ein wenig entfernt von der Siedlung errichtet hat. Wir haben Felder gesehen, wo die Elfen ihr Getreide anbauen, und auch ihre Obstgärten. Aber hier sind wir im Wald. Ich frage mich, wo sie hier oder auch in Darda Galion ihren Weizen und ihre Früchte ziehen. Wo weiden sie ihre Herden? Falls sie überhaupt Herden haben. Und wo mahlen sie ihr Getreide? Wo sind ihre Mühlen? Haben sie Räuchereien? Und …«
    Tipperton hob die Hand. »Holla, Wurro! Hör zu, ich habe keine Ahnung, wo sie ihre Obstplantagen haben und ihre Herden weiden und dergleichen. Aber irgendwo muss das alles ja geschehen, stimmt's? Sonst würden sie verhungern.«
    Wieder blickte Beau auf seinen Teller. »Richtig, und wir würden auch Hunger leiden.« Nachdenklich schob er sich eine saftige Scheibe Speck in den Mund.
    Ein Elfenkrieger erhob sich vom Nachbartisch der Wurrlinge. Als er mit dem Tablett an den beiden vorbeiging, blieb er kurz stehen. »In den vielen Senken in unserem Darda.«
    »Mmh?«, murmelte Beau mit vollem Mund.
    »Dort befinden sich die Herden und die Getreidefelder. Und was das Obst angeht: Überall hier im Wald wachsen Obstbäume.«
    Tipperton sah den Krieger erstaunt an. »Und die Mühlen?«
    »Wo wohl?« Der Elf lächelte.
    »An den vereinzelten Bächen.« Tipperton erwiderte das Grinsen.
    Der Dylvana nickte und ging weiter.
    Tipperton drehte sich zu Beau herum. »Und? Zufrieden?«
    Die Hügelkuppe war deshalb nicht bebaut, weil die Dylvana sich dort zur Meditation versammelten, so hatte man es jedenfalls den Wurrlingen erklärt.
    Nachdem sie gefrühstückt hatten, schlenderten die zwei an der Coron-Halle vorbei auf den Hügel und spazierten unter den Silberbirken herum, die auf dem grasigen Kamm standen. Es war kühl, und über den Himmel zogen dichte Wolken.
    Beau ließ sich ins Gras fallen, legte sich auf den Rücken und sah nach oben. Tipperton setzte sich neben ihn und lehnte den Rücken an einen Baumstamm.
    »Ich habe schon immer gern den Zug der Wolken beobachtet«, meinte Beau. »Und versucht, Formen in ihnen zu entdecken: Gesichter, Bäume, Vögel. Sogar Drachen und dergleichen.«
    Tipperton nickte stumm.
    »Meine Tante Rosie hat immer gesagt, dass die Wolken am Tage sich von denen in der Nacht unterschieden. Als ich noch ganz klein war, hat sie mich oft auf den Arm genommen und ist mit mir nach draußen gegangen, damit ich es selbst sehen konnte. Im Herbst und Winter, wenn der Wind heulte und die mondbeschienenen Wolken über den Himmel zogen, hat sie mir erzählt, dass sie von Windwölfen gejagt würden. Und selbst heute noch denke ich an meine Tante Rosie und die wilde Jagd dort oben, wenn der Wind pfeift.«
    Beau schwieg, und sie blieben eine Weile still nebeneinandersitzen. »Die da sieht aus wie ein Ponykopf«, sagte Beau und deutete auf eine besonders auffällige Wolkenformation. Tipperton sah hoch, aber eine Birke versperrte ihm die Sicht.
    »Da drüben … Heda, was ist das denn?« Beau richtete sich auf und sah sich verwirrt um.
    »Was denn?« Tipperton blickte ebenfalls um sich, konnte jedoch nichts Ungewöhnliches entdecken.
    Beau schüttelte den Kopf. »Ich dachte, ich hätte etwas gehört.« Er legte sich wieder hin, schnellte jedoch augenblicklich wieder hoch. »Da ist es wieder … nein, warte, es ist vorbei.«
    Er drehte sich herum und legte sein Ohr auf das Gras. »Meiner Treu, Tip, hör doch. Es klingt wie deine Mühle.«
    Tipperton kroch stirnrunzelnd zu Beau und presste ebenfalls sein Ohr auf den Boden.
    Die Erde stöhnte, aber nicht so, als würden große Mahlsteine arbeiten. Es war eher so, als hätten gewaltige Felsbrocken plötzlich eine Stimme bekommen, oder als würde die Erde selbst klagen.
    Tipperton sah

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