Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magierschwur (Mithgar 06)

Magierschwur (Mithgar 06)

Titel: Magierschwur (Mithgar 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: horseman
Vom Netzwerk:
durch die Wagenkolonne. Angeblich waren zwei Kundschafter der Kolonne aus westlicher Richtung entgegengeritten. Es waren Elon und Lyra, die von der Kluft der Überlandstraße im Rimmen-Ring gekommen sein sollten.
    »Mir gefällt das gar nicht«, meinte Beau, der in der Mitte der Kolonne ritt. »Wir hören nur Gerüchte und Klatsch, und niemand kann uns sagen, ob es wirklich stimmt.«
    Melor lachte. »Das ist immer so, kleiner Freund. Die Mutmaßungen wachsen und gedeihen am besten, wenn sie von vielen Mündern wiederholt werden. Aber fasst Mut, denn wenn wir in die Schlacht ziehen, wird die Wahrheit uns bald einholen.«
    »Schlacht? Wer hat denn etwas von einer Schlacht gesagt?«
    »Niemand, mein Freund, niemand. Jedenfalls haben wir bislang nichts davon gehört.«
    »Jetzt wisst Ihr, was ich meine«, knurrte Beau.
     
    »Das ist die Fährte einer Wildkatze, Tipperton«, erklärte Vail. »Sie wagen sich selten so weit in den Darda hinein.«
    »Vielleicht wurde sie ja verfolgt«, vermutete Tipperton. Er sah sich um, bemerkte aber keine Anzeichen von Lebewesen außer den Vögeln, die in dem grünen Laub über ihnen umherflatterten.
    Vail nickte. »Allerdings. Für gewöhnlich jagen sie in den Rimmen, die überrannt worden sind. Wenn Lerren kommt, werden wir Eilor und Ruar Kunde senden.«
    Tipperton hockte sich hin und betrachtete die Eindrücke. Der Wurrling hatte sich schon gefragt, warum sie die nördlichen Gebiete des Darda Erynians auskundschafteten, wenn er doch nicht nur von den Verborgenen, sondern auch von den Baeron beschützt wurde. Eigentlich war es ihm überflüssig vorgekommen, in solch gut behütete Gebiete Späher auszusenden, aber vielleicht gaben diese Spuren ihm eine Antwort auf seine unausgesprochene Frage.
    Er sah Vail an. »Wie alt schätzt Ihr diese Fährte? Fünf Tage, oder sechs?«
    »Sie ist wenigstens eine Woche alt. Denn als das Tier sie hinterließ, war die Erde noch feucht vom Regen. Seht Ihr, wie jeder Abdruck sich ausbreitet? Und es hat das letzte Mal geregnet, als wir von Birkenhöh aufbrachen. Erst nachdem diese Spuren hinterlassen wurden, ist die Erde getrocknet.«
    Tipperton nickte, stand auf und spähte durch das Blätterdach zur Sonne. »Sollten wir nicht weiterreiten? Immerhin ist es noch ein ganzes Stück bis zu unserem Treffpunkt mit Lerren.«
    »Allerdings.« Vail stand ebenfalls auf. »Aber wir sehen ihn erst morgen früh.«
    Sie stiegen auf und ritten zwischen den Bäumen hindurch weiter nach Osten.
    Am späten Nachmittag erreichten Tipperton und Vail die Lichtung und ritten auf einen kleinen Hügel, auf dem sie zu ihrer Überraschung zwei angebundene Pferde vorfanden. Eines war gesattelt, das andere trug Ausrüstung auf seinem Rücken. Alor Lerren erhob sich bei ihrer Ankunft aus dem hohen Gras. »Hai roi, vi didron velles!«
    »Kai oe iyr?«
    »Iyr.«
    »Was hat er gesagt?«, erkundigte sich Tipperton.
    »Dass er Kunde bringt.«
    »Gute oder schlechte?«
    »Schlechte, sagte er.«
    »Oh.« Tippertons Herz schlug schneller.
    Als sie Lerren erreichten, stiegen sie ab.
    »Was für Kunde bringt Ihr, Alor Lerren?«, fragte Vail.
    »Gegen Mittag haben Lyra und Elon berichtet, dass die Rûpt Breaton vernichtet haben.«
    Tipperton runzelte die Stirn. »Meiner Treu, so ist wieder eine Stadt gefallen. Das sind wahrlich schlechte Nachrichten. Braeton liegt doch direkt in der Rimmen-Kluft, stimmt's?«
    »Aye«, bestätigte Lerren.
    »Wie viele Rûpt?«, fragte Vail.
    »Vielleicht tausend.«
    »Ah«, meinte Vail, »eine Kohorte.«
    »Eine Kohorte?« Tipperton sah sie fragend an.
    »Das Zehnte einer Horde«, antwortete Lerren an ihrer statt.
    »Oh.«
    »Noch etwas?«, meinte Vail.
    Lerren sah den Wurrling an. »Coron Ruar erinnert sich an das Versprechen, das er Herrn Tipperton gab. Er bittet Euch beide, zur Kriegsschar zurückzukehren und am Kriegsrat teilzunehmen.«
    Vail hob die Brauen und deutete nach Osten. »Und wer kundschaftet dieses Gebiet aus?«
    »Das ist jetzt meine Aufgabe«, erwiderte Lerren wenig begeistert.
    »Und der Bote?«
    »Arylin … Obwohl jeder von uns lieber mit der Vorhut reiten würde.«
    Vail lächelte. »Falls es zu einer Schlacht kommt, werdet Ihr gewiss von der Flanke abgezogen.«
    Lerren zuckte mit den Schultern. »Dann möchte ich noch erfahren, was Ihr heute gesehen habt.«
    Vail wechselte einen kurzen Blick mit Tipperton. »Wir fanden Spuren einer Wildkatze«, erklärte der Wurrling. »Und jetzt wissen wir möglicherweise auch, was sie aus dem Rimmen

Weitere Kostenlose Bücher